Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.und Adelinden Gr. Frideb. Gemahl. ungleicher Beschaffenheit nicht wohl zusammenstimmen/ und ihre Liebe war so laulicht/ daß man nicht viel Eiß bedurffte/ sie gantz kalt zu machen. Bey zufälliger Gelegenheit gerieth die hurtige A- delinde mit Graf Holdenreich/ einem tapfern jun- gen Herren in Kundschafft/ und ihre Vertraulig- keit veränderte sich endlich in eine tadelhaffte Lie- bes Brunst. Der Zucker/ den dieses geile Weib zu unterschiedenen mahlen/ unter den kräftigen Armen gemeldten Liebhabers genossen/ hatte ihr den Geschmack dergestalt verderbet/ das sie es nu- mehr vor unmüglich hielt/ den Wermuthsafft ihres alten Herren ferner zuertragen/ und weil sie auf nichts mehr dachte/ als sich/ wo möglich/ die- ser beschwerlichen Last zuentledigen/ so foderte sie endlich zum Zeichen einer ungefälschten Liebe von dem Grafen ihren Alten auf der Jagt zuer- morden/ und schlug ihm dieses grausame Mittel für. Sie beniehmete einen Tag/ da sich oftge- dachter Grafe bey Weissenburg/ wo der alte Grafe Hofhilt/ jagende hören lassen solte/ sie ihres theils wolte ihren Alten leicht dahin bewegen/ daß er ihm solches zuverwehren sich aufmachte/ da er dann wie es die Gelegenheit weisen würde/ seinen Streich wohl verbringen könte. Der Grafe/ dem albereit die Liebe den Züge der Vernunfft entwendet/ billiget als ein muthiger Herr diesen Anschlag J 3
und Adelinden Gr. Frideb. Gemahl. ungleicher Beſchaffenheit nicht wohl zuſammenſtimmen/ und ihre Liebe war ſo laulicht/ daß man nicht viel Eiß bedurffte/ ſie gantz kalt zu machen. Bey zufaͤlliger Gelegenheit gerieth die hurtige A- delinde mit Graf Holdenreich/ einem tapfern jun- gen Herren in Kundſchafft/ und ihre Vertraulig- keit veraͤnderte ſich endlich in eine tadelhaffte Lie- bes Brunſt. Der Zucker/ den dieſes geile Weib zu unterſchiedenen mahlen/ unter den kraͤftigen Armen gemeldten Liebhabers genoſſen/ hatte ihr den Geſchmack dergeſtalt verderbet/ das ſie es nu- mehr vor unmuͤglich hielt/ den Wermuthſafft ihres alten Herren ferner zuertragen/ und weil ſie auf nichts mehr dachte/ als ſich/ wo moͤglich/ die- ſer beſchwerlichen Laſt zuentledigen/ ſo foderte ſie endlich zum Zeichen einer ungefaͤlſchten Liebe von dem Grafen ihren Alten auf der Jagt zuer- morden/ und ſchlug ihm dieſes grauſame Mittel fuͤr. Sie beniehmete einen Tag/ da ſich oftge- dachter Grafe bey Weiſſenburg/ wo der alte Grafe Hofhilt/ jagende hoͤren laſſen ſolte/ ſie ihres theils wolte ihren Alten leicht dahin bewegen/ daß er ihm ſolches zuverwehren ſich aufmachte/ da er dann wie es die Gelegenheit weiſen wuͤrde/ ſeinen Streich wohl verbringen koͤnte. Der Grafe/ dem albereit die Liebe den Zuͤge der Vernunfft entwendet/ billiget als ein muthiger Herr dieſen Anſchlag J 3
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und Adelinden Gr. Frideb. Gemahl.
ungleicher Beſchaffenheit nicht wohl zuſammen
ſtimmen/ und ihre Liebe war ſo laulicht/ daß man
nicht viel Eiß bedurffte/ ſie gantz kalt zu machen.
Bey zufaͤlliger Gelegenheit gerieth die hurtige A-
delinde mit Graf Holdenreich/ einem tapfern jun-
gen Herren in Kundſchafft/ und ihre Vertraulig-
keit veraͤnderte ſich endlich in eine tadelhaffte Lie-
bes Brunſt. Der Zucker/ den dieſes geile Weib
zu unterſchiedenen mahlen/ unter den kraͤftigen
Armen gemeldten Liebhabers genoſſen/ hatte ihr
den Geſchmack dergeſtalt verderbet/ das ſie es nu-
mehr vor unmuͤglich hielt/ den Wermuthſafft
ihres alten Herren ferner zuertragen/ und weil ſie
auf nichts mehr dachte/ als ſich/ wo moͤglich/ die-
ſer beſchwerlichen Laſt zuentledigen/ ſo foderte
ſie endlich zum Zeichen einer ungefaͤlſchten Liebe
von dem Grafen ihren Alten auf der Jagt zuer-
morden/ und ſchlug ihm dieſes grauſame Mittel
fuͤr. Sie beniehmete einen Tag/ da ſich oftge-
dachter Grafe bey Weiſſenburg/ wo der alte
Grafe Hofhilt/ jagende hoͤren laſſen ſolte/ ſie ihres
theils wolte ihren Alten leicht dahin bewegen/ daß
er ihm ſolches zuverwehren ſich aufmachte/ da er
dann wie es die Gelegenheit weiſen wuͤrde/ ſeinen
Streich wohl verbringen koͤnte. Der Grafe/
dem albereit die Liebe den Zuͤge der Vernunfft
entwendet/ billiget als ein muthiger Herr dieſen
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Zitationshilfe: | Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679/557>, abgerufen am 21.06.2024. |