Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682.men und Aesten aufkriechenden Epheu eine solche Beyhülffe thut/ Omnia dum reputat transactae tempora vitae, Jst dennoch besser unter der Arbeit/ als gantz im Müssiggang erfau- Exiguo quodcunque e pectore Revi beschliessen/ Eur Gunst und Freundschafft dem getreuen Schutz des zu Dero Befehl ein Treu-schuldiger und Pflicht- willigster Diener Wolff Helmhard Herr von Hohberg Freyherr. Vorrede/
men und Aeſten aufkriechenden Epheu eine ſolche Beyhuͤlffe thut/ Omnia dum reputat transactæ tempora vitæ, Jſt dennoch beſſer unter der Arbeit/ als gantz im Muͤſſiggang erfau- Exiguo quodcunque è pectore Revi beſchlieſſen/ Eur Gunſt und Freundſchafft dem getreuen Schutz des zu Dero Befehl ein Treu-ſchuldiger und Pflicht- willigſter Diener Wolff Helmhard Herr von Hohberg Freyherr. Vorrede/
<TEI> <text> <front> <div type="dedication"> <p><pb facs="#f0010"/> men und Aeſten aufkriechenden Epheu eine ſolche Beyhuͤlffe thut/<lb/> daß er von der unterſten Wurtzen Grunde biß an die hoͤchſten Spi-<lb/> tzen der Aeſte aufklimmet: Alſo wird hoffentlich dieſe geringe Arbeit/<lb/> die mehr aus Verlangen und gutem Willen/ es zu verſuchen/ als aus<lb/> Einbildung oder Vertroͤſtung einiger Vollkommenheit/ angefangen<lb/> worden/ durch Eur Gunſt und Freundſchafft Befoͤrderung und Gut-<lb/> heiſſen/ in der Welt einigen Platz und Stelle vielleicht finden und er-<lb/> halten koͤnnen. Das hohe Alter/ indem ich nunmehr mein ſieben-<lb/> zigſtes Jahr erreicht und zuruck gelegt habe/ wird auch zum Theil<lb/> fuͤr mich <hi rendition="#aq">advoci</hi>ren/ und wann ich/ nach dem Exempel <hi rendition="#aq">M. Varronis,</hi> der<lb/> im achtzigſten/ und <hi rendition="#aq">Auguſtini Galli,</hi> der gleichmaͤſſig mit mir/ im ſieben-<lb/> zigſten Jahr/ die Hauswirthſchaffts-Anſtellungen beſchrieben/ auch<lb/> den Muͤſſiggang zu meiden/ dergleichen Ubungen fuͤrgenommen/<lb/> werde ich (wo ein Fehler mit untergeſchlichen wäre) fuͤr mehr ent-<lb/> ſchuldigt/ oder fuͤr weniger ſtraffbar gehalten werden koͤnnen/ daß<lb/> man nicht/ nach des Poetens Ausſpruch/ von mir moͤchte ſagen:</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Omnia dum reputat transactæ tempora vitæ,<lb/> vel malè, vel temerè, vel nihil egit homo.</hi> </hi> </quote> </cit><lb/> <p>Jſt dennoch beſſer unter der Arbeit/ als gantz im Muͤſſiggang erfau-<lb/> lend ſein Leben beſchlieſſen/ ſonderlich wann ein Fleiß dem gemeinen<lb/> Vatterland zu dienen/ angelegt wird. <hi rendition="#aq">Si mors me occupet malo labo-<lb/> rantem, quàm otiosè torpentem inveniat.</hi> Alſo will ich mit des alten<lb/><hi rendition="#aq">Propertii</hi> folgenden Worten:</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Exiguo quodcunque è pectore Revi<lb/> Fluxerit, hoc patriæ ſerviat omne meæ.</hi> </hi> </quote> </cit><lb/> <p>beſchlieſſen/ Eur Gunſt und Freundſchafft dem getreuen Schutz des<lb/> Goͤttlichen Beyſtandes/ mich aber zu Derſelben Huld und Gewo-<lb/> genheit jederzeit ergebend/ und verbleibe</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">zu Dero Befehl</hi><lb/> ein Treu-ſchuldiger und Pflicht-<lb/> willigſter<lb/> Diener<lb/><hi rendition="#fr">Wolff Helmhard Herr von Hohberg<lb/> Freyherr.</hi></hi> </salute> </closer> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Vorrede/</fw><lb/> </front> </text> </TEI> [0010]
men und Aeſten aufkriechenden Epheu eine ſolche Beyhuͤlffe thut/
daß er von der unterſten Wurtzen Grunde biß an die hoͤchſten Spi-
tzen der Aeſte aufklimmet: Alſo wird hoffentlich dieſe geringe Arbeit/
die mehr aus Verlangen und gutem Willen/ es zu verſuchen/ als aus
Einbildung oder Vertroͤſtung einiger Vollkommenheit/ angefangen
worden/ durch Eur Gunſt und Freundſchafft Befoͤrderung und Gut-
heiſſen/ in der Welt einigen Platz und Stelle vielleicht finden und er-
halten koͤnnen. Das hohe Alter/ indem ich nunmehr mein ſieben-
zigſtes Jahr erreicht und zuruck gelegt habe/ wird auch zum Theil
fuͤr mich advociren/ und wann ich/ nach dem Exempel M. Varronis, der
im achtzigſten/ und Auguſtini Galli, der gleichmaͤſſig mit mir/ im ſieben-
zigſten Jahr/ die Hauswirthſchaffts-Anſtellungen beſchrieben/ auch
den Muͤſſiggang zu meiden/ dergleichen Ubungen fuͤrgenommen/
werde ich (wo ein Fehler mit untergeſchlichen wäre) fuͤr mehr ent-
ſchuldigt/ oder fuͤr weniger ſtraffbar gehalten werden koͤnnen/ daß
man nicht/ nach des Poetens Ausſpruch/ von mir moͤchte ſagen:
Omnia dum reputat transactæ tempora vitæ,
vel malè, vel temerè, vel nihil egit homo.
Jſt dennoch beſſer unter der Arbeit/ als gantz im Muͤſſiggang erfau-
lend ſein Leben beſchlieſſen/ ſonderlich wann ein Fleiß dem gemeinen
Vatterland zu dienen/ angelegt wird. Si mors me occupet malo labo-
rantem, quàm otiosè torpentem inveniat. Alſo will ich mit des alten
Propertii folgenden Worten:
Exiguo quodcunque è pectore Revi
Fluxerit, hoc patriæ ſerviat omne meæ.
beſchlieſſen/ Eur Gunſt und Freundſchafft dem getreuen Schutz des
Goͤttlichen Beyſtandes/ mich aber zu Derſelben Huld und Gewo-
genheit jederzeit ergebend/ und verbleibe
zu Dero Befehl
ein Treu-ſchuldiger und Pflicht-
willigſter
Diener
Wolff Helmhard Herr von Hohberg
Freyherr.
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