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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709.

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Vermischte Getichte.

Und freut sich, daß sein recht noch nicht vergessen sey,
So uns Conringius und Schilter zeigen müssen:
Denn was uns dieser fleiß aus jener zeit entdeckt,
Bleibt der gelehrsamkeit des Kreßens unversteckt.



Drum sieht man auch zugleich, wie jener klugheit licht,
Die den erlauchten staat des Teutschen reichs verbindet,
Und fürsten unter sich des rechtes urtheil spricht,
Bereits an Kreßens fleiß schon ihr vergnügen findet;
Wohl dem! der so, wie er, die seltne klugheit lehrt,
Die ein Kulpisius und Monzambano lehrt.


Der kirche selber geht ein neues wohl-seyn auf,
Wenn sich der Päbste recht muß untersuchen lassen:
Drum zeigte sie ihm selbst den fortgeführten lauff,
Den die historien von ihr noch in sich fassen.
Wer ohne vor-urtheil diß zeit-buch durchgeschaut,
Der hat sein kirchen-recht auf felsen-grund gebaut.


Jhr! die ihr euer recht nur stücken-weise schmeckt,
Last das verwundern seyn, wenn unsers Kreßens wissen
Sich, eurer meinung nach, vielleicht zu weit erstreckt:
Wenn klugheit und vernunfft die wege zeigen müssen.
Wen Frieß und Slevogt führt, wen ein Thomasius
Und Stryck viel jahr gelehrt, verdient dergleichen schluß.


Gelehrter Kreß! verzeih, wenn die erfreute post,
Die itzt vom Saal-Parnaß durch schnee und wolcken dringet,
Den hertzen, die du kennst, trotz aller zeiten frost!
Durch deinen doctor-hut erfreute flammen bringet:
Wenn sich die rechte selbst mit freuden-zeichen mühn,
Darf unsre schuldigkeit kein nebel überziehn.


So nimm denn einen wunsch von denen freuden an,
Die täglich neue frucht aus deinen lippen lesen:
Der

Vermiſchte Getichte.

Und freut ſich, daß ſein recht noch nicht vergeſſen ſey,
So uns Conringius und Schilter zeigen muͤſſen:
Denn was uns dieſer fleiß aus jener zeit entdeckt,
Bleibt der gelehrſamkeit des Kreßens unverſteckt.



Drum ſieht man auch zugleich, wie jener klugheit licht,
Die den erlauchten ſtaat des Teutſchen reichs verbindet,
Und fuͤrſten unter ſich des rechtes urtheil ſpricht,
Bereits an Kreßens fleiß ſchon ihr vergnuͤgen findet;
Wohl dem! der ſo, wie er, die ſeltne klugheit lehrt,
Die ein Kulpiſius und Monzambano lehrt.


Der kirche ſelber geht ein neues wohl-ſeyn auf,
Wenn ſich der Paͤbſte recht muß unterſuchen laſſen:
Drum zeigte ſie ihm ſelbſt den fortgefuͤhrten lauff,
Den die hiſtorien von ihr noch in ſich faſſen.
Wer ohne vor-urtheil diß zeit-buch durchgeſchaut,
Der hat ſein kirchen-recht auf felſen-grund gebaut.


Jhr! die ihr euer recht nur ſtuͤcken-weiſe ſchmeckt,
Laſt das verwundern ſeyn, wenn unſers Kreßens wiſſen
Sich, eurer meinung nach, vielleicht zu weit erſtreckt:
Wenn klugheit und vernunfft die wege zeigen muͤſſen.
Wen Frieß und Slevogt fuͤhrt, wen ein Thomaſius
Und Stryck viel jahr gelehrt, verdient dergleichen ſchluß.


Gelehrter Kreß! verzeih, wenn die erfreute poſt,
Die itzt vom Saal-Parnaß durch ſchnee und wolcken dringet,
Den hertzen, die du kennſt, trotz aller zeiten froſt!
Durch deinen doctor-hut erfreute flammen bringet:
Wenn ſich die rechte ſelbſt mit freuden-zeichen muͤhn,
Darf unſre ſchuldigkeit kein nebel uͤberziehn.


So nimm denn einen wunſch von denen freuden an,
Die taͤglich neue frucht aus deinen lippen leſen:
Der
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[254/0278] Vermiſchte Getichte. Und freut ſich, daß ſein recht noch nicht vergeſſen ſey, So uns Conringius und Schilter zeigen muͤſſen: Denn was uns dieſer fleiß aus jener zeit entdeckt, Bleibt der gelehrſamkeit des Kreßens unverſteckt. Drum ſieht man auch zugleich, wie jener klugheit licht, Die den erlauchten ſtaat des Teutſchen reichs verbindet, Und fuͤrſten unter ſich des rechtes urtheil ſpricht, Bereits an Kreßens fleiß ſchon ihr vergnuͤgen findet; Wohl dem! der ſo, wie er, die ſeltne klugheit lehrt, Die ein Kulpiſius und Monzambano lehrt. Der kirche ſelber geht ein neues wohl-ſeyn auf, Wenn ſich der Paͤbſte recht muß unterſuchen laſſen: Drum zeigte ſie ihm ſelbſt den fortgefuͤhrten lauff, Den die hiſtorien von ihr noch in ſich faſſen. Wer ohne vor-urtheil diß zeit-buch durchgeſchaut, Der hat ſein kirchen-recht auf felſen-grund gebaut. Jhr! die ihr euer recht nur ſtuͤcken-weiſe ſchmeckt, Laſt das verwundern ſeyn, wenn unſers Kreßens wiſſen Sich, eurer meinung nach, vielleicht zu weit erſtreckt: Wenn klugheit und vernunfft die wege zeigen muͤſſen. Wen Frieß und Slevogt fuͤhrt, wen ein Thomaſius Und Stryck viel jahr gelehrt, verdient dergleichen ſchluß. Gelehrter Kreß! verzeih, wenn die erfreute poſt, Die itzt vom Saal-Parnaß durch ſchnee und wolcken dringet, Den hertzen, die du kennſt, trotz aller zeiten froſt! Durch deinen doctor-hut erfreute flammen bringet: Wenn ſich die rechte ſelbſt mit freuden-zeichen muͤhn, Darf unſre ſchuldigkeit kein nebel uͤberziehn. So nimm denn einen wunſch von denen freuden an, Die taͤglich neue frucht aus deinen lippen leſen: Der

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte06_1709/278>, abgerufen am 22.11.2024.