Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852.Da saß er nun, hielt dies Blatt in Händen; zer- Dreiunddreißigstes Kapitel. Anton stürzt vom Pferde. -- Adele wird seine Pflegerin. -- Ein liebens- Als Anton am Abend im Cirkus erschien, wurde Beide hatten dieselbe Ursach. Der Fuchs war Da ſaß er nun, hielt dies Blatt in Haͤnden; zer- Dreiunddreißigſtes Kapitel. Anton ſtürzt vom Pferde. — Adele wird ſeine Pflegerin. — Ein liebens- Als Anton am Abend im Cirkus erſchien, wurde Beide hatten dieſelbe Urſach. Der Fuchs war <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0057" n="55"/> <p>Da ſaß er nun, hielt dies Blatt in Haͤnden; zer-<lb/> riß das ſeinige und weinte; denn von allen bitter-<lb/> kraͤnkenden Vorwuͤrfen, die er der Verraͤtherin machen<lb/> wollen, ſchien jetzt keiner mehr zu paſſen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Dreiunddreißigſtes Kapitel.</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#c">Anton ſtürzt vom Pferde. — Adele wird ſeine Pflegerin. — Ein liebens-<lb/> würdiger Arzt tritt auf. — Ein Jude im Leben und einer auf der Bühne. —<lb/> Die Weinſtube.</hi> </p> </argument><lb/> <p>Als Anton am Abend im Cirkus erſchien, wurde<lb/> ihm lauter Beifallsgruß zu Theil, in den die<lb/> Damen freudig einſtimmten. Doch ſah er ſehr<lb/> leidend aus, was man auf ſein geſtriges Uebelbefinden<lb/> ſchob und ihn um ſo huͤbſcher fand. Er war zer-<lb/> ſtreut, — unachtſam, — verſaͤumte ſogar, was er<lb/> ſonſt niemals unterließ, ſeinen Fuchs vorher zu lieb-<lb/> koſen und dieſer ſchien eben ſo ſchlecht disponirt, eben<lb/> ſo wenig bei der Sache wie ſein Reiter.</p><lb/> <p>Beide hatten dieſelbe Urſach. Der Fuchs war<lb/> daran gewoͤhnt, vor dem Eintritt in die Man<hi rendition="#aq">è</hi>ge<lb/> durch Laura begruͤßt, geſchmeichelt, mit Zucker gefuͤt-<lb/> tert zu werden; Anton war daran gewoͤhnt, ſie auf<lb/> dem Orcheſter zu erblicken; — und Laura fehlte! Da<lb/> ging denn nichts zuſammen. Dreimal nahm das<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [55/0057]
Da ſaß er nun, hielt dies Blatt in Haͤnden; zer-
riß das ſeinige und weinte; denn von allen bitter-
kraͤnkenden Vorwuͤrfen, die er der Verraͤtherin machen
wollen, ſchien jetzt keiner mehr zu paſſen.
Dreiunddreißigſtes Kapitel.
Anton ſtürzt vom Pferde. — Adele wird ſeine Pflegerin. — Ein liebens-
würdiger Arzt tritt auf. — Ein Jude im Leben und einer auf der Bühne. —
Die Weinſtube.
Als Anton am Abend im Cirkus erſchien, wurde
ihm lauter Beifallsgruß zu Theil, in den die
Damen freudig einſtimmten. Doch ſah er ſehr
leidend aus, was man auf ſein geſtriges Uebelbefinden
ſchob und ihn um ſo huͤbſcher fand. Er war zer-
ſtreut, — unachtſam, — verſaͤumte ſogar, was er
ſonſt niemals unterließ, ſeinen Fuchs vorher zu lieb-
koſen und dieſer ſchien eben ſo ſchlecht disponirt, eben
ſo wenig bei der Sache wie ſein Reiter.
Beide hatten dieſelbe Urſach. Der Fuchs war
daran gewoͤhnt, vor dem Eintritt in die Manège
durch Laura begruͤßt, geſchmeichelt, mit Zucker gefuͤt-
tert zu werden; Anton war daran gewoͤhnt, ſie auf
dem Orcheſter zu erblicken; — und Laura fehlte! Da
ging denn nichts zuſammen. Dreimal nahm das
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |