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Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.

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Denn nun trat auch der Mond aus seinen Hallen
Und ließ sein Silber auf die Dächer fallen
Und drüben von der Vorstadt her erklang
Noch windverweht ein frommer Nachtgesang.
Du sahst mich an und wußtest nichts zu sagen,
Doch fühlt ich dein Herz warm an mein Herz schlagen
Und sprach zu dir und war bewegt wie nie:
"Nun weißt auch du, mein Herz, was Poesie!
Sie speist die Armen und sie stärkt die Schwachen,
Sie kann die Erde uns zum Himmel machen,
Sie kost im Zephyr und sie harft im Föhn:
Nicht wahr, mein Herz, das Leben ist doch schön?"

Denn nun trat auch der Mond aus ſeinen Hallen
Und ließ ſein Silber auf die Dächer fallen
Und drüben von der Vorſtadt her erklang
Noch windverweht ein frommer Nachtgeſang.
Du ſahſt mich an und wußteſt nichts zu ſagen,
Doch fühlt ich dein Herz warm an mein Herz ſchlagen
Und ſprach zu dir und war bewegt wie nie:
„Nun weißt auch du, mein Herz, was Poeſie!
Sie ſpeiſt die Armen und ſie ſtärkt die Schwachen,
Sie kann die Erde uns zum Himmel machen,
Sie koſt im Zephyr und ſie harft im Föhn:
Nicht wahr, mein Herz, das Leben iſt doch ſchön?“

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[45/0067] Denn nun trat auch der Mond aus ſeinen Hallen Und ließ ſein Silber auf die Dächer fallen Und drüben von der Vorſtadt her erklang Noch windverweht ein frommer Nachtgeſang. Du ſahſt mich an und wußteſt nichts zu ſagen, Doch fühlt ich dein Herz warm an mein Herz ſchlagen Und ſprach zu dir und war bewegt wie nie: „Nun weißt auch du, mein Herz, was Poeſie! Sie ſpeiſt die Armen und ſie ſtärkt die Schwachen, Sie kann die Erde uns zum Himmel machen, Sie koſt im Zephyr und ſie harft im Föhn: Nicht wahr, mein Herz, das Leben iſt doch ſchön?“

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Zitationshilfe: Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_buch_1886/67>, abgerufen am 21.11.2024.