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Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.

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Die Ritter von der engen Taille,
Das sind die schlimmsten aus dem Chor,
Sie schimpfen hündisch dich "Kanaille"!
Und haun dich schamlos übers Ohr.
Was kümmert sie's, wenn Millionen
Verreckt sind hinterm Hungerzaun?
Noch giebt's ja lachende Dublonen,
Kasernen, Kirchen und Kanonen
Und .... köstlich mundet ein Kapaun!
O, sprich, wie lang noch soll es dauern,
Das alte Reich der Barbarei!
Noch stützen tausend dunkle Mauern
Die feste Burg der Tyrannei.
Doch ach, dein Herz ward zur Ruine,
Du lächelst nur und nickst dazu!
Denn auch der Mensch wird zur Maschine,
Wenn er mit hungerbleicher Miene
Das alte Tretrad schwingt wie du!

Die Ritter von der engen Taille,
Das ſind die ſchlimmſten aus dem Chor,
Sie ſchimpfen hündiſch dich „Kanaille“!
Und haun dich ſchamlos übers Ohr.
Was kümmert ſie's, wenn Millionen
Verreckt ſind hinterm Hungerzaun?
Noch giebt's ja lachende Dublonen,
Kaſernen, Kirchen und Kanonen
Und .... köſtlich mundet ein Kapaun!
O, ſprich, wie lang noch ſoll es dauern,
Das alte Reich der Barbarei!
Noch ſtützen tauſend dunkle Mauern
Die feſte Burg der Tyrannei.
Doch ach, dein Herz ward zur Ruine,
Du lächelſt nur und nickſt dazu!
Denn auch der Menſch wird zur Maſchine,
Wenn er mit hungerbleicher Miene
Das alte Tretrad ſchwingt wie du!

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[399/0421] Die Ritter von der engen Taille, Das ſind die ſchlimmſten aus dem Chor, Sie ſchimpfen hündiſch dich „Kanaille“! Und haun dich ſchamlos übers Ohr. Was kümmert ſie's, wenn Millionen Verreckt ſind hinterm Hungerzaun? Noch giebt's ja lachende Dublonen, Kaſernen, Kirchen und Kanonen Und .... köſtlich mundet ein Kapaun! O, ſprich, wie lang noch ſoll es dauern, Das alte Reich der Barbarei! Noch ſtützen tauſend dunkle Mauern Die feſte Burg der Tyrannei. Doch ach, dein Herz ward zur Ruine, Du lächelſt nur und nickſt dazu! Denn auch der Menſch wird zur Maſchine, Wenn er mit hungerbleicher Miene Das alte Tretrad ſchwingt wie du!

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Zitationshilfe: Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_buch_1886/421>, abgerufen am 22.11.2024.