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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] seyn. Oder nimm vier weisse schöne Kißlingstein/ glü-
he sie/ und lösche sie in guten Malvasier ab/ verdecks wol
mit einem Deckel/ und umgeschlagenen nassen Tuch/
trinck davon alle Morgen einen Löffel voll/ expellit lapi-
dem Vesicae, sine dolore, & e Renibus calculum mi-
raculose.
Jtem nimm Krebsaugen und Eycheln/ jedes
ein halb Loth/ Galizenstein und rothe Myrrhen jedes ein
halb Quintel/ wolgestossen und untereinander zerrieben/
von diesem Pulver allweg ein halbes Quintel in 2 Löffel
voll Meerrettich-Wein eingegeben/ Abends und Mor-
gens/ es treibt gewaltig. Den Wein aber mach also:
Nimm 2 Untzen Meer-Rettich schab ihn klein/ thu ihn
in ein Glas/ gieß ein Quart Wein darüber/ laß ihn wol
vermacht Tag und Nacht darauf stehen/ alsdann abge-
klärt/ und gebraucht.

Für den Stein/ brenn Hasen-Blut und den Balg
davon in einem Hafen zu Pulver/ und gib dem Kran-
cken einen halben Löffel voll/ in einem guten vehiculo
warm nüchtern zu trincken/ so wird der Stein zerschmel-
tzen/ und daß daran nicht zu zweifeln/ so schütt in ein
warm Wasser/ einen Löffel voll dieses Pulvers/ und leg
einen Stein darein/ welchen du wilt/ so wird er von
Stund an anfangen zu verschmeltzen/ welches zu ver-
wundern.

Eine bewährte Kunst für den Stein: Nimm eine
halbe Malvasier und ein halb Seidel Baum-Oel/ thue
es durcheinander und sieds wol/ trincks 3 oder 4 Tage
nacheinander/ aufs wärmeste du es leiden kanst.

Helmont. de Lithiasi fol. 59. ait, Cerevisiam, cui
semen Dauci incoctum est, liberare a Lithiasi. Idem
fol. 74. asserit, liquorem e ramis vulnoratae Betulae
fluentem, esse merum Lithiasis balsamum.
Jtem nimm
Heuschrecken/ thue sie in einen unglasirten Hafen/ ver-
lutirs/ brenns zu Aschen/ aus diesem mach ein Saltz/
das solvier und filtrier so lang/ biß es klar wird/ von die-
sem Saltz gib b oder j oder mehr/ im Heuhechel-
Wasser ein/ soll den Stein allen ausführen.

Jtem schab die gelben Rinden von vielen Limonien
ab/ mit einer scharffen Feil/ thue sie in einen glasirten
Weidling/ und laß es drey Tag im Keller/ oder an ei-
nem kühlen Ort stehen/ preß hernach den Safft aus/ auf
jedes Pfund dieses Saffts/ nimm 60 Judenkirschen/
zerquetsche sie mit den Fingern/ thu es zusamm in einen
gläsernen Kolben/ der wol verdeckt sey/ distillier es sacht
in warmen Aschen oder Sand Tag und Nacht/ brenns
hernach in Balneo Maris aus. Man nimmt auf ein-
mal 3 Untzen dieses Wassers mit einer halben Untzen
schönen zerstossenen Zucker/ und 2 Untzen geringen weis-
sen Wein/ läst solche eine gantze Nacht miteinander bais-
sen/ man nimmts frühe 3 Tage nacheinander/ im ab-
nehmenden Monden/ soll Sand und Stein stattlich
ausführen/ theils nehmen nur die zerknirschten Juden-
kirschen und das Saure von Limonien/ lassens etliche
Stunde im weissen Wein weichen/ und distillirens her-
nach/ im Sommer mag mans seltner/ im Winter aber
öffter brauchen/ wie Ferrarius lib. 3. Hesperidum fol.
354. bezeuget. Idem lib. 4. fol. 478. sagt: Stillatitia
seminum Aurantii aqua, cum binis ternisque Chal-
chanti guttulis, Renum & Vesicae calculos commi-
nuit. Olaus Wormius in Musaeo fol.
59. sagt: Der
Stein aus dem Kopf der Perßling und Karpfen/ sey gut
wider Sand und Stein/ wann man ihn gepulvert/ einer
Drachmaschwer in Wein eingibt.

[Spaltenumbruch]

Ein anders sehr gerühmtes und bewährtes Mittel
dafür: Nimm wol zeitige Holderbeer/ thue sie in einen
neuen verglasirten Hafen/ der sauber ist/ schütte guten
alten Wein darüber/ daß er ein wenig über die Beer ge-
he/ verkleibe den Hafen mit Leim/ daß kein Dampf da-
von gehe; grab im Keller eine Gruben/ oder nimm ei-
nen grossen Kübel voll Roßzirck/ laß den Hafen 40 Ta-
ge darinn vergraben stehen; hernach thue ihn heraus/ und
brenn die Materi in Baln. Mar. aus/ brauch davon jedes-
mal 3 Tage nacheinander/ vor dem Neu-Monden/
alle Tage 3 Löffel voll/ Morgens nüchtern/ und faste ein
paar Stunden darauf; oder auch zwischen den Neu-
Monden/ wann du den Stein empfindest/ jedesmal 2
Löffel voll/ continuir solches allzeit 3 Tage nacheinan-
der/ vor dem Neu-Monden/ du empfindest den Stein
oder nicht/ es hilfft endlich gar/ und zermalmet den Stein
in Nieren und Blasen/ man wirds bald/ wann mans
etlichemal gebraucht hat/ in Matula sehen/ daß viel klein
zermalmelter Sand/ ohne einigen Schmertzen oder gros-
sen Stein weggehe.

Electoris Serenissimi Brandeb. moderni Recept
für den Sand ist folgendes: . Mespilor. Specier. Dia-
traganth. Chrystalli Tart. ana ßj. radicis Ononidis, Li-
quiritiae, Sem. Melon. excorticat. Milii Solis ana ßj.
Sem. Saxifrag. Genistae, Raphani, Altheae ana ßb,
Sacchari Candi albi ij. misce, fiat pulvis subtilis in
septem partes aequales, in Novilunio sumatur in aqua
Fragrariae aut Saxifragiae.
Jtem Rettich und Limoni-
Safft mit gestossenem Zuckerkandi vermischt/ auf einem
Glütlein ein wenig gesotten/ und gebraucht.

Baricellus schreibt/ daß der Stein/ der in einer
Stierblasen im Majo gefunden wird/ trefflich wider
den Stein diene/ in Wein gelegt/ der werde davon
Saffran-Farb; von diesem täglich nachgegossenem
Wein soll man trincken/ biß der Stein gantz verzehret
wird/ so werde sich auch der Stein im Menschen verlie-
ren/ wie auch Quercetanus bezeuget.

Herr Ranzau in seinem Manuscripto gibt dieses
Mittel: Vom Eschenholtz schab die öberste Rinden weg/
von der nächsten aber/ die am Holtz ist/ schabe eine Hand
voll herab/ thue es in eine Maß des stärckesten Weins/
laß es halb einsieden/ in einen verglasirten wol lutirten
Topf/ wann dich der Grieß plaget/ so sitz in ein Bad/
und thue davon einen guten Trunck warm/ es treibet/ le-
diget/ und nimmt hinweg/ schadet auch nicht/ daß man
aus einem von Eschenholtz gemachten Geschirr trincke.
Ex eodem: Nimm Tauben-Mist/ leg ihn 3 Tag und
Nacht in scharffen Essig/ darnach distillier ihn in einem
Brennzeuge/ davon gib dem Krancken Abends einen Löf-
fel voll/ und Morgens auch so viel. Wilt du die Krafft
dieses Wassers probiren/ so leg einen Ziegelstein in diß
Wasser/ es macht ihn innerhalb vier Tagen zergehen.
Jtem mach eine Milch aus Mandeln/ Pfersichkern/
Kirschkern und Schlehenkern/ reib sie in Petersillwasser/
und trinck offt davon.

Für den Stein in der Blasen/ daß er zerbricht/ und
ohne Schmertzen weggehet: . zwey Hand voll lauters
Tauben-Koth/ mit keinem andern vermischt/ thue es
in ein starckes Glas/ thue darauf guten Wein-Essig/
so viel/ daß es so dick wird/ wie ein Mus/ vermach das
Glas wol/ setz es sechs Tage an die Sonnen/ darnach
distillirs/ so wird ein schön lauter Wasser daraus/ wann
man nun den Stein empfindet/ soll man zu Morgens

nüchtern

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] ſeyn. Oder nimm vier weiſſe ſchoͤne Kißlingſtein/ gluͤ-
he ſie/ und loͤſche ſie in guten Malvaſier ab/ verdecks wol
mit einem Deckel/ und umgeſchlagenen naſſen Tuch/
trinck davon alle Morgen einen Loͤffel voll/ expellit lapi-
dem Veſicæ, ſine dolore, & è Renibus calculum mi-
raculoſè.
Jtem nimm Krebsaugen und Eycheln/ jedes
ein halb Loth/ Galizenſtein und rothe Myrrhen jedes ein
halb Quintel/ wolgeſtoſſen und untereinander zerrieben/
von dieſem Pulver allweg ein halbes Quintel in 2 Loͤffel
voll Meerrettich-Wein eingegeben/ Abends und Mor-
gens/ es treibt gewaltig. Den Wein aber mach alſo:
Nimm 2 Untzen Meer-Rettich ſchab ihn klein/ thu ihn
in ein Glas/ gieß ein Quart Wein daruͤber/ laß ihn wol
vermacht Tag und Nacht darauf ſtehen/ alsdann abge-
klaͤrt/ und gebraucht.

Fuͤr den Stein/ brenn Haſen-Blut und den Balg
davon in einem Hafen zu Pulver/ und gib dem Kran-
cken einen halben Loͤffel voll/ in einem guten vehiculo
warm nuͤchtern zu trincken/ ſo wird der Stein zerſchmel-
tzen/ und daß daran nicht zu zweifeln/ ſo ſchuͤtt in ein
warm Waſſer/ einen Loͤffel voll dieſes Pulvers/ und leg
einen Stein darein/ welchen du wilt/ ſo wird er von
Stund an anfangen zu verſchmeltzen/ welches zu ver-
wundern.

Eine bewaͤhrte Kunſt fuͤr den Stein: Nimm eine
halbe Malvaſier und ein halb Seidel Baum-Oel/ thue
es durcheinander und ſieds wol/ trincks 3 oder 4 Tage
nacheinander/ aufs waͤrmeſte du es leiden kanſt.

Helmont. de Lithiaſi fol. 59. ait, Cereviſiam, cui
ſemen Dauci incoctum eſt, liberare à Lithiaſi. Idem
fol. 74. aſſerit, liquorem è ramis vulnoratæ Betulæ
fluentem, eſſe merum Lithiaſis balſamum.
Jtem nim̃
Heuſchrecken/ thue ſie in einen unglaſirten Hafen/ ver-
lutirs/ brenns zu Aſchen/ aus dieſem mach ein Saltz/
das ſolvier und filtrier ſo lang/ biß es klar wird/ von die-
ſem Saltz gib ℈β oder ℈j oder mehr/ im Heuhechel-
Waſſer ein/ ſoll den Stein allen ausfuͤhren.

Jtem ſchab die gelben Rinden von vielen Limonien
ab/ mit einer ſcharffen Feil/ thue ſie in einen glaſirten
Weidling/ und laß es drey Tag im Keller/ oder an ei-
nem kuͤhlen Ort ſtehen/ preß hernach den Safft aus/ auf
jedes Pfund dieſes Saffts/ nimm 60 Judenkirſchen/
zerquetſche ſie mit den Fingern/ thu es zuſamm in einen
glaͤſernen Kolben/ der wol verdeckt ſey/ diſtillier es ſacht
in warmen Aſchen oder Sand Tag und Nacht/ brenns
hernach in Balneo Maris aus. Man nimmt auf ein-
mal 3 Untzen dieſes Waſſers mit einer halben Untzen
ſchoͤnen zerſtoſſenen Zucker/ und 2 Untzen geringen weiſ-
ſen Wein/ laͤſt ſolche eine gantze Nacht miteinander baiſ-
ſen/ man nimmts fruͤhe 3 Tage nacheinander/ im ab-
nehmenden Monden/ ſoll Sand und Stein ſtattlich
ausfuͤhren/ theils nehmen nur die zerknirſchten Juden-
kirſchen und das Saure von Limonien/ laſſens etliche
Stunde im weiſſen Wein weichen/ und diſtillirens her-
nach/ im Sommer mag mans ſeltner/ im Winter aber
oͤffter brauchen/ wie Ferrarius lib. 3. Heſperidum fol.
354. bezeuget. Idem lib. 4. fol. 478. ſagt: Stillatitia
ſeminum Aurantii aqua, cum binis ternisque Chal-
chanti guttulis, Renum & Veſicæ calculos commi-
nuit. Olaus Wormius in Muſæo fol.
59. ſagt: Der
Stein aus dem Kopf der Perßling und Karpfen/ ſey gut
wider Sand und Stein/ wann man ihn gepulvert/ einer
Drachmaſchwer in Wein eingibt.

[Spaltenumbruch]

Ein anders ſehr geruͤhmtes und bewaͤhrtes Mittel
dafuͤr: Nimm wol zeitige Holderbeer/ thue ſie in einen
neuen verglaſirten Hafen/ der ſauber iſt/ ſchuͤtte guten
alten Wein daruͤber/ daß er ein wenig uͤber die Beer ge-
he/ verkleibe den Hafen mit Leim/ daß kein Dampf da-
von gehe; grab im Keller eine Gruben/ oder nimm ei-
nen groſſen Kuͤbel voll Roßzirck/ laß den Hafen 40 Ta-
ge darinn vergraben ſtehen; hernach thue ihn heraus/ und
brenn die Materi in Baln. Mar. aus/ brauch davon jedes-
mal 3 Tage nacheinander/ vor dem Neu-Monden/
alle Tage 3 Loͤffel voll/ Morgens nuͤchtern/ und faſte ein
paar Stunden darauf; oder auch zwiſchen den Neu-
Monden/ wann du den Stein empfindeſt/ jedesmal 2
Loͤffel voll/ continuir ſolches allzeit 3 Tage nacheinan-
der/ vor dem Neu-Monden/ du empfindeſt den Stein
oder nicht/ es hilfft endlich gar/ und zermalmet den Stein
in Nieren und Blaſen/ man wirds bald/ wann mans
etlichemal gebraucht hat/ in Matulâ ſehen/ daß viel klein
zermalmelter Sand/ ohne einigen Schmertzen oder groſ-
ſen Stein weggehe.

Electoris Sereniſſimi Brandeb. moderni Recept
fuͤr den Sand iſt folgendes: ℞. Meſpilor. Specier. Dia-
traganth. Chryſtalli Tart. ana Ʒj. radicis Ononidis, Li-
quiritiæ, Sem. Melon. excorticat. Milii Solis ana Ʒj.
Sem. Saxifrag. Geniſtæ, Raphani, Altheæ ana Ʒβ,
Sacchari Candi albi ℈ ij. miſce, fiat pulvis ſubtilis in
ſeptem partes æquales, in Novilunio ſumatur in aquâ
Fragrariæ aut Saxifragiæ.
Jtem Rettich und Limoni-
Safft mit geſtoſſenem Zuckerkandi vermiſcht/ auf einem
Gluͤtlein ein wenig geſotten/ und gebraucht.

Baricellus ſchreibt/ daß der Stein/ der in einer
Stierblaſen im Majo gefunden wird/ trefflich wider
den Stein diene/ in Wein gelegt/ der werde davon
Saffran-Farb; von dieſem taͤglich nachgegoſſenem
Wein ſoll man trincken/ biß der Stein gantz verzehret
wird/ ſo werde ſich auch der Stein im Menſchen verlie-
ren/ wie auch Quercetanus bezeuget.

Herr Ranzau in ſeinem Manuſcripto gibt dieſes
Mittel: Vom Eſchenholtz ſchab die oͤberſte Rinden weg/
von der naͤchſten aber/ die am Holtz iſt/ ſchabe eine Hand
voll herab/ thue es in eine Maß des ſtaͤrckeſten Weins/
laß es halb einſieden/ in einen verglaſirten wol lutirten
Topf/ wann dich der Grieß plaget/ ſo ſitz in ein Bad/
und thue davon einen guten Trunck warm/ es treibet/ le-
diget/ und nimmt hinweg/ ſchadet auch nicht/ daß man
aus einem von Eſchenholtz gemachten Geſchirr trincke.
Ex eodem: Nimm Tauben-Miſt/ leg ihn 3 Tag und
Nacht in ſcharffen Eſſig/ darnach diſtillier ihn in einem
Breñzeuge/ davon gib dem Krancken Abends einen Loͤf-
fel voll/ und Morgens auch ſo viel. Wilt du die Krafft
dieſes Waſſers probiren/ ſo leg einen Ziegelſtein in diß
Waſſer/ es macht ihn innerhalb vier Tagen zergehen.
Jtem mach eine Milch aus Mandeln/ Pferſichkern/
Kirſchkern und Schlehenkern/ reib ſie in Peterſillwaſſer/
und trinck offt davon.

Fuͤr den Stein in der Blaſen/ daß er zerbricht/ und
ohne Schmertzen weggehet: ℞. zwey Hand voll lauters
Tauben-Koth/ mit keinem andern vermiſcht/ thue es
in ein ſtarckes Glas/ thue darauf guten Wein-Eſſig/
ſo viel/ daß es ſo dick wird/ wie ein Mus/ vermach das
Glas wol/ ſetz es ſechs Tage an die Sonnen/ darnach
diſtillirs/ ſo wird ein ſchoͤn lauter Waſſer daraus/ wann
man nun den Stein empfindet/ ſoll man zu Morgens

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[296/0314] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens ſeyn. Oder nimm vier weiſſe ſchoͤne Kißlingſtein/ gluͤ- he ſie/ und loͤſche ſie in guten Malvaſier ab/ verdecks wol mit einem Deckel/ und umgeſchlagenen naſſen Tuch/ trinck davon alle Morgen einen Loͤffel voll/ expellit lapi- dem Veſicæ, ſine dolore, & è Renibus calculum mi- raculoſè. Jtem nimm Krebsaugen und Eycheln/ jedes ein halb Loth/ Galizenſtein und rothe Myrrhen jedes ein halb Quintel/ wolgeſtoſſen und untereinander zerrieben/ von dieſem Pulver allweg ein halbes Quintel in 2 Loͤffel voll Meerrettich-Wein eingegeben/ Abends und Mor- gens/ es treibt gewaltig. Den Wein aber mach alſo: Nimm 2 Untzen Meer-Rettich ſchab ihn klein/ thu ihn in ein Glas/ gieß ein Quart Wein daruͤber/ laß ihn wol vermacht Tag und Nacht darauf ſtehen/ alsdann abge- klaͤrt/ und gebraucht. Fuͤr den Stein/ brenn Haſen-Blut und den Balg davon in einem Hafen zu Pulver/ und gib dem Kran- cken einen halben Loͤffel voll/ in einem guten vehiculo warm nuͤchtern zu trincken/ ſo wird der Stein zerſchmel- tzen/ und daß daran nicht zu zweifeln/ ſo ſchuͤtt in ein warm Waſſer/ einen Loͤffel voll dieſes Pulvers/ und leg einen Stein darein/ welchen du wilt/ ſo wird er von Stund an anfangen zu verſchmeltzen/ welches zu ver- wundern. Eine bewaͤhrte Kunſt fuͤr den Stein: Nimm eine halbe Malvaſier und ein halb Seidel Baum-Oel/ thue es durcheinander und ſieds wol/ trincks 3 oder 4 Tage nacheinander/ aufs waͤrmeſte du es leiden kanſt. Helmont. de Lithiaſi fol. 59. ait, Cereviſiam, cui ſemen Dauci incoctum eſt, liberare à Lithiaſi. Idem fol. 74. aſſerit, liquorem è ramis vulnoratæ Betulæ fluentem, eſſe merum Lithiaſis balſamum. Jtem nim̃ Heuſchrecken/ thue ſie in einen unglaſirten Hafen/ ver- lutirs/ brenns zu Aſchen/ aus dieſem mach ein Saltz/ das ſolvier und filtrier ſo lang/ biß es klar wird/ von die- ſem Saltz gib ℈β oder ℈j oder mehr/ im Heuhechel- Waſſer ein/ ſoll den Stein allen ausfuͤhren. Jtem ſchab die gelben Rinden von vielen Limonien ab/ mit einer ſcharffen Feil/ thue ſie in einen glaſirten Weidling/ und laß es drey Tag im Keller/ oder an ei- nem kuͤhlen Ort ſtehen/ preß hernach den Safft aus/ auf jedes Pfund dieſes Saffts/ nimm 60 Judenkirſchen/ zerquetſche ſie mit den Fingern/ thu es zuſamm in einen glaͤſernen Kolben/ der wol verdeckt ſey/ diſtillier es ſacht in warmen Aſchen oder Sand Tag und Nacht/ brenns hernach in Balneo Maris aus. Man nimmt auf ein- mal 3 Untzen dieſes Waſſers mit einer halben Untzen ſchoͤnen zerſtoſſenen Zucker/ und 2 Untzen geringen weiſ- ſen Wein/ laͤſt ſolche eine gantze Nacht miteinander baiſ- ſen/ man nimmts fruͤhe 3 Tage nacheinander/ im ab- nehmenden Monden/ ſoll Sand und Stein ſtattlich ausfuͤhren/ theils nehmen nur die zerknirſchten Juden- kirſchen und das Saure von Limonien/ laſſens etliche Stunde im weiſſen Wein weichen/ und diſtillirens her- nach/ im Sommer mag mans ſeltner/ im Winter aber oͤffter brauchen/ wie Ferrarius lib. 3. Heſperidum fol. 354. bezeuget. Idem lib. 4. fol. 478. ſagt: Stillatitia ſeminum Aurantii aqua, cum binis ternisque Chal- chanti guttulis, Renum & Veſicæ calculos commi- nuit. Olaus Wormius in Muſæo fol. 59. ſagt: Der Stein aus dem Kopf der Perßling und Karpfen/ ſey gut wider Sand und Stein/ wann man ihn gepulvert/ einer Drachmaſchwer in Wein eingibt. Ein anders ſehr geruͤhmtes und bewaͤhrtes Mittel dafuͤr: Nimm wol zeitige Holderbeer/ thue ſie in einen neuen verglaſirten Hafen/ der ſauber iſt/ ſchuͤtte guten alten Wein daruͤber/ daß er ein wenig uͤber die Beer ge- he/ verkleibe den Hafen mit Leim/ daß kein Dampf da- von gehe; grab im Keller eine Gruben/ oder nimm ei- nen groſſen Kuͤbel voll Roßzirck/ laß den Hafen 40 Ta- ge darinn vergraben ſtehen; hernach thue ihn heraus/ und brenn die Materi in Baln. Mar. aus/ brauch davon jedes- mal 3 Tage nacheinander/ vor dem Neu-Monden/ alle Tage 3 Loͤffel voll/ Morgens nuͤchtern/ und faſte ein paar Stunden darauf; oder auch zwiſchen den Neu- Monden/ wann du den Stein empfindeſt/ jedesmal 2 Loͤffel voll/ continuir ſolches allzeit 3 Tage nacheinan- der/ vor dem Neu-Monden/ du empfindeſt den Stein oder nicht/ es hilfft endlich gar/ und zermalmet den Stein in Nieren und Blaſen/ man wirds bald/ wann mans etlichemal gebraucht hat/ in Matulâ ſehen/ daß viel klein zermalmelter Sand/ ohne einigen Schmertzen oder groſ- ſen Stein weggehe. Electoris Sereniſſimi Brandeb. moderni Recept fuͤr den Sand iſt folgendes: ℞. Meſpilor. Specier. Dia- traganth. Chryſtalli Tart. ana Ʒj. radicis Ononidis, Li- quiritiæ, Sem. Melon. excorticat. Milii Solis ana Ʒj. Sem. Saxifrag. Geniſtæ, Raphani, Altheæ ana Ʒβ, Sacchari Candi albi ℈ ij. miſce, fiat pulvis ſubtilis in ſeptem partes æquales, in Novilunio ſumatur in aquâ Fragrariæ aut Saxifragiæ. Jtem Rettich und Limoni- Safft mit geſtoſſenem Zuckerkandi vermiſcht/ auf einem Gluͤtlein ein wenig geſotten/ und gebraucht. Baricellus ſchreibt/ daß der Stein/ der in einer Stierblaſen im Majo gefunden wird/ trefflich wider den Stein diene/ in Wein gelegt/ der werde davon Saffran-Farb; von dieſem taͤglich nachgegoſſenem Wein ſoll man trincken/ biß der Stein gantz verzehret wird/ ſo werde ſich auch der Stein im Menſchen verlie- ren/ wie auch Quercetanus bezeuget. Herr Ranzau in ſeinem Manuſcripto gibt dieſes Mittel: Vom Eſchenholtz ſchab die oͤberſte Rinden weg/ von der naͤchſten aber/ die am Holtz iſt/ ſchabe eine Hand voll herab/ thue es in eine Maß des ſtaͤrckeſten Weins/ laß es halb einſieden/ in einen verglaſirten wol lutirten Topf/ wann dich der Grieß plaget/ ſo ſitz in ein Bad/ und thue davon einen guten Trunck warm/ es treibet/ le- diget/ und nimmt hinweg/ ſchadet auch nicht/ daß man aus einem von Eſchenholtz gemachten Geſchirr trincke. Ex eodem: Nimm Tauben-Miſt/ leg ihn 3 Tag und Nacht in ſcharffen Eſſig/ darnach diſtillier ihn in einem Breñzeuge/ davon gib dem Krancken Abends einen Loͤf- fel voll/ und Morgens auch ſo viel. Wilt du die Krafft dieſes Waſſers probiren/ ſo leg einen Ziegelſtein in diß Waſſer/ es macht ihn innerhalb vier Tagen zergehen. Jtem mach eine Milch aus Mandeln/ Pferſichkern/ Kirſchkern und Schlehenkern/ reib ſie in Peterſillwaſſer/ und trinck offt davon. Fuͤr den Stein in der Blaſen/ daß er zerbricht/ und ohne Schmertzen weggehet: ℞. zwey Hand voll lauters Tauben-Koth/ mit keinem andern vermiſcht/ thue es in ein ſtarckes Glas/ thue darauf guten Wein-Eſſig/ ſo viel/ daß es ſo dick wird/ wie ein Mus/ vermach das Glas wol/ ſetz es ſechs Tage an die Sonnen/ darnach diſtillirs/ ſo wird ein ſchoͤn lauter Waſſer daraus/ wann man nun den Stein empfindet/ ſoll man zu Morgens nuͤchtern

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/314>, abgerufen am 24.11.2024.