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Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.

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Ihm mit Staunen blickt' ich nach;
Doch, wenn mir die Kraft gebrach,
Um ihm nachzuringen,
Dacht' ich bang: genug! genug!
Brechen müssen bei dem Flug
Endlich seine Schwingen.
Und es kam, wie ich gedacht;
Um sein frühes Grab bei Nacht
Flattert die Phaläne;
Wo so oft er bei mir saß,
Blieb ich einsam, und ins Glas
Rieselt eine Thräne.

Adolf Friedrich Graf von Schack.


Ihm mit Staunen blickt' ich nach;
Doch, wenn mir die Kraft gebrach,
Um ihm nachzuringen,
Dacht' ich bang: genug! genug!
Brechen müſſen bei dem Flug
Endlich ſeine Schwingen.
Und es kam, wie ich gedacht;
Um ſein frühes Grab bei Nacht
Flattert die Phaläne;
Wo ſo oft er bei mir ſaß,
Blieb ich einſam, und ins Glas
Rieſelt eine Thräne.

Adolf Friedrich Graf von Schack.

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[0412] Ihm mit Staunen blickt' ich nach; Doch, wenn mir die Kraft gebrach, Um ihm nachzuringen, Dacht' ich bang: genug! genug! Brechen müſſen bei dem Flug Endlich ſeine Schwingen. Und es kam, wie ich gedacht; Um ſein frühes Grab bei Nacht Flattert die Phaläne; Wo ſo oft er bei mir ſaß, Blieb ich einſam, und ins Glas Rieſelt eine Thräne. Adolf Friedrich Graf von Schack.

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Zitationshilfe: Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_buch_1886/412>, abgerufen am 22.11.2024.