Hofmann, Daniel: Leichpredigt, bey der Begrebniß ... Herrn Joachim Mynsingers von Frudeck. Magdeburg, 1588.desto mehr zu erfrewen haben werde. Dis sagt Simeon / machet jme ein frölich hertze / vnd kömpt jm daher der tod sanfft an / daraus wir zu lernen: Erstlich / das es ein sonderlich stücke der Gottseligkeit sey / das der mensch bey seinem Leben mit Todtes gedancken vmbgehe / doch nicht nach der vernunfft angeben / sondern nach deme / das Gott gesagt habe / dann wenn der mensch ohn Gottes wort vom sterben dencket / so ist es schrecklich / vnd verleitet jn in andere vngedültige vnd Gott dem HErrn widerige gedancken / wenn aber Gott hieuon vnterrichtet / der kan sich Gott bequemen / vnd verhelt sich weislich / wie der 90 Psalm spricht HErr lehre vns bedencken / das wir sterben müssen / vff das wir klug werden. Also hat Simeon solchen gedancken nach Gottes Wort nachgehangen / welchs in jme Gottesfurcht erhalten / vnd jn letzlich gegen den Todt klüglich zu geberden / hat geschickt gemacht. Zum andern / sol solche betrachtung stetig sein / vnd wann schon das leben lange weret / sollen doch die sterbens gedancken nicht auffhören / dann GOtt hat sich das stündlein als ein HErre vorbehalten / eben darumm dz er solchen gedancken wehren / vnd er darin seinen diener in seinem selbs besten vben müchte. Simeon hat hie eine sonderliche gutthat vom HErrn erlangt / das er gewust hat / er würde nit sterben / so lange er den Christ des HErrn nicht sehe / Jedoch so hat jm Gott dz stündlein verschwigen / anzuzeigen / dz er seinem lieben Die - desto mehr zu erfrewen haben werde. Dis sagt Simeon / machet jme ein frölich hertze / vñ kömpt jm daher der tod sanfft an / daraus wir zu lernen: Erstlich / das es ein sonderlich stücke der Gottseligkeit sey / das der mensch bey seinem Leben mit Todtes gedancken vmbgehe / doch nicht nach der vernunfft angeben / sondern nach deme / das Gott gesagt habe / dann wenn der mensch ohn Gottes wort vom sterbẽ dencket / so ist es schrecklich / vnd verleitet jn in andere vngedültige vnd Gott dem HErrn widerige gedancken / wenn aber Gott hieuon vnterrichtet / der kan sich Gott bequemen / vñ verhelt sich weislich / wie der 90 Psalm spricht HErr lehre vns bedencken / das wir sterben müssen / vff das wir klug werden. Also hat Simeon solchen gedancken nach Gottes Wort nachgehangen / welchs in jme Gottesfurcht erhalten / vnd jn letzlich gegen den Todt klüglich zu geberden / hat geschickt gemacht. Zum andern / sol solche betrachtung stetig sein / vnd wann schon das leben lange weret / sollen doch die sterbens gedancken nicht auffhören / dann GOtt hat sich das stündlein als ein HErre vorbehalten / eben darum̃ dz er solchen gedancken wehren / vnd er darin seinen diener in seinem selbs besten vben müchte. Simeon hat hie eine sonderliche gutthat vom HErrn erlangt / das er gewust hat / er würde nit sterben / so lange er dẽ Christ des HErrn nicht sehe / Jedoch so hat jm Gott dz stündlein verschwigen / anzuzeigen / dz er seinem lieben Die - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0039"/> desto mehr zu erfrewen haben werde. Dis sagt Simeon / machet jme ein frölich hertze / vñ kömpt jm daher der tod sanfft an / daraus wir zu lernen:</p> <p>Erstlich / das es ein sonderlich stücke der Gottseligkeit sey / das der mensch bey seinem Leben mit Todtes gedancken vmbgehe / doch nicht nach der vernunfft angeben / sondern nach deme / das Gott gesagt habe / dann wenn der mensch ohn Gottes wort vom sterbẽ dencket / so ist es schrecklich / vnd verleitet jn in andere vngedültige vnd Gott dem HErrn widerige gedancken / wenn aber Gott hieuon vnterrichtet / der kan sich Gott bequemen / vñ verhelt sich weislich / wie der 90 Psalm spricht HErr lehre vns bedencken / das wir sterben müssen / vff das wir klug werden. Also hat Simeon solchen gedancken nach Gottes Wort nachgehangen / welchs in jme Gottesfurcht erhalten / vnd jn letzlich gegen den Todt klüglich zu geberden / hat geschickt gemacht.</p> <p>Zum andern / sol solche betrachtung stetig sein / vnd wann schon das leben lange weret / sollen doch die sterbens gedancken nicht auffhören / dann GOtt hat sich das stündlein als ein HErre vorbehalten / eben darum̃ dz er solchen gedancken wehren / vnd er darin seinen diener in seinem selbs besten vben müchte. Simeon hat hie eine sonderliche gutthat vom HErrn erlangt / das er gewust hat / er würde nit sterben / so lange er dẽ Christ des HErrn nicht sehe / Jedoch so hat jm Gott dz stündlein verschwigen / anzuzeigen / dz er seinem lieben Die - </p> </div> </body> </text> </TEI> [0039]
desto mehr zu erfrewen haben werde. Dis sagt Simeon / machet jme ein frölich hertze / vñ kömpt jm daher der tod sanfft an / daraus wir zu lernen:
Erstlich / das es ein sonderlich stücke der Gottseligkeit sey / das der mensch bey seinem Leben mit Todtes gedancken vmbgehe / doch nicht nach der vernunfft angeben / sondern nach deme / das Gott gesagt habe / dann wenn der mensch ohn Gottes wort vom sterbẽ dencket / so ist es schrecklich / vnd verleitet jn in andere vngedültige vnd Gott dem HErrn widerige gedancken / wenn aber Gott hieuon vnterrichtet / der kan sich Gott bequemen / vñ verhelt sich weislich / wie der 90 Psalm spricht HErr lehre vns bedencken / das wir sterben müssen / vff das wir klug werden. Also hat Simeon solchen gedancken nach Gottes Wort nachgehangen / welchs in jme Gottesfurcht erhalten / vnd jn letzlich gegen den Todt klüglich zu geberden / hat geschickt gemacht.
Zum andern / sol solche betrachtung stetig sein / vnd wann schon das leben lange weret / sollen doch die sterbens gedancken nicht auffhören / dann GOtt hat sich das stündlein als ein HErre vorbehalten / eben darum̃ dz er solchen gedancken wehren / vnd er darin seinen diener in seinem selbs besten vben müchte. Simeon hat hie eine sonderliche gutthat vom HErrn erlangt / das er gewust hat / er würde nit sterben / so lange er dẽ Christ des HErrn nicht sehe / Jedoch so hat jm Gott dz stündlein verschwigen / anzuzeigen / dz er seinem lieben Die -
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