Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709.

Bild:
<< vorherige Seite
Hochzeit-Getichte.
Auf Mopsens grosses maul.
C. B.
HAnns Mops hat stets die kleffen offen,
Als hätt' ihn einmal hasen-schrot
Von ungefähr hinein getroffen.
Mein! sagt: Woher kommt doch die noth?
Nimmt er denn das modell zum munde
Sich irgend von dem hunde,
Wenn er ihm grosse mäuler macht,
Und Mops von hertzen drüber lacht?
Nein! seine mutter sah einst einen esel gähnen,
Drum muß sein maul sich itzund auch so dehnen.


Auf den polternden Sterops.
C. B.
HErr Sterops schlägt ja ohne ruh
Die thüren gar erschrecklich zu,
Was muß ihm denn dran fehlen,
Daß er sie so kan quälen?
Die pfosten haben ihm ja warlich nichts gethan;
Doch laßt ihn donnern, weil er kan:
Er will durch dieses schlagen
Die dünst' ihm aus dem kopffe jagen.


Hochzeit-Getichte.
Der klügste handel,
Bey dem hochzeit-feste herrn P. M.
vorgestellet.
B. N.
BEld, Mars und Venus sind die helden dieser erden,
Von denen jeder leicht kan überwunden werden:
Nur
Hochzeit-Getichte.
Auf Mopſens groſſes maul.
C. B.
HAnns Mops hat ſtets die kleffen offen,
Als haͤtt’ ihn einmal haſen-ſchrot
Von ungefaͤhr hinein getroffen.
Mein! ſagt: Woher kommt doch die noth?
Nimmt er denn das modell zum munde
Sich irgend von dem hunde,
Wenn er ihm groſſe maͤuler macht,
Und Mops von hertzen druͤber lacht?
Nein! ſeine mutter ſah einſt einen eſel gaͤhnen,
Drum muß ſein maul ſich itzund auch ſo dehnen.


Auf den polternden Sterops.
C. B.
HErꝛ Sterops ſchlaͤgt ja ohne ruh
Die thuͤren gar erſchrecklich zu,
Was muß ihm denn dran fehlen,
Daß er ſie ſo kan quaͤlen?
Die pfoſten haben ihm ja warlich nichts gethan;
Doch laßt ihn donnern, weil er kan:
Er will durch dieſes ſchlagen
Die duͤnſt’ ihm aus dem kopffe jagen.


Hochzeit-Getichte.
Der kluͤgſte handel,
Bey dem hochzeit-feſte herꝛn P. M.
vorgeſtellet.
B. N.
BEld, Mars und Venus ſind die helden dieſer erden,
Von denen jeder leicht kan uͤberwunden werden:
Nur
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0119" n="95"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Hochzeit-Getichte.</hi> </fw><lb/>
        <lg type="poem">
          <head><hi rendition="#b">Auf Mop&#x017F;ens gro&#x017F;&#x017F;es maul.</hi><lb/>
C. B.</head><lb/>
          <l><hi rendition="#in">H</hi>Anns Mops hat &#x017F;tets die kleffen offen,</l><lb/>
          <l>Als ha&#x0364;tt&#x2019; ihn einmal ha&#x017F;en-&#x017F;chrot</l><lb/>
          <l>Von ungefa&#x0364;hr hinein getroffen.</l><lb/>
          <l>Mein! &#x017F;agt: Woher kommt doch die noth?</l><lb/>
          <l>Nimmt er denn das modell zum munde</l><lb/>
          <l>Sich irgend von dem hunde,</l><lb/>
          <l>Wenn er ihm gro&#x017F;&#x017F;e ma&#x0364;uler macht,</l><lb/>
          <l>Und Mops von hertzen dru&#x0364;ber lacht?</l><lb/>
          <l>Nein! &#x017F;eine mutter &#x017F;ah ein&#x017F;t einen e&#x017F;el ga&#x0364;hnen,</l><lb/>
          <l>Drum muß &#x017F;ein maul &#x017F;ich itzund auch &#x017F;o dehnen.</l>
        </lg><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <lg type="poem">
          <head><hi rendition="#b">Auf den polternden Sterops.</hi><lb/>
C. B.</head><lb/>
          <l><hi rendition="#in">H</hi>Er&#xA75B; Sterops &#x017F;chla&#x0364;gt ja ohne ruh</l><lb/>
          <l>Die thu&#x0364;ren gar er&#x017F;chrecklich zu,</l><lb/>
          <l>Was muß ihm denn dran fehlen,</l><lb/>
          <l>Daß er &#x017F;ie &#x017F;o kan qua&#x0364;len?</l><lb/>
          <l>Die pfo&#x017F;ten haben ihm ja warlich nichts gethan;</l><lb/>
          <l>Doch laßt ihn donnern, weil er kan:</l><lb/>
          <l>Er will durch die&#x017F;es &#x017F;chlagen</l><lb/>
          <l>Die du&#x0364;n&#x017F;t&#x2019; ihm aus dem kopffe jagen.</l>
        </lg>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Hochzeit-Getichte.</hi> </head><lb/>
        <head> <hi rendition="#b">Der klu&#x0364;g&#x017F;te handel,<lb/>
Bey dem hochzeit-fe&#x017F;te her&#xA75B;n P. M.<lb/>
vorge&#x017F;tellet.<lb/>
B. N.</hi> </head><lb/>
        <lg type="poem">
          <l><hi rendition="#in">B</hi>Eld, Mars und Venus &#x017F;ind die helden die&#x017F;er erden,</l><lb/>
          <l>Von denen jeder leicht kan u&#x0364;berwunden werden:</l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Nur</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[95/0119] Hochzeit-Getichte. Auf Mopſens groſſes maul. C. B. HAnns Mops hat ſtets die kleffen offen, Als haͤtt’ ihn einmal haſen-ſchrot Von ungefaͤhr hinein getroffen. Mein! ſagt: Woher kommt doch die noth? Nimmt er denn das modell zum munde Sich irgend von dem hunde, Wenn er ihm groſſe maͤuler macht, Und Mops von hertzen druͤber lacht? Nein! ſeine mutter ſah einſt einen eſel gaͤhnen, Drum muß ſein maul ſich itzund auch ſo dehnen. Auf den polternden Sterops. C. B. HErꝛ Sterops ſchlaͤgt ja ohne ruh Die thuͤren gar erſchrecklich zu, Was muß ihm denn dran fehlen, Daß er ſie ſo kan quaͤlen? Die pfoſten haben ihm ja warlich nichts gethan; Doch laßt ihn donnern, weil er kan: Er will durch dieſes ſchlagen Die duͤnſt’ ihm aus dem kopffe jagen. Hochzeit-Getichte. Der kluͤgſte handel, Bey dem hochzeit-feſte herꝛn P. M. vorgeſtellet. B. N. BEld, Mars und Venus ſind die helden dieſer erden, Von denen jeder leicht kan uͤberwunden werden: Nur

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte06_1709
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte06_1709/119
Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte06_1709/119>, abgerufen am 23.11.2024.