Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709.Sinn-Getichte. Allein mich nimmt hiebey gantz kein verwundern ein;Jch habe grund genung für meine meinung funden: Denn solte dort ein held in dem getichte stehn, So müsten fratz' und lüg' in einem paare gehn; Wer aber Friedrichs ruhm will versen einverleiben, Der muß so wahr als klug, wie Neukirch selber, schreiben. Auf herrn Christian Weisens DEr weise Weise hat es hoch genung gebracht,drey ertz-narren. C. G. Daß er die redner-kunst uns deutlicher gemacht; Doch glaub ich, daß bey ihm nichts artigers beklieben, Als da die weise faust der narren thun beschrieben. Das veränderte glücke des Königs VOr nahm der Frantzmann uns mit seinen moden ein,in Franckreich. E. G. Nun aber will er selbst der Teutschen affe seyn; Und wie man vor der zeit das jahr-buch ließ verändern, So pralet er itzund mit neuen staats-calendern. Doch jene treibt ihr witz zu höhern dingen auf. Wir änderten den tag, und er der sternen lauff. Sein gantzer himmel muß verkehrt und rückwärts gehen, Nachdem die sonne soll bey den planeten stehen. Auf einen gewissen mathematicum. DU bist und heist ein mathematicus,E. G. Und dieses ist nicht ohne vorbedacht geschehn; Jch mache diesen schluß: Du
Sinn-Getichte. Allein mich nimmt hiebey gantz kein verwundern ein;Jch habe grund genung fuͤr meine meinung funden: Denn ſolte dort ein held in dem getichte ſtehn, So muͤſten fratz’ und luͤg’ in einem paare gehn; Wer aber Friedrichs ruhm will verſen einverleiben, Der muß ſo wahr als klug, wie Neukirch ſelber, ſchreiben. Auf herꝛn Chriſtian Weiſens DEr weiſe Weiſe hat es hoch genung gebracht,drey ertz-narren. C. G. Daß er die redner-kunſt uns deutlicher gemacht; Doch glaub ich, daß bey ihm nichts artigers beklieben, Als da die weiſe fauſt der narren thun beſchrieben. Das veraͤnderte gluͤcke des Koͤnigs VOr nahm der Frantzmann uns mit ſeinen moden ein,in Franckreich. E. G. Nun aber will er ſelbſt der Teutſchen affe ſeyn; Und wie man vor der zeit das jahr-buch ließ veraͤndern, So pralet er itzund mit neuen ſtaats-calendern. Doch jene treibt ihr witz zu hoͤhern dingen auf. Wir aͤnderten den tag, und er der ſternen lauff. Sein gantzer himmel muß verkehrt und ruͤckwaͤrts gehen, Nachdem die ſonne ſoll bey den planeten ſtehen. Auf einen gewiſſen mathematicum. DU biſt und heiſt ein mathematicus,E. G. Und dieſes iſt nicht ohne vorbedacht geſchehn; Jch mache dieſen ſchluß: Du
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Sinn-Getichte.
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Jch habe grund genung fuͤr meine meinung funden:
Denn ſolte dort ein held in dem getichte ſtehn,
So muͤſten fratz’ und luͤg’ in einem paare gehn;
Wer aber Friedrichs ruhm will verſen einverleiben,
Der muß ſo wahr als klug, wie Neukirch ſelber, ſchreiben.
Auf herꝛn Chriſtian Weiſens
drey ertz-narren.
C. G.
DEr weiſe Weiſe hat es hoch genung gebracht,
Daß er die redner-kunſt uns deutlicher gemacht;
Doch glaub ich, daß bey ihm nichts artigers beklieben,
Als da die weiſe fauſt der narren thun beſchrieben.
Das veraͤnderte gluͤcke des Koͤnigs
in Franckreich.
E. G.
VOr nahm der Frantzmann uns mit ſeinen moden ein,
Nun aber will er ſelbſt der Teutſchen affe ſeyn;
Und wie man vor der zeit das jahr-buch ließ veraͤndern,
So pralet er itzund mit neuen ſtaats-calendern.
Doch jene treibt ihr witz zu hoͤhern dingen auf.
Wir aͤnderten den tag, und er der ſternen lauff.
Sein gantzer himmel muß verkehrt und ruͤckwaͤrts gehen,
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Auf einen gewiſſen mathematicum.
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DU biſt und heiſt ein mathematicus,
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Jch mache dieſen ſchluß:
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