Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.Einem Gartenlaubendichter. Ach, lieber Emil, hab Erbarmen, Pust aus dein kleines Dreierlicht! Denn die schwarzweißrothen Gelegenheitscarmen Haben wir endlich dick gekriegt. Du bist und bleibst ein bloßer Reimer, Kein echter Sohn des Vater Rhein, Und schenkst deinen Lesern, statt Rüdesheimer, Nur versificirten Dreimännerwein. Einem Gartenlaubendichter. Ach, lieber Emil, hab Erbarmen, Puſt aus dein kleines Dreierlicht! Denn die ſchwarzweißrothen Gelegenheitscarmen Haben wir endlich dick gekriegt. Du biſt und bleibſt ein bloßer Reimer, Kein echter Sohn des Vater Rhein, Und ſchenkſt deinen Leſern, ſtatt Rüdesheimer, Nur verſificirten Dreimännerwein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0367" n="345"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Einem Gartenlaubendichter.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">A</hi>ch, lieber Emil, hab Erbarmen,</l><lb/> <l>Puſt aus dein kleines Dreierlicht!</l><lb/> <l>Denn die ſchwarzweißrothen Gelegenheitscarmen</l><lb/> <l>Haben wir endlich dick gekriegt.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Du biſt und bleibſt ein bloßer Reimer,</l><lb/> <l>Kein echter Sohn des Vater Rhein,</l><lb/> <l>Und ſchenkſt deinen Leſern, ſtatt Rüdesheimer,</l><lb/> <l>Nur verſificirten Dreimännerwein.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [345/0367]
Einem Gartenlaubendichter.
Ach, lieber Emil, hab Erbarmen,
Puſt aus dein kleines Dreierlicht!
Denn die ſchwarzweißrothen Gelegenheitscarmen
Haben wir endlich dick gekriegt.
Du biſt und bleibſt ein bloßer Reimer,
Kein echter Sohn des Vater Rhein,
Und ſchenkſt deinen Leſern, ſtatt Rüdesheimer,
Nur verſificirten Dreimännerwein.
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