Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 1. Breslau, 1852.Verehrter Herr! Nicht weil der Held meines Romanes Jhren Tauf- nicht weil wir Vagabunden uns vor Jhrer amt- nicht endlich, weil ich Jhnen dadurch "eine Ehre zu Verehrter Herr! Nicht weil der Held meines Romanes Jhren Tauf- nicht weil wir Vagabunden uns vor Jhrer amt- nicht endlich, weil ich Jhnen dadurch „eine Ehre zu <TEI> <text> <front> <div type="dedication"> <pb facs="#f0007" n="[III]"/> <div> <opener> <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Verehrter Herr!</hi> </hi> </salute> </opener><lb/> <p><hi rendition="#in">N</hi>icht weil der Held meines Romanes Jhren Tauf-<lb/> namen führt;</p><lb/> <p>nicht weil wir Vagabunden uns vor Jhrer amt-<lb/> lichen Strenge zu ſichern wünſchen;</p><lb/> <p>nicht endlich, weil ich Jhnen dadurch „eine Ehre zu<lb/> erweiſen“ gedächte, werden Sie mit dieſer Widmung,<lb/> Zueignung, Dedikation beläſtiget. O nein. Es ſind<lb/> Empfindungen ganz anderer Art, welche mich dazu<lb/> antreiben. Daß ich es in wenig Worten ausſpreche:<lb/> eine Strafe für Sie ſoll es ſein! Denn weil dies der<lb/> erſte größere Roman iſt, an welchen ich mich wagte;<lb/> weil es folglich zwiefach unſicher ſcheint, ob er Leſer<lb/> und Beifall findet; weil alſo der Erfolg ein zweifel-<lb/> hafter bleibt! ... Jſt es nicht eine gefährliche Sache,<lb/> ſolch’ ein Werk ſich zueig’neu, ſeinen Namen in großen<lb/> Buchſtaben hinter dem Titelblatte prangen zu ſehen?<lb/></p> </div> </div> </front> </text> </TEI> [[III]/0007]
Verehrter Herr!
Nicht weil der Held meines Romanes Jhren Tauf-
namen führt;
nicht weil wir Vagabunden uns vor Jhrer amt-
lichen Strenge zu ſichern wünſchen;
nicht endlich, weil ich Jhnen dadurch „eine Ehre zu
erweiſen“ gedächte, werden Sie mit dieſer Widmung,
Zueignung, Dedikation beläſtiget. O nein. Es ſind
Empfindungen ganz anderer Art, welche mich dazu
antreiben. Daß ich es in wenig Worten ausſpreche:
eine Strafe für Sie ſoll es ſein! Denn weil dies der
erſte größere Roman iſt, an welchen ich mich wagte;
weil es folglich zwiefach unſicher ſcheint, ob er Leſer
und Beifall findet; weil alſo der Erfolg ein zweifel-
hafter bleibt! ... Jſt es nicht eine gefährliche Sache,
ſolch’ ein Werk ſich zueig’neu, ſeinen Namen in großen
Buchſtaben hinter dem Titelblatte prangen zu ſehen?
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