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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710.

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Hochzeit-Gedichte.
Die
Bestürmte und eroberte Anneburg,
An der Schenckisch-Bartischen
hochzeit-festivität.
S.
1.
DJe liebe zieht ins feld!
Sie will heut approschieren,
Bestürmen und miniren,
Daß sie den platz behält.
Drum blase man lermen und rühre die spiele,
Daß alles auf eine eroberung ziele!
2.
Das nackte flügel-kind
Beschwinget die pasteyen,
Und pfleget blut zu streuen;
So, wie der blitz geschwind
Die trefflichste vestung mit grimme bestürmet,
Daß mächtiges feuer sich reichlich aufthürmet.
3.
Zwar wird ein liebes kind
Amazonen verglichen,
Sie ist noch nie gewichen,
Wenn auch gleich fturm und wind
Die wercke der vestung hat wollen durchlöchern,
So fehlt es ihr weder an pfeilen noch köchern.
4.
Der augen helles paar
Wirfft leichte feuer-ballen,
So aus der vestung fallen,
Mit mercklicher gefahr,
Die ihren belagerer hefftig bestricken,
Und ihm so viel blitze als blicke zuschicken.
5. Der
Hochzeit-Gedichte.
Die
Beſtuͤrmte und eroberte Anneburg,
An der Schenckiſch-Bartiſchen
hochzeit-feſtivitaͤt.
S.
1.
DJe liebe zieht ins feld!
Sie will heut approſchieren,
Beſtuͤrmen und miniren,
Daß ſie den platz behaͤlt.
Drum blaſe man lermen und ruͤhre die ſpiele,
Daß alles auf eine eroberung ziele!
2.
Das nackte fluͤgel-kind
Beſchwinget die paſteyen,
Und pfleget blut zu ſtreuen;
So, wie der blitz geſchwind
Die trefflichſte veſtung mit grimme beſtuͤrmet,
Daß maͤchtiges feuer ſich reichlich aufthuͤrmet.
3.
Zwar wird ein liebes kind
Amazonen verglichen,
Sie iſt noch nie gewichen,
Wenn auch gleich fturm und wind
Die wercke der veſtung hat wollen durchloͤchern,
So fehlt es ihr weder an pfeilen noch koͤchern.
4.
Der augen helles paar
Wirfft leichte feuer-ballen,
So aus der veſtung fallen,
Mit mercklicher gefahr,
Die ihren belagerer hefftig beſtricken,
Und ihm ſo viel blitze als blicke zuſchicken.
5. Der
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[93/0095] Hochzeit-Gedichte. Die Beſtuͤrmte und eroberte Anneburg, An der Schenckiſch-Bartiſchen hochzeit-feſtivitaͤt. S. 1. DJe liebe zieht ins feld! Sie will heut approſchieren, Beſtuͤrmen und miniren, Daß ſie den platz behaͤlt. Drum blaſe man lermen und ruͤhre die ſpiele, Daß alles auf eine eroberung ziele! 2. Das nackte fluͤgel-kind Beſchwinget die paſteyen, Und pfleget blut zu ſtreuen; So, wie der blitz geſchwind Die trefflichſte veſtung mit grimme beſtuͤrmet, Daß maͤchtiges feuer ſich reichlich aufthuͤrmet. 3. Zwar wird ein liebes kind Amazonen verglichen, Sie iſt noch nie gewichen, Wenn auch gleich fturm und wind Die wercke der veſtung hat wollen durchloͤchern, So fehlt es ihr weder an pfeilen noch koͤchern. 4. Der augen helles paar Wirfft leichte feuer-ballen, So aus der veſtung fallen, Mit mercklicher gefahr, Die ihren belagerer hefftig beſtricken, Und ihm ſo viel blitze als blicke zuſchicken. 5. Der

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte05_1710/95>, abgerufen am 04.12.2024.