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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709.

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Sinn-Getichte.
Von der Doris beliebtem kinde.
G. S.
DEin kleines kind hängt allem manns-volck an,
Und du verwunderst dich deßwegen;
Allein ich weiß, woran es ihm gelegen:
Es suchet, ob es auch den vater finden kan.


Grabschrifft des in Franckreich verstor-
benen königs von Engelland
Jacob II.

A. C. T.
HJer ist der fremde stein, wo flüchtig und verjagt
Ein neuer Jacob schläft, ein alter könig blieben:
Sein Albion hat ihn aus haß hieher getrieben,
Weil in des vaters hauß er was zu viel gewagt.
Jtzt sihet er im traum, bey sturm und unglücks-wettern,
Auf leitern himmel-an den frischen printzen klettern;
Er schaut, wie zwar sein fuß, und die so schwache hand
Steigt biß zur Engelsburg, doch nicht in Engelland.


Grabschrifft des Jtaliänischen poeten
Marini.

A. C. T.
JCh war, trotz aller welt! zur poesie gebohren,
Cupido hatte mich zum liebes-dienst erkohren;
Damit die reimen nun recht lieblich möchten fliessen,
Ließ er mir einen kiel aus seinem flügel schliessen.


Grabschrifft eines gehangenen diebes.
A. C. T.
DJe parcen zohen mich viel andern menschen für,
Sie spannen einen strick statt eines fadens mir:
Zur
Sinn-Getichte.
Von der Doris beliebtem kinde.
G. S.
DEin kleines kind haͤngt allem manns-volck an,
Und du verwunderſt dich deßwegen;
Allein ich weiß, woran es ihm gelegen:
Es ſuchet, ob es auch den vater finden kan.


Grabſchrifft des in Franckreich verſtor-
benen koͤnigs von Engelland
Jacob II.

A. C. T.
HJer iſt der fremde ſtein, wo fluͤchtig und verjagt
Ein neuer Jacob ſchlaͤft, ein alter koͤnig blieben:
Sein Albion hat ihn aus haß hieher getrieben,
Weil in des vaters hauß er was zu viel gewagt.
Jtzt ſihet er im traum, bey ſturm und ungluͤcks-wettern,
Auf leitern himmel-an den friſchen printzen klettern;
Er ſchaut, wie zwar ſein fuß, und die ſo ſchwache hand
Steigt biß zur Engelsburg, doch nicht in Engelland.


Grabſchrifft des Jtaliaͤniſchen poeten
Marini.

A. C. T.
JCh war, trotz aller welt! zur poeſie gebohren,
Cupido hatte mich zum liebes-dienſt erkohren;
Damit die reimen nun recht lieblich moͤchten flieſſen,
Ließ er mir einen kiel aus ſeinem fluͤgel ſchlieſſen.


Grabſchrifft eines gehangenen diebes.
A. C. T.
DJe parcen zohen mich viel andern menſchen fuͤr,
Sie ſpannen einen ſtrick ſtatt eines fadens mir:
Zur
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[92/0116] Sinn-Getichte. Von der Doris beliebtem kinde. G. S. DEin kleines kind haͤngt allem manns-volck an, Und du verwunderſt dich deßwegen; Allein ich weiß, woran es ihm gelegen: Es ſuchet, ob es auch den vater finden kan. Grabſchrifft des in Franckreich verſtor- benen koͤnigs von Engelland Jacob II. A. C. T. HJer iſt der fremde ſtein, wo fluͤchtig und verjagt Ein neuer Jacob ſchlaͤft, ein alter koͤnig blieben: Sein Albion hat ihn aus haß hieher getrieben, Weil in des vaters hauß er was zu viel gewagt. Jtzt ſihet er im traum, bey ſturm und ungluͤcks-wettern, Auf leitern himmel-an den friſchen printzen klettern; Er ſchaut, wie zwar ſein fuß, und die ſo ſchwache hand Steigt biß zur Engelsburg, doch nicht in Engelland. Grabſchrifft des Jtaliaͤniſchen poeten Marini. A. C. T. JCh war, trotz aller welt! zur poeſie gebohren, Cupido hatte mich zum liebes-dienſt erkohren; Damit die reimen nun recht lieblich moͤchten flieſſen, Ließ er mir einen kiel aus ſeinem fluͤgel ſchlieſſen. Grabſchrifft eines gehangenen diebes. A. C. T. DJe parcen zohen mich viel andern menſchen fuͤr, Sie ſpannen einen ſtrick ſtatt eines fadens mir: Zur

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte06_1709/116>, abgerufen am 27.11.2024.