Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.Ihr kennt die alten Sagen ja; Ihr wißt, wie je nach hundert Jahren Der Kaiser aus dem Schlaf gefahren Und ich die Raben fliegen sah; Bis endlich ich mit Horngeschmetter Nach sechs Jahrhunderten den Retter, Den Retter Deutschlands, froh begrüßt, Indeß den Erbfeind zu bekriegen, Sein Heer von Siegen flog zu Siegen, Bis Frankreich seine Schuld gebüßt! Und wieder nun von Fels zu Meer Reicht Deutschlands Wacht, reicht Deutschlands Wehr, Und leuchtender als je vordem Erglänzt des Kaisers Diadem. Und fragt ein Sänger noch im Liede: "Wo wohnt auf Erden wohl der Friede?" Dann heißt's: Er wohnt auf Deutschlands Flur: Gelöst hat Rothbart seinen Schwur! Ach, heimgekehrt zu seinen Ahnen Schläft er den ewgen Schlummer nun, Indeß die Völker der Germanen Im Schatten ihrer Lorbeern ruhn. Nur ich darf nicht mein Theil ergreifen,
Da mich die Ewigkeit verstößt, Ihr kennt die alten Sagen ja; Ihr wißt, wie je nach hundert Jahren Der Kaiſer aus dem Schlaf gefahren Und ich die Raben fliegen ſah; Bis endlich ich mit Horngeſchmetter Nach ſechs Jahrhunderten den Retter, Den Retter Deutſchlands, froh begrüßt, Indeß den Erbfeind zu bekriegen, Sein Heer von Siegen flog zu Siegen, Bis Frankreich ſeine Schuld gebüßt! Und wieder nun von Fels zu Meer Reicht Deutſchlands Wacht, reicht Deutſchlands Wehr, Und leuchtender als je vordem Erglänzt des Kaiſers Diadem. Und fragt ein Sänger noch im Liede: „Wo wohnt auf Erden wohl der Friede?“ Dann heißt's: Er wohnt auf Deutſchlands Flur: Gelöst hat Rothbart ſeinen Schwur! Ach, heimgekehrt zu ſeinen Ahnen Schläft er den ewgen Schlummer nun, Indeß die Völker der Germanen Im Schatten ihrer Lorbeern ruhn. Nur ich darf nicht mein Theil ergreifen,
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Ihr kennt die alten Sagen ja;
Ihr wißt, wie je nach hundert Jahren
Der Kaiſer aus dem Schlaf gefahren
Und ich die Raben fliegen ſah;
Bis endlich ich mit Horngeſchmetter
Nach ſechs Jahrhunderten den Retter,
Den Retter Deutſchlands, froh begrüßt,
Indeß den Erbfeind zu bekriegen,
Sein Heer von Siegen flog zu Siegen,
Bis Frankreich ſeine Schuld gebüßt!
Und wieder nun von Fels zu Meer
Reicht Deutſchlands Wacht, reicht Deutſchlands Wehr,
Und leuchtender als je vordem
Erglänzt des Kaiſers Diadem.
Und fragt ein Sänger noch im Liede:
„Wo wohnt auf Erden wohl der Friede?“
Dann heißt's: Er wohnt auf Deutſchlands Flur:
Gelöst hat Rothbart ſeinen Schwur!
Ach, heimgekehrt zu ſeinen Ahnen
Schläft er den ewgen Schlummer nun,
Indeß die Völker der Germanen
Im Schatten ihrer Lorbeern ruhn.
Nur ich darf nicht mein Theil ergreifen,
Da mich die Ewigkeit verſtößt,
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