Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite
Hochzeit-Arien.
Schlaff-Arie.
1.
SChlaff du auserwehltes zwey/
Schlaff' im lieben höchst vergnüget/
Schlaff! ach! schlaffe sorgen-frey/
Weil der schatz in armen lieget/
Ruhe wohl in sanffter lust!
Und verdopple deine brust.
2.
Schauet wie sich holder schertz
Mit beliebter gunst umbarmet/
Wenn das zwey vereinte hertz
Jn der kühlen glut erwarmet/
Und der athem seinen west
Auff den wangen spielen läst.
3.
Ach! ihr höchstverliebtes paar!
Was euch läst die liebe träumen/
Machet itzo wachend wahr/
Laft auff lieben/ üben reimen;
Bringt behäglich in die that/
Was der schlaff gebildet hat.
4.
Schlafft ihr noch? wacht auff und spielt/
Zärtelt eurer seelen wagen/
Was die liebe selbst befühlt/
Das verbringet mit behagen/
Schertzt/ umbarmet/ spielet lacht/
Wenn ihr aus der ruh erwacht.
5.
Last den zuckersüssen safft
Durch das abgetauschte küssen/
Der
Hochzeit-Arien.
Schlaff-Arie.
1.
SChlaff du auserwehltes zwey/
Schlaff’ im lieben hoͤchſt vergnuͤget/
Schlaff! ach! ſchlaffe ſorgen-frey/
Weil der ſchatz in armen lieget/
Ruhe wohl in ſanffter luſt!
Und verdopple deine bruſt.
2.
Schauet wie ſich holder ſchertz
Mit beliebter gunſt umbarmet/
Wenn das zwey vereinte hertz
Jn der kuͤhlen glut erwarmet/
Und der athem ſeinen weſt
Auff den wangen ſpielen laͤſt.
3.
Ach! ihr hoͤchſtverliebtes paar!
Was euch laͤſt die liebe traͤumen/
Machet itzo wachend wahr/
Laft auff lieben/ uͤben reimen;
Bringt behaͤglich in die that/
Was der ſchlaff gebildet hat.
4.
Schlafft ihr noch? wacht auff und ſpielt/
Zaͤrtelt eurer ſeelen wagen/
Was die liebe ſelbſt befuͤhlt/
Das verbringet mit behagen/
Schertzt/ umbarmet/ ſpielet lacht/
Wenn ihr aus der ruh erwacht.
5.
Laſt den zuckerſuͤſſen ſafft
Durch das abgetauſchte kuͤſſen/
Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0236" n="234"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Hochzeit-Arien.</hi> </fw><lb/>
        <lg type="poem">
          <head> <hi rendition="#b">Schlaff-Arie.</hi> </head><lb/>
          <lg n="1">
            <head> <hi rendition="#b">1.</hi> </head><lb/>
            <l><hi rendition="#in">S</hi>Chlaff du auserwehltes zwey/</l><lb/>
            <l>Schlaff&#x2019; im lieben ho&#x0364;ch&#x017F;t vergnu&#x0364;get/</l><lb/>
            <l>Schlaff! ach! &#x017F;chlaffe &#x017F;orgen-frey/</l><lb/>
            <l>Weil der &#x017F;chatz in armen lieget/</l><lb/>
            <l>Ruhe wohl in &#x017F;anffter lu&#x017F;t!</l><lb/>
            <l>Und verdopple deine bru&#x017F;t.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="2">
            <head> <hi rendition="#b">2.</hi> </head><lb/>
            <l>Schauet wie &#x017F;ich holder &#x017F;chertz</l><lb/>
            <l>Mit beliebter gun&#x017F;t umbarmet/</l><lb/>
            <l>Wenn das zwey vereinte hertz</l><lb/>
            <l>Jn der ku&#x0364;hlen glut erwarmet/</l><lb/>
            <l>Und der athem &#x017F;einen we&#x017F;t</l><lb/>
            <l>Auff den wangen &#x017F;pielen la&#x0364;&#x017F;t.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="3">
            <head> <hi rendition="#b">3.</hi> </head><lb/>
            <l>Ach! ihr ho&#x0364;ch&#x017F;tverliebtes paar!</l><lb/>
            <l>Was euch la&#x0364;&#x017F;t die liebe tra&#x0364;umen/</l><lb/>
            <l>Machet itzo wachend wahr/</l><lb/>
            <l>Laft auff lieben/ u&#x0364;ben reimen;</l><lb/>
            <l>Bringt beha&#x0364;glich in die that/</l><lb/>
            <l>Was der &#x017F;chlaff gebildet hat.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="4">
            <head> <hi rendition="#b">4.</hi> </head><lb/>
            <l>Schlafft ihr noch? wacht auff und &#x017F;pielt/</l><lb/>
            <l>Za&#x0364;rtelt eurer &#x017F;eelen wagen/</l><lb/>
            <l>Was die liebe &#x017F;elb&#x017F;t befu&#x0364;hlt/</l><lb/>
            <l>Das verbringet mit behagen/</l><lb/>
            <l>Schertzt/ umbarmet/ &#x017F;pielet lacht/</l><lb/>
            <l>Wenn ihr aus der ruh erwacht.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="5">
            <head> <hi rendition="#b">5.</hi> </head><lb/>
            <l>La&#x017F;t den zucker&#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;afft</l><lb/>
            <l>Durch das abgetau&#x017F;chte ku&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[234/0236] Hochzeit-Arien. Schlaff-Arie. 1. SChlaff du auserwehltes zwey/ Schlaff’ im lieben hoͤchſt vergnuͤget/ Schlaff! ach! ſchlaffe ſorgen-frey/ Weil der ſchatz in armen lieget/ Ruhe wohl in ſanffter luſt! Und verdopple deine bruſt. 2. Schauet wie ſich holder ſchertz Mit beliebter gunſt umbarmet/ Wenn das zwey vereinte hertz Jn der kuͤhlen glut erwarmet/ Und der athem ſeinen weſt Auff den wangen ſpielen laͤſt. 3. Ach! ihr hoͤchſtverliebtes paar! Was euch laͤſt die liebe traͤumen/ Machet itzo wachend wahr/ Laft auff lieben/ uͤben reimen; Bringt behaͤglich in die that/ Was der ſchlaff gebildet hat. 4. Schlafft ihr noch? wacht auff und ſpielt/ Zaͤrtelt eurer ſeelen wagen/ Was die liebe ſelbſt befuͤhlt/ Das verbringet mit behagen/ Schertzt/ umbarmet/ ſpielet lacht/ Wenn ihr aus der ruh erwacht. 5. Laſt den zuckerſuͤſſen ſafft Durch das abgetauſchte kuͤſſen/ Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/236
Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/236>, abgerufen am 27.11.2024.