Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.Erster Auftritt. So ließ ich mich so qvälen/Jch läge noch in dieser Pein/ Wenn das Orakel nicht gesaget/ Nachdem mein Vater es aus treuem Rath gefraget/ Daß mir Arcadien ein Mittel würde seyn/ So kriegt ich nun gewünschten Fug/ Dieselbe wiederum zu schauen/ Die meinen Leib gesund gemacht. Wer wird auf den Betrug Der Orakel endlich bauen? Es war mein armer Geist in neue Noth gebracht. Erg. Die Fälle/ die du mir itzund hast fürgetragen/ Die heissen mich mit Schmertzen dich beklagen. Doch in der Verzweiffelung tröstet dieses unsre Sinnen Ach herbes Wort! nicht ferner hoffen können. Jtzt muß ich zur Corisca eilen/ Damit sie wissen mag/ was du mir kund gethan: Beym Brunnen mustu dort in etwas noch verweilen. Jch komme wiederum/ so bald ich immer kan. Mirt. Geh: Vor diese grosse Treu müsse Wohlfahrt üm dich Schweben/ Und der Himmel schencke dir/ was Mirtillo nicht kan geben. Ande-
Erſter Auftritt. So ließ ich mich ſo qvaͤlen/Jch laͤge noch in dieſer Pein/ Wenn das Orakel nicht geſaget/ Nachdem mein Vater es aus treuem Rath gefraget/ Daß mir Arcadien ein Mittel wuͤrde ſeyn/ So kriegt ich nun gewuͤnſchten Fug/ Dieſelbe wiederum zu ſchauen/ Die meinen Leib geſund gemacht. Wer wird auf den Betrug Der Orakel endlich bauen? Es war mein armer Geiſt in neue Noth gebracht. Erg. Die Faͤlle/ die du mir itzund haſt fuͤrgetragen/ Die heiſſen mich mit Schmertzen dich beklagen. Doch in der Verzweiffelung troͤſtet dieſes unſre Sinnen Ach herbes Wort! nicht ferner hoffen koͤnnen. Jtzt muß ich zur Coriſca eilen/ Damit ſie wiſſen mag/ was du mir kund gethan: Beym Brunnen muſtu dort in etwas noch verweilen. Jch komme wiederum/ ſo bald ich immer kan. Mirt. Geh: Vor dieſe groſſe Treu muͤſſe Wohlfahrt uͤm dich Schweben/ Und der Himmel ſchencke dir/ was Mirtillo nicht kan geben. Ande-
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Erſter Auftritt.
So ließ ich mich ſo qvaͤlen/
Jch laͤge noch in dieſer Pein/
Wenn das Orakel nicht geſaget/
Nachdem mein Vater es aus treuem Rath gefraget/
Daß mir Arcadien ein Mittel wuͤrde ſeyn/
So kriegt ich nun gewuͤnſchten Fug/
Dieſelbe wiederum zu ſchauen/
Die meinen Leib geſund gemacht.
Wer wird auf den Betrug
Der Orakel endlich bauen?
Es war mein armer Geiſt in neue Noth gebracht.
Erg. Die Faͤlle/ die du mir itzund haſt fuͤrgetragen/
Die heiſſen mich mit Schmertzen dich beklagen.
Doch in der Verzweiffelung troͤſtet dieſes unſre Sinnen
Ach herbes Wort! nicht ferner hoffen koͤnnen.
Jtzt muß ich zur Coriſca eilen/
Damit ſie wiſſen mag/ was du mir kund gethan:
Beym Brunnen muſtu dort in etwas noch verweilen.
Jch komme wiederum/ ſo bald ich immer kan.
Mirt. Geh: Vor dieſe groſſe Treu muͤſſe Wohlfahrt uͤm dich
Schweben/
Und der Himmel ſchencke dir/ was Mirtillo nicht kan geben.
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