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Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.

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Die achte Todsünde.

Ein Dichter darf mit seinen Sachen
Uns wüthend, darf uns rasend machen,
Wir stecken's schließlich ruhig ein,
Wer wird denn immer: "Kreuzigt!" schrein?
Nur Eins wird man ihm nie verknusen,
Und gäb's statt neun selbst neunzig Musen:
Wenn er in Reimen wässrig thränt,
Indeß sein armer Leser gähnt!
Drum, wer uns langweilt oder ledert,
Verdient, daß man ihn theert und federt!

Die achte Todſünde.

Ein Dichter darf mit ſeinen Sachen
Uns wüthend, darf uns raſend machen,
Wir ſtecken's ſchließlich ruhig ein,
Wer wird denn immer: „Kreuzigt!“ ſchrein?
Nur Eins wird man ihm nie verknuſen,
Und gäb's ſtatt neun ſelbſt neunzig Muſen:
Wenn er in Reimen wäſſrig thränt,
Indeß ſein armer Leſer gähnt!
Drum, wer uns langweilt oder ledert,
Verdient, daß man ihn theert und federt!

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[324/0346] Die achte Todſünde. Ein Dichter darf mit ſeinen Sachen Uns wüthend, darf uns raſend machen, Wir ſtecken's ſchließlich ruhig ein, Wer wird denn immer: „Kreuzigt!“ ſchrein? Nur Eins wird man ihm nie verknuſen, Und gäb's ſtatt neun ſelbſt neunzig Muſen: Wenn er in Reimen wäſſrig thränt, Indeß ſein armer Leſer gähnt! Drum, wer uns langweilt oder ledert, Verdient, daß man ihn theert und federt!

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Zitationshilfe: Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_buch_1886/346>, abgerufen am 31.10.2024.