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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Des
Adelichen Land- und Feld-Lebens
Erstes Buch.
Land-Gut.
[Abbildung]
Caput I.
Was ein Haus-Vatter zu thun/ daß ihm sein Beruff
wolgedeye.
[Spaltenumbruch]

ALle Haus- und Feld-
wirthschafft bestehet vornemlich
(wann sie glücklich und nach
Wunsch solle geführt und unter-
halten werden) in dreyen Din-
gen: Das erste und fürtreff-
lichste ist/ GOttes Segen/ ohn
welchen nichts nutzbar oder gu-
tes zu verrichten. Dieser nun
ist mit emsigen Gebet/ beharrlicher und zu allen Dingen
vorträglicher Gottesforcht/ und Christlichem aufrichtig-
und redlichem Wandel/ in allem unserm Thun und Las-
[Spaltenumbruch] sen zu erwerben und zu erhalten. Und solches zu erwei-
sen/ leget uns die H. Schrifft vor/ beedes liebliche
Verheissungen/ daß GOtt unserm Lande zu seiner Zeit
Früh- und Spat-Regen geben wolle/ daß wir sollen ein-
samlen unser Getrayd/ Most und Oele; Er wolle uns
ein gutes Land verleihen/ darinnen See/ Bronnen/
Bäche und Flüsse sind/ die an den Bergen und in den
Auen fliessen/ ein Land/ darinnen Waitzen/ Gersten/
Weinstöcke und Feigenbäume sind/ ja er wolle seine
Fußstapffen vom Fette trieffen lassen: Als auch im Ge-
gentheil/ woferne wir GOtt/ mit halsstarrigen Sünden/
muthwillig und fürsätzlich erzörnen/ verkündet das Gött-

liche


Des
Adelichen Land- und Feld-Lebens
Erſtes Buch.
Land-Gut.
[Abbildung]
Caput I.
Was ein Haus-Vatter zu thun/ daß ihm ſein Beruff
wolgedeye.
[Spaltenumbruch]

ALle Haus- und Feld-
wirthſchafft beſtehet vornemlich
(wann ſie gluͤcklich und nach
Wunſch ſolle gefuͤhrt und unter-
halten werden) in dreyen Din-
gen: Das erſte und fuͤrtreff-
lichſte iſt/ GOttes Segen/ ohn
welchen nichts nutzbar oder gu-
tes zu verrichten. Dieſer nun
iſt mit emſigen Gebet/ beharꝛlicher und zu allen Dingen
vortraͤglicher Gottesforcht/ und Chriſtlichem aufrichtig-
und redlichem Wandel/ in allem unſerm Thun und Laſ-
[Spaltenumbruch] ſen zu erwerben und zu erhalten. Und ſolches zu erwei-
ſen/ leget uns die H. Schrifft vor/ beedes liebliche
Verheiſſungen/ daß GOtt unſerm Lande zu ſeiner Zeit
Fruͤh- und Spat-Regen geben wolle/ daß wir ſollen ein-
ſamlen unſer Getrayd/ Moſt und Oele; Er wolle uns
ein gutes Land verleihen/ darinnen See/ Bronnen/
Baͤche und Fluͤſſe ſind/ die an den Bergen und in den
Auen flieſſen/ ein Land/ darinnen Waitzen/ Gerſten/
Weinſtoͤcke und Feigenbaͤume ſind/ ja er wolle ſeine
Fußſtapffen vom Fette trieffen laſſen: Als auch im Ge-
gentheil/ woferne wir GOtt/ mit halsſtarrigen Suͤnden/
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[7/0025] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens Erſtes Buch. Land-Gut. [Abbildung] Caput I. Was ein Haus-Vatter zu thun/ daß ihm ſein Beruff wolgedeye. ALle Haus- und Feld- wirthſchafft beſtehet vornemlich (wann ſie gluͤcklich und nach Wunſch ſolle gefuͤhrt und unter- halten werden) in dreyen Din- gen: Das erſte und fuͤrtreff- lichſte iſt/ GOttes Segen/ ohn welchen nichts nutzbar oder gu- tes zu verrichten. Dieſer nun iſt mit emſigen Gebet/ beharꝛlicher und zu allen Dingen vortraͤglicher Gottesforcht/ und Chriſtlichem aufrichtig- und redlichem Wandel/ in allem unſerm Thun und Laſ- ſen zu erwerben und zu erhalten. Und ſolches zu erwei- ſen/ leget uns die H. Schrifft vor/ beedes liebliche Verheiſſungen/ daß GOtt unſerm Lande zu ſeiner Zeit Fruͤh- und Spat-Regen geben wolle/ daß wir ſollen ein- ſamlen unſer Getrayd/ Moſt und Oele; Er wolle uns ein gutes Land verleihen/ darinnen See/ Bronnen/ Baͤche und Fluͤſſe ſind/ die an den Bergen und in den Auen flieſſen/ ein Land/ darinnen Waitzen/ Gerſten/ Weinſtoͤcke und Feigenbaͤume ſind/ ja er wolle ſeine Fußſtapffen vom Fette trieffen laſſen: Als auch im Ge- gentheil/ woferne wir GOtt/ mit halsſtarrigen Suͤnden/ muthwillig und fuͤrſaͤtzlich erzoͤrnen/ verkuͤndet das Goͤtt- liche

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/25>, abgerufen am 21.11.2024.