Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852.neuen Welt. Kurios, ob er ein schwarzes Gesicht Meinetwegen; ich will Euch unterstützen, Väter- Sie eilten, so geschwind wie Anton's Beihülfe Der alte Fiebig hatte die Wahrheit gesagt: die neuen Welt. Kurios, ob er ein ſchwarzes Geſicht Meinetwegen; ich will Euch unterſtuͤtzen, Vaͤter- Sie eilten, ſo geſchwind wie Anton’s Beihuͤlfe Der alte Fiebig hatte die Wahrheit geſagt: die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0098" n="94"/> neuen Welt. Kurios, ob er ein ſchwarzes Geſicht<lb/> hat? He? Wollt Jhr mitkommen, Landsmann?“</p><lb/> <p>Meinetwegen; ich will Euch unterſtuͤtzen, Vaͤter-<lb/> chen, dann geht’s raſcher. —</p><lb/> <p>Sie eilten, ſo geſchwind wie Anton’s Beihuͤlfe<lb/> den Urgroßvater Tiſchler fortſchieben konnte, auf’s<lb/> Schloß. Am Einfahrtsthore des Hofes, und diesmal<lb/> vollkommen deutlich und ſicher, daß er ſich nicht taͤuſche,<lb/> erblickte Anton wiederum Schkramprl’s Peterl, der,<lb/> ſobald er <hi rendition="#g">ihn</hi> erblickte, wie ein Pfeil in den Hofraum<lb/> hineinſchoß.</p><lb/> <p>Der alte Fiebig hatte die Wahrheit geſagt: die<lb/> ganze Gemeinde ſchien verſammelt. Dicht zuſammen-<lb/> gedraͤngt ſtanden Jung und Alt, daß die wohlbekannte<lb/> Wilde-Weinlaube, die als gruͤnender Bogengang zum<lb/> Schloſſe fuͤhrt, Kopf an Kopf bedeckte. Die beiden<lb/> Fluͤgel der großen Haus-Pforte ſtanden weit auf. Jn<lb/> derſelben, — damit alle Leute ihn ſehen ſollten, —<lb/> ſaß der Gerichtshalter an einer mit Teppichen behan-<lb/> genen Tafel, worauf vielerlei Aktenſtuͤcke, Doku-<lb/> mente und die Grund- wie Hypothekenbuͤcher des<lb/> Dorfes Liebenau lagen. Rechts vom Gerichtshalter<lb/> ſaß eine ſchoͤne, ernſte Dame, von etwa vierzig Jah-<lb/> ren, in tiefer Trauer. Links von ihm ſaßen zwei<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [94/0098]
neuen Welt. Kurios, ob er ein ſchwarzes Geſicht
hat? He? Wollt Jhr mitkommen, Landsmann?“
Meinetwegen; ich will Euch unterſtuͤtzen, Vaͤter-
chen, dann geht’s raſcher. —
Sie eilten, ſo geſchwind wie Anton’s Beihuͤlfe
den Urgroßvater Tiſchler fortſchieben konnte, auf’s
Schloß. Am Einfahrtsthore des Hofes, und diesmal
vollkommen deutlich und ſicher, daß er ſich nicht taͤuſche,
erblickte Anton wiederum Schkramprl’s Peterl, der,
ſobald er ihn erblickte, wie ein Pfeil in den Hofraum
hineinſchoß.
Der alte Fiebig hatte die Wahrheit geſagt: die
ganze Gemeinde ſchien verſammelt. Dicht zuſammen-
gedraͤngt ſtanden Jung und Alt, daß die wohlbekannte
Wilde-Weinlaube, die als gruͤnender Bogengang zum
Schloſſe fuͤhrt, Kopf an Kopf bedeckte. Die beiden
Fluͤgel der großen Haus-Pforte ſtanden weit auf. Jn
derſelben, — damit alle Leute ihn ſehen ſollten, —
ſaß der Gerichtshalter an einer mit Teppichen behan-
genen Tafel, worauf vielerlei Aktenſtuͤcke, Doku-
mente und die Grund- wie Hypothekenbuͤcher des
Dorfes Liebenau lagen. Rechts vom Gerichtshalter
ſaß eine ſchoͤne, ernſte Dame, von etwa vierzig Jah-
ren, in tiefer Trauer. Links von ihm ſaßen zwei
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