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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.

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Vermischte Gedichte.
Der bußfertige Liebhaber.
J. H. H.
1.
STumme loh entflammter hertzen!
Qvelle tausendfacher schmertzen!
Zarter seelen henckerinn!
Motte der zufriedenheiten/
Weil ich deinen grausamkeiten
Nechst nach wunsch entgangen bin/
Kanst du (denn wir sind geschieden)
Mir nicht neue fessel schmieden.
2.
Schöne stunden! seyd gepriesen/
Da ich dich aus mir verwiesen/
Schau ich bin mein eigner herr/
Nechst war dieses haus der seele
Meine bande marter-höle/
Jch selbst sclav' und märtyrer/
Du sollst mich mir nicht mehr rauben/
Und in stock und folten schrauben.
3.
Locke/ wie du wilst/ ich höre
Nimmermehr nach deiner lehre/
Die auf schwachen grunde ruht.
Kinder/ so das feuer kennen/
Werden sich nicht leicht verbrennen/
Sie verfluchen flamm und gluht/
Doch die kühnlich mit dir spielen/
Müssen brand und hitze fühlen.
4.
Wem nach deiner list gelüstet/
Dieser werde nicht entrüstet
Wenn
Hofm. w. IV. Th. A a
Vermiſchte Gedichte.
Der bußfertige Liebhaber.
J. H. H.
1.
STumme loh entflammter hertzen!
Qvelle tauſendfacher ſchmertzen!
Zarter ſeelen henckerinn!
Motte der zufriedenheiten/
Weil ich deinen grauſamkeiten
Nechſt nach wunſch entgangen bin/
Kanſt du (denn wir ſind geſchieden)
Mir nicht neue feſſel ſchmieden.
2.
Schoͤne ſtunden! ſeyd geprieſen/
Da ich dich aus mir verwieſen/
Schau ich bin mein eigner herr/
Nechſt war dieſes haus der ſeele
Meine bande marter-hoͤle/
Jch ſelbſt ſclav’ und maͤrtyrer/
Du ſollſt mich mir nicht mehr rauben/
Und in ſtock und folten ſchrauben.
3.
Locke/ wie du wilſt/ ich hoͤre
Nimmermehr nach deiner lehre/
Die auf ſchwachen grunde ruht.
Kinder/ ſo das feuer kennen/
Werden ſich nicht leicht verbrennen/
Sie verfluchen flamm und gluht/
Doch die kuͤhnlich mit dir ſpielen/
Muͤſſen brand und hitze fuͤhlen.
4.
Wem nach deiner liſt geluͤſtet/
Dieſer werde nicht entruͤſtet
Wenn
Hofm. w. IV. Th. A a
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[369/0371] Vermiſchte Gedichte. Der bußfertige Liebhaber. J. H. H. 1. STumme loh entflammter hertzen! Qvelle tauſendfacher ſchmertzen! Zarter ſeelen henckerinn! Motte der zufriedenheiten/ Weil ich deinen grauſamkeiten Nechſt nach wunſch entgangen bin/ Kanſt du (denn wir ſind geſchieden) Mir nicht neue feſſel ſchmieden. 2. Schoͤne ſtunden! ſeyd geprieſen/ Da ich dich aus mir verwieſen/ Schau ich bin mein eigner herr/ Nechſt war dieſes haus der ſeele Meine bande marter-hoͤle/ Jch ſelbſt ſclav’ und maͤrtyrer/ Du ſollſt mich mir nicht mehr rauben/ Und in ſtock und folten ſchrauben. 3. Locke/ wie du wilſt/ ich hoͤre Nimmermehr nach deiner lehre/ Die auf ſchwachen grunde ruht. Kinder/ ſo das feuer kennen/ Werden ſich nicht leicht verbrennen/ Sie verfluchen flamm und gluht/ Doch die kuͤhnlich mit dir ſpielen/ Muͤſſen brand und hitze fuͤhlen. 4. Wem nach deiner liſt geluͤſtet/ Dieſer werde nicht entruͤſtet Wenn Hofm. w. IV. Th. A a

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/371>, abgerufen am 22.11.2024.