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Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.

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Und in das Lied vom alten Blücher
Jauchzen die Dörfler: "Sie sind da!"
Und die Mädels schwenken die Tücher
Und die Jungens rufen: "Hurrah!"
Gott schütze die goldnen Saaten,
Dazu die weite Welt;
Des Kaisers junge Soldaten
Ziehn wieder ins grüne Feld!
Sieh, schon schwenken sie um die Halde,
Wo das letzte der Häuschen lacht!
Schon verschwinden die ersten im Walde
Und das Mütterchen ist erwacht.
Versunken in tiefes Sinnen,
Wird ihr das Herz so schwer
Und ihre Thränen rinnen:
"So Einer war auch Er!"

Und in das Lied vom alten Blücher
Jauchzen die Dörfler: „Sie ſind da!“
Und die Mädels ſchwenken die Tücher
Und die Jungens rufen: „Hurrah!“
Gott ſchütze die goldnen Saaten,
Dazu die weite Welt;
Des Kaiſers junge Soldaten
Ziehn wieder ins grüne Feld!
Sieh, ſchon ſchwenken ſie um die Halde,
Wo das letzte der Häuschen lacht!
Schon verſchwinden die erſten im Walde
Und das Mütterchen iſt erwacht.
Verſunken in tiefes Sinnen,
Wird ihr das Herz ſo ſchwer
Und ihre Thränen rinnen:
So Einer war auch Er!“

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[91/0113] Und in das Lied vom alten Blücher Jauchzen die Dörfler: „Sie ſind da!“ Und die Mädels ſchwenken die Tücher Und die Jungens rufen: „Hurrah!“ Gott ſchütze die goldnen Saaten, Dazu die weite Welt; Des Kaiſers junge Soldaten Ziehn wieder ins grüne Feld! Sieh, ſchon ſchwenken ſie um die Halde, Wo das letzte der Häuschen lacht! Schon verſchwinden die erſten im Walde Und das Mütterchen iſt erwacht. Verſunken in tiefes Sinnen, Wird ihr das Herz ſo ſchwer Und ihre Thränen rinnen: „So Einer war auch Er!“

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Zitationshilfe: Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_buch_1886/113>, abgerufen am 24.11.2024.