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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682.

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Eilfftes Buch/ Wasser-Lust.
[Spaltenumbruch] stein und rothe Myrrhen/ jedes ein halb Quintel/ wol ge-
stossen und untereinander gerieben. Von diesem Pulver
allweg ein halbes Quintel in zween Löffel voll Meerret-
tich-Wein Morgens und Abends eingegeben/ es treibt
gewaltig. Den Wein aber mach also: Nimm 2 Un-
zen Meerrettich/ den schabe klein/ thue ihn in ein Glas/
und darüber ein Quart Wein/ laß es wol vermacht Tag
und Nacht darauf stehen/ alsdann abgekläret/ und/ wie
vermeldet/ gebraucht.

[Spaltenumbruch]

Das Stechen um das Hertz zu vertreiben: Nimm
ein gepülverte Krebs-Augen in Conveniente Vehiculo.

Für das Reissen und Grimmen im Leib: Nimm
sechs Krebs-Augen und so viel Hechten-Augen/ damit
es gleiches Gewicht habe/ stosse sie klein zu Pulver/ ver-
mische sie mit geriebenem Brod/ und thue einen gewär-
meten Essig darauf/ trincks miteinander aus/ leg dich
damit nieder/ und schwitze wol/ es hilfft gewiß/ wie die
Medulla Destillatoria Conradi Kunraths bezeuget.

Cap. XCV.
Andere Artzneyen von den Krebsen.
[Spaltenumbruch]

THeophrastus giebt für die Bräune folgendes Ex-
periment
: Nimm 6 oder 8 lebendige Krebsen/
und 3 oder 4 Hand voll Hauswurtzen/ die stosse
in einem Mörsel wol durcheinander/ und drucke den
Safft daraus; mit diesem Safft soll man die Zungen
schaben und waschen aufs beste/ als man kan/ und ein
wenig davon zu trincken geben/ also wird die Bräune
vertrieben.

Wer gefallen ist/ oder ihm sonst durch starckes He-
ben/ oder aus andern Ursachen wehe im Leib gethan hät-
te/ so nimm 3 lebendige Krebse/ stoß sie klein/ druck sie
durch ein Tüchlein/ thue sie in ein Seidel Wein-Essig/
thue ein frisches Ey darein/ wol untereinander geschla-
gen/ in einen Topf zum Feuer gesetzt/ stets wol umge-
rührt/ biß es zum Sud kommt/ alsdann laß es wol kalt
werden/ und giebs dem Patienten zu trincken.

Wie die Quinta Essentia, das Oel/ die Tinctur',
Extract,
Pulver/ Magisterium, und das Saltz daraus
zu machen/ besihe Herrn D. Sachsens Gammarologiam
fol. 603. & seqq.

Die rechten Krebs-Augen/ damit sie sehen/ gepul-
vert/ und dessen ein Qintlein oder 2 Scrupel/ in warmen
Wein oder Bier eingenommen/ purgiren überaus gut/
wie Diodeti l. 1. Panth. Hyg. c. 44. bezeuget.

Wer ein Gewächse/ von den Medicis Hordeolum
genannt/ in den Augen hat/ der salbe solches täglich/ im
abnehmenden Monden/ mit den schwartzen Aederlein/
so in des Krebsens Hälslein stecket/ so wird es abneh-
men/ und endlich gar vergehen.

Die Krebsen lebendig in einen Hafen gethan/ der
glasirt/ und hernach verlutirt ist/ und in einen Ofen/ nach-
dem das Brod heraus genommen worden/ gedörrt und
gepulvert/ und nicht über ß täglich eingegeben/ soll ma-
chen/ daß eine schwangere Frau die Frucht zur Geburt
bringe. Soll an vielen probirt und bewährt worden
seyn.

Poterius in Pharmacop. Spagyrica, sect. 7. §. 96.
Ex intima chelarum tunica, cosmeticum insigne,
digitis contrita conficitur, scribit D. Thom. Bartho-
linus in Epist. ad D. Sachsium
.

Eine treffliche Brand-Salben und Löschung für
allerley Brand/ sie komme von allerhand Metall/ Gold/
Zinn/ Eisen/ Bley/ Oel/ Wasser oder Holtz nützlich zu
gebrauchen: Man nimmt 2 oder 3 Pfund frische leben-
dige ungesottene Bach-Krebsen/ zerstösset solche in einen
Mörsel/ und drucket das Wasser/ so sie geben/ durch ein
Tuch aus/ so hat man einen Krebsen-Safft. Hernach
wann du nimmst drey Pfund reines Jungfrau Hönig/
drey Viertel Pfund Hauswurtzen/ und 9 Unzen des
[Spaltenumbruch] besten Rosen-Essigs/ so nimm darzu des ausgepressten
Krebsen-Safftes 15 Loth/ laß es in einem reinen Ge-
fässe etwas kochen/ und wann es kochet/ so mische daran
anderthalb Unzen Phlegmatis Vitrioli, das ist die wäs-
serige Materi/ so in rectificationis Spiritus Vitrioli
abgezogen wird/ koch es alsdann so lang (doch daß es
allwege wol verschaume) biß es keinen Schaum mehr
von sich giebt/ und es etwas dünner ist/ als Hönig pflegt
zu seyn/ so ist diese Brand-Löschung-Salben fertig.

Noch ein andere kräfftig heilende Brand-Salben
mache also: Nimm 3 oder 4 Krebsen/ brate sie in But-
ter fein hart/ stosse sie darnach in einen Mörsel/ und
druck es durch ein Tuch in ein Gefässe/ und schmiere den
Brand damit/ solches heilet gewiß.

Sonst sind die Medici in diesem Stück fast über-
einstimmig/ daß die Bach-Krebse den Leib nähren und
befeuchten/ darum Avicenna sagt/ daß sie den abge-
zehrten von der Hectica und stechenden Fiebern abge-
matteten Menschen wol bekommen; und in diesem Fall
sind die Bach-Krebse viel kräfftiger/ als die aus dem
Meer gefangen werden.

Aetius sagt/ die gekochten Krebsen widerstehen al-
lem Gifft; oder wann man sie lebendig stösset/ aus-
druckt/ und mit Milch trincket.

AEgineta will/ daß man den Safft davon/ mit
Wein/ wider den Biß der Scorpionen und Vipern/
trincken/ und mit Milch zerstossen/ auf den Schaden
legen solle.

Das Wasser/ darinnen die Krebsen gekocht sind/
laxiret den Leib/ befördert den Urin/ und ist denen/ wie
Rhasis will/ gesund/ die ein Lungen-Geschwer haben.

Die Krebse zerstossen/ und auf jeden ein Seidel
Wasser gethan/ und sich gegurgelt/ sollen wider den
Halswehe/ und die Angina dienen; mit Wein aber
getruncken/ sollen sie den Durchlauff stillen. Hippo-
crates
will/ man soll sie in Wein ersäuffen/ und den
Wein also trincken.

Gesnerus sagt: wann einem der Harn nicht gehen
will/ sive propter calculum, sive propter stranguriam,
so stoß einen lebendigen Krebsen in einem Mörsel/ gieß
Wein darauf/ laß ihn also über Nacht stehen; den an-
dern Tag druck den Safft aus/ seyhe ihn/ und gieb das
Lautere dem Krancken zu trincken. Man soll aber auch
den Patienten/ Rettich-Petersil- oder Meerhirsen-
Saamen und Pfersichkern unter das Trincken men-
gen.

Wann man den Krebs stösset/ und Pflaster-weise
überlegt/ so ziehet er Pfeil und Eysen aus den Wunden;
vertheilt die Apostemen.

Wann
X x x ij

Eilfftes Buch/ Waſſer-Luſt.
[Spaltenumbruch] ſtein und rothe Myrrhen/ jedes ein halb Quintel/ wol ge-
ſtoſſen und untereinander gerieben. Von dieſem Pulver
allweg ein halbes Quintel in zween Loͤffel voll Meerret-
tich-Wein Morgens und Abends eingegeben/ es treibt
gewaltig. Den Wein aber mach alſo: Nimm 2 Un-
zen Meerrettich/ den ſchabe klein/ thue ihn in ein Glas/
und daruͤber ein Quart Wein/ laß es wol vermacht Tag
und Nacht darauf ſtehen/ alsdann abgeklaͤret/ und/ wie
vermeldet/ gebraucht.

[Spaltenumbruch]

Das Stechen um das Hertz zu vertreiben: Nimm
ein gepuͤlverte Krebs-Augen in Conveniente Vehiculo.

Fuͤr das Reiſſen und Grimmen im Leib: Nimm
ſechs Krebs-Augen und ſo viel Hechten-Augen/ damit
es gleiches Gewicht habe/ ſtoſſe ſie klein zu Pulver/ ver-
miſche ſie mit geriebenem Brod/ und thue einen gewaͤr-
meten Eſſig darauf/ trincks miteinander aus/ leg dich
damit nieder/ und ſchwitze wol/ es hilfft gewiß/ wie die
Medulla Deſtillatoria Conradi Kunraths bezeuget.

Cap. XCV.
Andere Artzneyen von den Krebſen.
[Spaltenumbruch]

THeophraſtus giebt fuͤr die Braͤune folgendes Ex-
periment
: Nimm 6 oder 8 lebendige Krebſen/
und 3 oder 4 Hand voll Hauswurtzen/ die ſtoſſe
in einem Moͤrſel wol durcheinander/ und drucke den
Safft daraus; mit dieſem Safft ſoll man die Zungen
ſchaben und waſchen aufs beſte/ als man kan/ und ein
wenig davon zu trincken geben/ alſo wird die Braͤune
vertrieben.

Wer gefallen iſt/ oder ihm ſonſt durch ſtarckes He-
ben/ oder aus andern Urſachen wehe im Leib gethan haͤt-
te/ ſo nimm 3 lebendige Krebſe/ ſtoß ſie klein/ druck ſie
durch ein Tuͤchlein/ thue ſie in ein Seidel Wein-Eſſig/
thue ein friſches Ey darein/ wol untereinander geſchla-
gen/ in einen Topf zum Feuer geſetzt/ ſtets wol umge-
ruͤhrt/ biß es zum Sud kommt/ alsdann laß es wol kalt
werden/ und giebs dem Patienten zu trincken.

Wie die Quinta Eſſentia, das Oel/ die Tinctur’,
Extract,
Pulver/ Magiſterium, und das Saltz daraus
zu machen/ beſihe Herꝛn D. Sachſens Gammarologiam
fol. 603. & ſeqq.

Die rechten Krebs-Augen/ damit ſie ſehen/ gepul-
vert/ und deſſen ein Qintlein oder 2 Scrupel/ in warmen
Wein oder Bier eingenommen/ purgiren uͤberaus gut/
wie Diodeti l. 1. Panth. Hyg. c. 44. bezeuget.

Wer ein Gewaͤchſe/ von den Medicis Hordeolum
genannt/ in den Augen hat/ der ſalbe ſolches taͤglich/ im
abnehmenden Monden/ mit den ſchwartzen Aederlein/
ſo in des Krebſens Haͤlslein ſtecket/ ſo wird es abneh-
men/ und endlich gar vergehen.

Die Krebſen lebendig in einen Hafen gethan/ der
glaſirt/ und hernach verlutirt iſt/ und in einen Ofen/ nach-
dem das Brod heraus genommen worden/ gedoͤrꝛt und
gepulvert/ und nicht uͤber ℥ß taͤglich eingegeben/ ſoll ma-
chen/ daß eine ſchwangere Frau die Frucht zur Geburt
bringe. Soll an vielen probirt und bewaͤhrt worden
ſeyn.

Poterius in Pharmacop. Spagyricâ, ſect. 7. §. 96.
Ex intimâ chelarum tunicâ, coſmeticum inſigne,
digitis contritâ conficitur, ſcribit D. Thom. Bartho-
linus in Epiſt. ad D. Sachſium
.

Eine treffliche Brand-Salben und Loͤſchung fuͤr
allerley Brand/ ſie komme von allerhand Metall/ Gold/
Zinn/ Eiſen/ Bley/ Oel/ Waſſer oder Holtz nuͤtzlich zu
gebrauchen: Man nimmt 2 oder 3 Pfund friſche leben-
dige ungeſottene Bach-Krebſen/ zerſtoͤſſet ſolche in einen
Moͤrſel/ und drucket das Waſſer/ ſo ſie geben/ durch ein
Tuch aus/ ſo hat man einen Krebſen-Safft. Hernach
wann du nimmſt drey Pfund reines Jungfrau Hoͤnig/
drey Viertel Pfund Hauswurtzen/ und 9 Unzen des
[Spaltenumbruch] beſten Roſen-Eſſigs/ ſo nimm darzu des ausgepreſſten
Krebſen-Safftes 15 Loth/ laß es in einem reinen Ge-
faͤſſe etwas kochen/ und wann es kochet/ ſo miſche daran
anderthalb Unzen Phlegmatis Vitrioli, das iſt die waͤſ-
ſerige Materi/ ſo in rectificationis Spiritus Vitrioli
abgezogen wird/ koch es alsdann ſo lang (doch daß es
allwege wol verſchaume) biß es keinen Schaum mehr
von ſich giebt/ und es etwas duͤnner iſt/ als Hoͤnig pflegt
zu ſeyn/ ſo iſt dieſe Brand-Loͤſchung-Salben fertig.

Noch ein andere kraͤfftig heilende Brand-Salben
mache alſo: Nimm 3 oder 4 Krebſen/ brate ſie in But-
ter fein hart/ ſtoſſe ſie darnach in einen Moͤrſel/ und
druck es durch ein Tuch in ein Gefaͤſſe/ und ſchmiere den
Brand damit/ ſolches heilet gewiß.

Sonſt ſind die Medici in dieſem Stuͤck faſt uͤber-
einſtimmig/ daß die Bach-Krebſe den Leib naͤhren und
befeuchten/ darum Avicenna ſagt/ daß ſie den abge-
zehrten von der Hecticâ und ſtechenden Fiebern abge-
matteten Menſchen wol bekommen; und in dieſem Fall
ſind die Bach-Krebſe viel kraͤfftiger/ als die aus dem
Meer gefangen werden.

Aëtius ſagt/ die gekochten Krebſen widerſtehen al-
lem Gifft; oder wann man ſie lebendig ſtoͤſſet/ aus-
druckt/ und mit Milch trincket.

Ægineta will/ daß man den Safft davon/ mit
Wein/ wider den Biß der Scorpionen und Vipern/
trincken/ und mit Milch zerſtoſſen/ auf den Schaden
legen ſolle.

Das Waſſer/ darinnen die Krebſen gekocht ſind/
laxiret den Leib/ befoͤrdert den Urin/ und iſt denen/ wie
Rhaſis will/ geſund/ die ein Lungen-Geſchwer haben.

Die Krebſe zerſtoſſen/ und auf jeden ein Seidel
Waſſer gethan/ und ſich gegurgelt/ ſollen wider den
Halswehe/ und die Angina dienen; mit Wein aber
getruncken/ ſollen ſie den Durchlauff ſtillen. Hippo-
crates
will/ man ſoll ſie in Wein erſaͤuffen/ und den
Wein alſo trincken.

Geſnerus ſagt: wann einem der Harn nicht gehen
will/ ſive propter calculum, ſive propter ſtranguriam,
ſo ſtoß einen lebendigen Krebſen in einem Moͤrſel/ gieß
Wein darauf/ laß ihn alſo uͤber Nacht ſtehen; den an-
dern Tag druck den Safft aus/ ſeyhe ihn/ und gieb das
Lautere dem Krancken zu trincken. Man ſoll aber auch
den Patienten/ Rettich-Peterſil- oder Meerhirſen-
Saamen und Pferſichkern unter das Trincken men-
gen.

Wann man den Krebs ſtoͤſſet/ und Pflaſter-weiſe
uͤberlegt/ ſo ziehet er Pfeil und Eyſen aus den Wunden;
vertheilt die Apoſtemen.

Wann
❁ X x x ij
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[531/0549] Eilfftes Buch/ Waſſer-Luſt. ſtein und rothe Myrrhen/ jedes ein halb Quintel/ wol ge- ſtoſſen und untereinander gerieben. Von dieſem Pulver allweg ein halbes Quintel in zween Loͤffel voll Meerret- tich-Wein Morgens und Abends eingegeben/ es treibt gewaltig. Den Wein aber mach alſo: Nimm 2 Un- zen Meerrettich/ den ſchabe klein/ thue ihn in ein Glas/ und daruͤber ein Quart Wein/ laß es wol vermacht Tag und Nacht darauf ſtehen/ alsdann abgeklaͤret/ und/ wie vermeldet/ gebraucht. Das Stechen um das Hertz zu vertreiben: Nimm ein gepuͤlverte Krebs-Augen in Conveniente Vehiculo. Fuͤr das Reiſſen und Grimmen im Leib: Nimm ſechs Krebs-Augen und ſo viel Hechten-Augen/ damit es gleiches Gewicht habe/ ſtoſſe ſie klein zu Pulver/ ver- miſche ſie mit geriebenem Brod/ und thue einen gewaͤr- meten Eſſig darauf/ trincks miteinander aus/ leg dich damit nieder/ und ſchwitze wol/ es hilfft gewiß/ wie die Medulla Deſtillatoria Conradi Kunraths bezeuget. Cap. XCV. Andere Artzneyen von den Krebſen. THeophraſtus giebt fuͤr die Braͤune folgendes Ex- periment: Nimm 6 oder 8 lebendige Krebſen/ und 3 oder 4 Hand voll Hauswurtzen/ die ſtoſſe in einem Moͤrſel wol durcheinander/ und drucke den Safft daraus; mit dieſem Safft ſoll man die Zungen ſchaben und waſchen aufs beſte/ als man kan/ und ein wenig davon zu trincken geben/ alſo wird die Braͤune vertrieben. Wer gefallen iſt/ oder ihm ſonſt durch ſtarckes He- ben/ oder aus andern Urſachen wehe im Leib gethan haͤt- te/ ſo nimm 3 lebendige Krebſe/ ſtoß ſie klein/ druck ſie durch ein Tuͤchlein/ thue ſie in ein Seidel Wein-Eſſig/ thue ein friſches Ey darein/ wol untereinander geſchla- gen/ in einen Topf zum Feuer geſetzt/ ſtets wol umge- ruͤhrt/ biß es zum Sud kommt/ alsdann laß es wol kalt werden/ und giebs dem Patienten zu trincken. Wie die Quinta Eſſentia, das Oel/ die Tinctur’, Extract, Pulver/ Magiſterium, und das Saltz daraus zu machen/ beſihe Herꝛn D. Sachſens Gammarologiam fol. 603. & ſeqq. Die rechten Krebs-Augen/ damit ſie ſehen/ gepul- vert/ und deſſen ein Qintlein oder 2 Scrupel/ in warmen Wein oder Bier eingenommen/ purgiren uͤberaus gut/ wie Diodeti l. 1. Panth. Hyg. c. 44. bezeuget. Wer ein Gewaͤchſe/ von den Medicis Hordeolum genannt/ in den Augen hat/ der ſalbe ſolches taͤglich/ im abnehmenden Monden/ mit den ſchwartzen Aederlein/ ſo in des Krebſens Haͤlslein ſtecket/ ſo wird es abneh- men/ und endlich gar vergehen. Die Krebſen lebendig in einen Hafen gethan/ der glaſirt/ und hernach verlutirt iſt/ und in einen Ofen/ nach- dem das Brod heraus genommen worden/ gedoͤrꝛt und gepulvert/ und nicht uͤber ℥ß taͤglich eingegeben/ ſoll ma- chen/ daß eine ſchwangere Frau die Frucht zur Geburt bringe. Soll an vielen probirt und bewaͤhrt worden ſeyn. Poterius in Pharmacop. Spagyricâ, ſect. 7. §. 96. Ex intimâ chelarum tunicâ, coſmeticum inſigne, digitis contritâ conficitur, ſcribit D. Thom. Bartho- linus in Epiſt. ad D. Sachſium. Eine treffliche Brand-Salben und Loͤſchung fuͤr allerley Brand/ ſie komme von allerhand Metall/ Gold/ Zinn/ Eiſen/ Bley/ Oel/ Waſſer oder Holtz nuͤtzlich zu gebrauchen: Man nimmt 2 oder 3 Pfund friſche leben- dige ungeſottene Bach-Krebſen/ zerſtoͤſſet ſolche in einen Moͤrſel/ und drucket das Waſſer/ ſo ſie geben/ durch ein Tuch aus/ ſo hat man einen Krebſen-Safft. Hernach wann du nimmſt drey Pfund reines Jungfrau Hoͤnig/ drey Viertel Pfund Hauswurtzen/ und 9 Unzen des beſten Roſen-Eſſigs/ ſo nimm darzu des ausgepreſſten Krebſen-Safftes 15 Loth/ laß es in einem reinen Ge- faͤſſe etwas kochen/ und wann es kochet/ ſo miſche daran anderthalb Unzen Phlegmatis Vitrioli, das iſt die waͤſ- ſerige Materi/ ſo in rectificationis Spiritus Vitrioli abgezogen wird/ koch es alsdann ſo lang (doch daß es allwege wol verſchaume) biß es keinen Schaum mehr von ſich giebt/ und es etwas duͤnner iſt/ als Hoͤnig pflegt zu ſeyn/ ſo iſt dieſe Brand-Loͤſchung-Salben fertig. Noch ein andere kraͤfftig heilende Brand-Salben mache alſo: Nimm 3 oder 4 Krebſen/ brate ſie in But- ter fein hart/ ſtoſſe ſie darnach in einen Moͤrſel/ und druck es durch ein Tuch in ein Gefaͤſſe/ und ſchmiere den Brand damit/ ſolches heilet gewiß. Sonſt ſind die Medici in dieſem Stuͤck faſt uͤber- einſtimmig/ daß die Bach-Krebſe den Leib naͤhren und befeuchten/ darum Avicenna ſagt/ daß ſie den abge- zehrten von der Hecticâ und ſtechenden Fiebern abge- matteten Menſchen wol bekommen; und in dieſem Fall ſind die Bach-Krebſe viel kraͤfftiger/ als die aus dem Meer gefangen werden. Aëtius ſagt/ die gekochten Krebſen widerſtehen al- lem Gifft; oder wann man ſie lebendig ſtoͤſſet/ aus- druckt/ und mit Milch trincket. Ægineta will/ daß man den Safft davon/ mit Wein/ wider den Biß der Scorpionen und Vipern/ trincken/ und mit Milch zerſtoſſen/ auf den Schaden legen ſolle. Das Waſſer/ darinnen die Krebſen gekocht ſind/ laxiret den Leib/ befoͤrdert den Urin/ und iſt denen/ wie Rhaſis will/ geſund/ die ein Lungen-Geſchwer haben. Die Krebſe zerſtoſſen/ und auf jeden ein Seidel Waſſer gethan/ und ſich gegurgelt/ ſollen wider den Halswehe/ und die Angina dienen; mit Wein aber getruncken/ ſollen ſie den Durchlauff ſtillen. Hippo- crates will/ man ſoll ſie in Wein erſaͤuffen/ und den Wein alſo trincken. Geſnerus ſagt: wann einem der Harn nicht gehen will/ ſive propter calculum, ſive propter ſtranguriam, ſo ſtoß einen lebendigen Krebſen in einem Moͤrſel/ gieß Wein darauf/ laß ihn alſo uͤber Nacht ſtehen; den an- dern Tag druck den Safft aus/ ſeyhe ihn/ und gieb das Lautere dem Krancken zu trincken. Man ſoll aber auch den Patienten/ Rettich-Peterſil- oder Meerhirſen- Saamen und Pferſichkern unter das Trincken men- gen. Wann man den Krebs ſtoͤſſet/ und Pflaſter-weiſe uͤberlegt/ ſo ziehet er Pfeil und Eyſen aus den Wunden; vertheilt die Apoſtemen. Wann ❁ X x x ij

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682, S. 531. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica02_1682/549>, abgerufen am 22.11.2024.