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Holtei, Karl von: 's Muhme-Leutnant-Saloppel. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 12. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 195–231. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Dritter lenkte die Pferde, ein Vierter stand hinten auf, schwang die Peitsche und knallte, daß die bleichen Sterne am kalten Himmel zitterten.

Die sind einmal schöne, rief Wawerle.

Gustel, schon aus der Ferne seine Schwestern erkennend, wollte um jeden Preis diese Begegnung vermeiden, hier an der Stelle, wo die gefegte Bahn für Fußläufer den schneebedeckten Schlittenweg fast berührte. Er drehte hastig rechts ab, gerieth auf einen Haufen von Schneeklumpen, der Handschlitten schwankte, und ehe er ihn festzuhalten vermochte, hatte et die arme Wawerle zu Boden geworfen. Die Vorüberfahrenden lachten höhnisch; auch Lene und Fritzel, was ihm durch die Seele schnitt.

Wawerle lag ganz still. Er wollte sie aufrichten. -- Nicht doch, mein Sohn, laß mich liegen und sieh zu, daß du ein Paar Träger findest. --

Um Gottes Willen, hast du dich beschädiget, Muhme-Lieutnanten?

Wenn dem Esel zu wohl ist, geht er aufs Eis tanzen und bricht ein Bein. Laß dich's weiter nicht betrüben, Gustel, und ruf uns Jemanden zu Hülfe, sonst frier' ich hier an, und hernach müßt ihr mich auseisen wie einen Winterhecht.

Gustel erhob ein entsetzliches Jammergeschrei und lockte dadurch die Bahnfeger und Stuhlschlittenvermiether heran. Sie verwandelten den Schlitten in eine Traget legten die Wawerle darauf, deckten sie mit dem Muhme-

Dritter lenkte die Pferde, ein Vierter stand hinten auf, schwang die Peitsche und knallte, daß die bleichen Sterne am kalten Himmel zitterten.

Die sind einmal schöne, rief Wawerle.

Gustel, schon aus der Ferne seine Schwestern erkennend, wollte um jeden Preis diese Begegnung vermeiden, hier an der Stelle, wo die gefegte Bahn für Fußläufer den schneebedeckten Schlittenweg fast berührte. Er drehte hastig rechts ab, gerieth auf einen Haufen von Schneeklumpen, der Handschlitten schwankte, und ehe er ihn festzuhalten vermochte, hatte et die arme Wawerle zu Boden geworfen. Die Vorüberfahrenden lachten höhnisch; auch Lene und Fritzel, was ihm durch die Seele schnitt.

Wawerle lag ganz still. Er wollte sie aufrichten. — Nicht doch, mein Sohn, laß mich liegen und sieh zu, daß du ein Paar Träger findest. —

Um Gottes Willen, hast du dich beschädiget, Muhme-Lieutnanten?

Wenn dem Esel zu wohl ist, geht er aufs Eis tanzen und bricht ein Bein. Laß dich's weiter nicht betrüben, Gustel, und ruf uns Jemanden zu Hülfe, sonst frier' ich hier an, und hernach müßt ihr mich auseisen wie einen Winterhecht.

Gustel erhob ein entsetzliches Jammergeschrei und lockte dadurch die Bahnfeger und Stuhlschlittenvermiether heran. Sie verwandelten den Schlitten in eine Traget legten die Wawerle darauf, deckten sie mit dem Muhme-

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[0031] Dritter lenkte die Pferde, ein Vierter stand hinten auf, schwang die Peitsche und knallte, daß die bleichen Sterne am kalten Himmel zitterten. Die sind einmal schöne, rief Wawerle. Gustel, schon aus der Ferne seine Schwestern erkennend, wollte um jeden Preis diese Begegnung vermeiden, hier an der Stelle, wo die gefegte Bahn für Fußläufer den schneebedeckten Schlittenweg fast berührte. Er drehte hastig rechts ab, gerieth auf einen Haufen von Schneeklumpen, der Handschlitten schwankte, und ehe er ihn festzuhalten vermochte, hatte et die arme Wawerle zu Boden geworfen. Die Vorüberfahrenden lachten höhnisch; auch Lene und Fritzel, was ihm durch die Seele schnitt. Wawerle lag ganz still. Er wollte sie aufrichten. — Nicht doch, mein Sohn, laß mich liegen und sieh zu, daß du ein Paar Träger findest. — Um Gottes Willen, hast du dich beschädiget, Muhme-Lieutnanten? Wenn dem Esel zu wohl ist, geht er aufs Eis tanzen und bricht ein Bein. Laß dich's weiter nicht betrüben, Gustel, und ruf uns Jemanden zu Hülfe, sonst frier' ich hier an, und hernach müßt ihr mich auseisen wie einen Winterhecht. Gustel erhob ein entsetzliches Jammergeschrei und lockte dadurch die Bahnfeger und Stuhlschlittenvermiether heran. Sie verwandelten den Schlitten in eine Traget legten die Wawerle darauf, deckten sie mit dem Muhme-

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T11:49:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Holtei, Karl von: 's Muhme-Leutnant-Saloppel. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 12. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 195–231. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_saloppel_1910/31>, abgerufen am 23.11.2024.