Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 3. Breslau, 1852.reien in buntem Farbenspiel an ihrem kleinen Blase- Vielleicht würde die Abhängigkeit von meinem reien in buntem Farbenſpiel an ihrem kleinen Blaſe- Vielleicht wuͤrde die Abhaͤngigkeit von meinem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0260" n="256"/> reien in buntem Farbenſpiel an ihrem kleinen Blaſe-<lb/> balg im Nu hervorzubringen verſtand. Jhr Gatte<lb/> ließ ſie nicht allein Geld erwerben; auch er verſchaffte<lb/> ſich huͤbſche Einnahmen, indem er ſogenannte Pano-<lb/> ramen vorwies, die auf Deutſch geſagt in nichts<lb/> Anderem beſtanden, als in einem großen Guckkaſten<lb/> mit verſchiedenen Glaͤſern. Sein Schauplatz war<lb/> von jenem der Glasſpinnerin abgeſondert, in einem<lb/> anderen Hauſe befindlich. Jmmer erſt am Feier-<lb/> abende fanden ſich die den Tag uͤber getrennten Ehe-<lb/> leute zuſammen, um ſich und ihre Kaſſen zu vereini-<lb/> gen. Mein Schickſal wollte, daß Nepomuck mich<lb/> einigemale in dem Speiſeſaale des Gaſthauſes ſingen<lb/> ließ, wo die Venetianer zu Abend ſpeiſeten. Beide<lb/> wurden aufmerkſam auf meinen Geſang; ſie ſuchten<lb/> ſich mir zu naͤhern, doch meines Begleiters Unfreund-<lb/> lichkeit ſchreckte ſie zuruͤck. Dieſe ſeine Baͤrbeißigkeit<lb/> war mir, wie bereits erwaͤhnt, ſehr willkommen,<lb/> wenn ſie mich von faden Galanterieen befreite; hier<lb/> verwuͤnſchte ich ihn, denn mein Gefuͤhl ſagte mir,<lb/> daß die Jtaliener etwas Gutes mit mir im Sinne<lb/> hatten.</p><lb/> <p>Vielleicht wuͤrde die Abhaͤngigkeit von meinem<lb/> Fuͤhrer, worein ich nothwendigerweiſe gerathen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [256/0260]
reien in buntem Farbenſpiel an ihrem kleinen Blaſe-
balg im Nu hervorzubringen verſtand. Jhr Gatte
ließ ſie nicht allein Geld erwerben; auch er verſchaffte
ſich huͤbſche Einnahmen, indem er ſogenannte Pano-
ramen vorwies, die auf Deutſch geſagt in nichts
Anderem beſtanden, als in einem großen Guckkaſten
mit verſchiedenen Glaͤſern. Sein Schauplatz war
von jenem der Glasſpinnerin abgeſondert, in einem
anderen Hauſe befindlich. Jmmer erſt am Feier-
abende fanden ſich die den Tag uͤber getrennten Ehe-
leute zuſammen, um ſich und ihre Kaſſen zu vereini-
gen. Mein Schickſal wollte, daß Nepomuck mich
einigemale in dem Speiſeſaale des Gaſthauſes ſingen
ließ, wo die Venetianer zu Abend ſpeiſeten. Beide
wurden aufmerkſam auf meinen Geſang; ſie ſuchten
ſich mir zu naͤhern, doch meines Begleiters Unfreund-
lichkeit ſchreckte ſie zuruͤck. Dieſe ſeine Baͤrbeißigkeit
war mir, wie bereits erwaͤhnt, ſehr willkommen,
wenn ſie mich von faden Galanterieen befreite; hier
verwuͤnſchte ich ihn, denn mein Gefuͤhl ſagte mir,
daß die Jtaliener etwas Gutes mit mir im Sinne
hatten.
Vielleicht wuͤrde die Abhaͤngigkeit von meinem
Fuͤhrer, worein ich nothwendigerweiſe gerathen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |