Nur schwer wollte jetzt sein Vater, dessen Hoffnungen sich arg enttäuscht sahen, seine Einwilligung dazu geben, dass sein Sohn Kauf¬ mann wurde. Erst als der Onkel, der selber kinderlos, trotz der vielen Sorgen, die ihm sein Neffe bereitete, doch eine innige Neigung zu ihm gefasst hatte, sich bereit erklärte, ihn zu diesem Zwecke in's Ausland zu schicken, konnte er sich dazu verstehen, seine Bedenken zu über¬ winden.
Das grosse Leben draussen, die neuen Ein¬ drücke, die täglich geregelte Arbeit, und wohl auch nicht in letzter Linie das mehrjährige Fernsein von der Heimat: auf alles das baute man. Und in der That, man hatte sich dies¬ mal nicht verrechnet. Als der junge Bjarne nach dreijähriger, angestrengter Thätigkeit in einem Londoner Bankhause, der sich dann noch ein weiterer zweijähriger Aufenthalt in Brest angeschlossen hatte, wieder nach Bergen zurückgekehrt war, durften die Seinen mit ihm zufrieden sein.
Diese Zufriedenheit bekam erst wieder einen Stoss, als man schliesslich dahinter kam, dass der junge Banquier nebenbei auch noch wieder
Nur schwer wollte jetzt sein Vater, dessen Hoffnungen sich arg enttäuscht sahen, seine Einwilligung dazu geben, dass sein Sohn Kauf¬ mann wurde. Erst als der Onkel, der selber kinderlos, trotz der vielen Sorgen, die ihm sein Neffe bereitete, doch eine innige Neigung zu ihm gefasst hatte, sich bereit erklärte, ihn zu diesem Zwecke in's Ausland zu schicken, konnte er sich dazu verstehen, seine Bedenken zu über¬ winden.
Das grosse Leben draussen, die neuen Ein¬ drücke, die täglich geregelte Arbeit, und wohl auch nicht in letzter Linie das mehrjährige Fernsein von der Heimat: auf alles das baute man. Und in der That, man hatte sich dies¬ mal nicht verrechnet. Als der junge Bjarne nach dreijähriger, angestrengter Thätigkeit in einem Londoner Bankhause, der sich dann noch ein weiterer zweijähriger Aufenthalt in Brest angeschlossen hatte, wieder nach Bergen zurückgekehrt war, durften die Seinen mit ihm zufrieden sein.
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[6/0010]
Nur schwer wollte jetzt sein Vater, dessen
Hoffnungen sich arg enttäuscht sahen, seine
Einwilligung dazu geben, dass sein Sohn Kauf¬
mann wurde. Erst als der Onkel, der selber
kinderlos, trotz der vielen Sorgen, die ihm sein
Neffe bereitete, doch eine innige Neigung zu
ihm gefasst hatte, sich bereit erklärte, ihn zu
diesem Zwecke in's Ausland zu schicken, konnte
er sich dazu verstehen, seine Bedenken zu über¬
winden.
Das grosse Leben draussen, die neuen Ein¬
drücke, die täglich geregelte Arbeit, und wohl
auch nicht in letzter Linie das mehrjährige
Fernsein von der Heimat: auf alles das baute
man. Und in der That, man hatte sich dies¬
mal nicht verrechnet. Als der junge Bjarne
nach dreijähriger, angestrengter Thätigkeit in
einem Londoner Bankhause, der sich dann
noch ein weiterer zweijähriger Aufenthalt in
Brest angeschlossen hatte, wieder nach Bergen
zurückgekehrt war, durften die Seinen mit ihm
zufrieden sein.
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Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_hamlet_1889/10>, abgerufen am 10.01.2025.
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