Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709.
Flora. SO soll denn auch in aller welt, Wo Flora herrscht und ordnung hält, Durchlauchteste! dein ruhm erschallen. Wo blumen seynd und auch verfallen, Wo rosen blühn und auch vergehn, Do soll Sophiens nahme stehn. Die hirten sollen ihn an alle weiden, Die jäger an die tannen schneiden: Und gleichwie deine waffen, O junger held! durch ihren schein Viel armen einstens rettung schaffen, Viel feinden werden schrecklich seyn; So soll Sophiens lob auf erden: So soll Sophiens bild auf erden Auch bald durch dich unsterblich werden. ARIA. Blaset, schäfer! die schalmeyen!Stecket, Gärtner! stecket mayen! Streuet reiche blumen aus! Kommt, schertzende Napeen! Kommt, Nymphen! aus den seen! Kommt, schnelle Dryaden! Kommt, Oreaden! Und streut auf könig Friedrichs haus, Und streut auf der vermählten haus Viel reiche blumen aus! Blaset, schäfer! die schalmeyen! Stecket, gärtner! stecket mayen! Streuet reiche blumen aus! Amor.
Flora. SO ſoll denn auch in aller welt, Wo Flora herrſcht und ordnung haͤlt, Durchlauchteſte! dein ruhm erſchallen. Wo blumen ſeynd und auch verfallen, Wo roſen bluͤhn und auch vergehn, Do ſoll Sophiens nahme ſtehn. Die hirten ſollen ihn an alle weiden, Die jaͤger an die tannen ſchneiden: Und gleichwie deine waffen, O junger held! durch ihren ſchein Viel armen einſtens rettung ſchaffen, Viel feinden werden ſchrecklich ſeyn; So ſoll Sophiens lob auf erden: So ſoll Sophiens bild auf erden Auch bald durch dich unſterblich werden. ARIA. Blaſet, ſchaͤfer! die ſchalmeyen!Stecket, Gaͤrtner! ſtecket mayen! Streuet reiche blumen aus! Kommt, ſchertzende Napeen! Kommt, Nymphen! aus den ſeen! Kommt, ſchnelle Dryaden! Kommt, Oreaden! Und ſtreut auf koͤnig Friedrichs haus, Und ſtreut auf der vermaͤhlten haus Viel reiche blumen aus! Blaſet, ſchaͤfer! die ſchalmeyen! Stecket, gaͤrtner! ſtecket mayen! Streuet reiche blumen aus! Amor.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg n="8"> <l> <pb facs="#f0142" n="118"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Hochzeit-Getichte.</hi> </fw> </l><lb/> <l>Wo ſich offt Charlotte fand:</l><lb/> <l>Wo Charlotte blumen wand;</l><lb/> <l>Wird ſich nun Sophia finden:</l><lb/> <l>Wird Sophia cronen winden.</l> </lg><lb/> <sp who="#FLO"> <speaker> <hi rendition="#fr">Flora.</hi> </speaker><lb/> <lg n="9"> <l><hi rendition="#in">S</hi>O ſoll denn auch in aller welt,</l><lb/> <l>Wo Flora herrſcht und ordnung haͤlt,</l><lb/> <l>Durchlauchteſte! dein ruhm erſchallen.</l><lb/> <l>Wo blumen ſeynd und auch verfallen,</l><lb/> <l>Wo roſen bluͤhn und auch vergehn,</l><lb/> <l>Do ſoll Sophiens nahme ſtehn.</l><lb/> <l>Die hirten ſollen ihn an alle weiden,</l><lb/> <l>Die jaͤger an die tannen ſchneiden:</l><lb/> <l>Und gleichwie deine waffen,</l><lb/> <l>O junger held! durch ihren ſchein</l><lb/> <l>Viel armen einſtens rettung ſchaffen,</l><lb/> <l>Viel feinden werden ſchrecklich ſeyn;</l><lb/> <l>So ſoll Sophiens lob auf erden:</l><lb/> <l>So ſoll Sophiens bild auf erden</l><lb/> <l>Auch bald durch dich unſterblich werden.</l> </lg> </sp><lb/> <lg n="10"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#g">ARIA.</hi> </hi> </hi> </head><lb/> <l>Blaſet, ſchaͤfer! die ſchalmeyen!</l><lb/> <l>Stecket, Gaͤrtner! ſtecket mayen!</l><lb/> <l>Streuet reiche blumen aus!</l><lb/> <l>Kommt, ſchertzende Napeen!</l><lb/> <l>Kommt, Nymphen! aus den ſeen!</l><lb/> <l>Kommt, ſchnelle Dryaden!</l><lb/> <l>Kommt, Oreaden!</l><lb/> <l>Und ſtreut auf koͤnig Friedrichs haus,</l><lb/> <l>Und ſtreut auf der vermaͤhlten haus</l><lb/> <l>Viel reiche blumen aus!</l><lb/> <l>Blaſet, ſchaͤfer! die ſchalmeyen!</l><lb/> <l>Stecket, gaͤrtner! ſtecket mayen!</l><lb/> <l>Streuet reiche blumen aus!</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Amor.</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [118/0142]
Hochzeit-Getichte.
Wo ſich offt Charlotte fand:
Wo Charlotte blumen wand;
Wird ſich nun Sophia finden:
Wird Sophia cronen winden.
Flora.
SO ſoll denn auch in aller welt,
Wo Flora herrſcht und ordnung haͤlt,
Durchlauchteſte! dein ruhm erſchallen.
Wo blumen ſeynd und auch verfallen,
Wo roſen bluͤhn und auch vergehn,
Do ſoll Sophiens nahme ſtehn.
Die hirten ſollen ihn an alle weiden,
Die jaͤger an die tannen ſchneiden:
Und gleichwie deine waffen,
O junger held! durch ihren ſchein
Viel armen einſtens rettung ſchaffen,
Viel feinden werden ſchrecklich ſeyn;
So ſoll Sophiens lob auf erden:
So ſoll Sophiens bild auf erden
Auch bald durch dich unſterblich werden.
ARIA.
Blaſet, ſchaͤfer! die ſchalmeyen!
Stecket, Gaͤrtner! ſtecket mayen!
Streuet reiche blumen aus!
Kommt, ſchertzende Napeen!
Kommt, Nymphen! aus den ſeen!
Kommt, ſchnelle Dryaden!
Kommt, Oreaden!
Und ſtreut auf koͤnig Friedrichs haus,
Und ſtreut auf der vermaͤhlten haus
Viel reiche blumen aus!
Blaſet, ſchaͤfer! die ſchalmeyen!
Stecket, gaͤrtner! ſtecket mayen!
Streuet reiche blumen aus!
Amor.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |