Hofmannsthal, Hugo von: Tod des Tizian. Berlin, 1902.
Ein Bund geknüpft, ja! und des Frühlings Au Siehe, sie lachte dir so wie ein Weib Den anlacht, dem sie in der Nacht sich gab! Ich meint’ um dich zu klagen; und mein Mund Schwillt an von trunkenem und freudigem Wort: Drum ziemt mir nun nicht länger hier zu stehen. Ich will den Stab dreimal zu Boden stossen Und dies Gezelt mit Traumgestalten füllen. Die will ich mit der Last der Traurigkeit So überbürden, dass sie schwankend gehn, Damit ein jeder weinen mag und fühlen: Wie grosse Schwermut allem unsren Thun Ist beigemengt. Es weise euch ein Spiel Das Spiegelbild der bangen, dunklen Stunde Und grossen Meisters trauervollen Preis Vernehmet nun aus schattenhaftem Munde! Er geht ab, die Fackelträger hinter ihm. Das Proscenium liegt in Dunkel. Die Symphonie fällt wieder ein. Das Standbild ver- schwindet. Darauf ertönt das dreimalige Niederstossen eines Stabes. Der Gobelin teilt sich und enthüllt die Scene. Die Scene ist auf der Terrasse von Tizians Villa, nahe bei Venedig. Die Terrasse ist nach rückwärts durch eine steinerne, durchbrochene Rampe abgeschlossen, über die in der Ferne die Suche im WerkInformationen zum Werk
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