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Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 1. Breslau, 1852.

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daß er nicht mehr gesehen haben sollte, als er zu sehen
brauchte, um außer sich zu gerathen.

Fallen Engel vom Himmel herab, mich zu ent-
schädigen für dieses elende, unsaubere Fest? rief er
aus, und hielt die Zigeunerin mit beiden Händen.
Was sie weiter mit einander gesprochen oder verabre-
det, können wir nicht verrathen. Sicher ist nur, daß
Anton über ihnen baumelnd, in Bärbels Händen
flimmernde Goldstücke klingen hörte. Schon fürchtete
er, nicht länger in der Schwebe ausdauern zu können
und zwischen beide stürzen zu müssen, wie ein Fels-
stück, welches vom Berge abgelöset, zwei Rehe trennt,
-- als aus der Hausthür Onkel Nasus sammt Be-
gleitung der männlichen Hälfte des Balles mit Ker-
zen und allerlei Stärkungsmitteln trat, nach dem
hochgeehrten jungen Gaste und dessen Befinden zu
schauen. Bärbel verschwand mit unbegreiflicher
Schnelligkeit. Theodor wendete sich eiligst den Su-
chenden zu, die ihn umringten und durch die Nach-
richt seines Besserbefindens entzückt, ihn wieder in's
Schloß zogen.

Anton gelangte zur Erde, und diese mit rüstigen
Füßen betretend, wanderte er, von unbeschreiblichen

daß er nicht mehr geſehen haben ſollte, als er zu ſehen
brauchte, um außer ſich zu gerathen.

Fallen Engel vom Himmel herab, mich zu ent-
ſchaͤdigen fuͤr dieſes elende, unſaubere Feſt? rief er
aus, und hielt die Zigeunerin mit beiden Haͤnden.
Was ſie weiter mit einander geſprochen oder verabre-
det, koͤnnen wir nicht verrathen. Sicher iſt nur, daß
Anton uͤber ihnen baumelnd, in Baͤrbels Haͤnden
flimmernde Goldſtuͤcke klingen hoͤrte. Schon fuͤrchtete
er, nicht laͤnger in der Schwebe ausdauern zu koͤnnen
und zwiſchen beide ſtuͤrzen zu muͤſſen, wie ein Fels-
ſtuͤck, welches vom Berge abgeloͤſet, zwei Rehe trennt,
— als aus der Hausthuͤr Onkel Naſus ſammt Be-
gleitung der maͤnnlichen Haͤlfte des Balles mit Ker-
zen und allerlei Staͤrkungsmitteln trat, nach dem
hochgeehrten jungen Gaſte und deſſen Befinden zu
ſchauen. Baͤrbel verſchwand mit unbegreiflicher
Schnelligkeit. Theodor wendete ſich eiligſt den Su-
chenden zu, die ihn umringten und durch die Nach-
richt ſeines Beſſerbefindens entzuͤckt, ihn wieder in’s
Schloß zogen.

Anton gelangte zur Erde, und dieſe mit ruͤſtigen
Fuͤßen betretend, wanderte er, von unbeſchreiblichen

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[140/0156] daß er nicht mehr geſehen haben ſollte, als er zu ſehen brauchte, um außer ſich zu gerathen. Fallen Engel vom Himmel herab, mich zu ent- ſchaͤdigen fuͤr dieſes elende, unſaubere Feſt? rief er aus, und hielt die Zigeunerin mit beiden Haͤnden. Was ſie weiter mit einander geſprochen oder verabre- det, koͤnnen wir nicht verrathen. Sicher iſt nur, daß Anton uͤber ihnen baumelnd, in Baͤrbels Haͤnden flimmernde Goldſtuͤcke klingen hoͤrte. Schon fuͤrchtete er, nicht laͤnger in der Schwebe ausdauern zu koͤnnen und zwiſchen beide ſtuͤrzen zu muͤſſen, wie ein Fels- ſtuͤck, welches vom Berge abgeloͤſet, zwei Rehe trennt, — als aus der Hausthuͤr Onkel Naſus ſammt Be- gleitung der maͤnnlichen Haͤlfte des Balles mit Ker- zen und allerlei Staͤrkungsmitteln trat, nach dem hochgeehrten jungen Gaſte und deſſen Befinden zu ſchauen. Baͤrbel verſchwand mit unbegreiflicher Schnelligkeit. Theodor wendete ſich eiligſt den Su- chenden zu, die ihn umringten und durch die Nach- richt ſeines Beſſerbefindens entzuͤckt, ihn wieder in’s Schloß zogen. Anton gelangte zur Erde, und dieſe mit ruͤſtigen Fuͤßen betretend, wanderte er, von unbeſchreiblichen

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Zitationshilfe: Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 1. Breslau, 1852, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden01_1852/156>, abgerufen am 21.11.2024.