Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.Liebe zwischen Graf Friedenheim So schwer' ich daß ich dir mit gantzem Hertzen diene/Und will mein Tugenand/ so sterb ich seine Magdt. Liebe Zwischen Graf Friedenheim und Fräulein Sittenoren. GRaf Friedenheim ward von seinem Her- wiesen
Liebe zwiſchen Graf Friedenheim So ſchwer’ ich daß ich dir mit gantzem Hertzen diene/Und will mein Tugenand/ ſo ſterb ich ſeine Magdt. Liebe Zwiſchen Graf Friedenheim und Fraͤulein Sittenoren. GRaf Friedenheim ward von ſeinem Her- wieſen
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Liebe zwiſchen Graf Friedenheim
So ſchwer’ ich daß ich dir mit gantzem Hertzen diene/
Und will mein Tugenand/ ſo ſterb ich ſeine Magdt.
Liebe
Zwiſchen Graf Friedenheim
und
Fraͤulein Sittenoren.
GRaf Friedenheim ward von ſeinem Her-
ren Vater ziemlich jung in eines vorneh-
men Koͤniges Hof gethan/ deſſen hohe
Gunſt er alsbald wegen ſeiner Tugend und ſon-
derbahren Geſchickligkeit in damahls uͤblichen
Ritterſpielen ihm zu eigen machte. Wie nun
freudige Gemuͤther der Liebe mehrentheils etwas
naͤher/ als andere zugraͤntzen pflegen/ alſo begab
ſich gleichfals/ daß Graf Friedenheim ſich in Sit-
tenoren des Koͤnigs Fraͤulein Schweſter verlieb-
te/ die dann auch ziemlich merckliche Gegenge-
wogenheit blicken zulaſſen nicht Bedencken trug.
Weil denn dazumahl der Koͤnig entſchloſſen/ ſich
aus ſeinen Erblanden nacher Sicilien ſeiner Re-
gierung halben zuerheben/ als ſchien Graf Frie-
denheim dieſe wenige Trennung/ beſonders weil
ihm ein abſonderliches Schiff zu ſeiner Reiſe ange-
wieſen
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Zitationshilfe: | Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679/524>, abgerufen am 16.07.2024. |