Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889." . . . . . . oder? oder . . . Sich waffnend gegen eine See von Plagen Durch Widerstand sie enden. Sterben -- schlafen -- Nichts weiter! --" Vor dem Fenster konnte er sich jetzt wie¬ Die Sonne draussen ging gerade unter. "Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage: Ob's edler im Gemüth . . . Ä, Quatsch!!" Mit einem Ruck war jetzt der Shakespeare, "He! Horatio! Horatio!! . . . Nicht zu Hause! 2
„ . . . . . . oder? oder . . . Sich waffnend gegen eine See von Plagen Durch Widerstand sie enden. Sterben — schlafen — Nichts weiter! —“ Vor dem Fenster konnte er sich jetzt wie¬ Die Sonne draussen ging gerade unter. „Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage: Ob's edler im Gemüth . . . Ä, Quatsch!!“ Mit einem Ruck war jetzt der Shakespeare, „He! Horatio! Horatio!! . . . Nicht zu Hause! 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0021" n="17"/> <lg> <l>„ . . . . . . oder? oder . . .</l><lb/> <l>Sich waffnend gegen eine See von Plagen</l><lb/> <l>Durch Widerstand sie enden. Sterben — schlafen —</l><lb/> <l>Nichts weiter! —“</l> </lg><lb/> <p>Vor dem Fenster konnte er sich jetzt wie¬<lb/> der nicht versagen eine kleine Pause zu<lb/> machen.</p><lb/> <p>Die Sonne draussen ging gerade unter.<lb/> Die Dächer sahen fuchsroth aus. Aber ein<lb/> Blick auf seinen alten, abgenutzten Schlafrock<lb/> unten liess ihn sich wieder zusammennehmen<lb/> und seinen Monolog von neuem beginnen.</p><lb/> <lg> <l>„Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage:</l><lb/> <l>Ob's edler im Gemüth . . .</l> </lg><lb/> <p>Ä, Quatsch!!“</p><lb/> <p>Mit einem Ruck war jetzt der Shakespeare,<lb/> den er sich eben aus seiner Schlafrocktasche<lb/> gerissen, auf den Tisch geflogen, wo er die<lb/> Gesellschaft einer Spirituskochmaschine, eines<lb/> braunirdenen Milchtopfs ohne Henkel, eines<lb/> alten, berussten Handtuchs, einer Glaslampe<lb/> und einer Photographie des grossen Thien¬<lb/> wiebel in Morarahmen vorfand.</p><lb/> <p>„He! Horatio! Horatio!! . . . Nicht zu Hause!<lb/> Nicht zu Hause . . .“<lb/></p> <fw place="bottom" type="sig">2<lb/></fw> </div> </div> </body> </text> </TEI> [17/0021]
„ . . . . . . oder? oder . . .
Sich waffnend gegen eine See von Plagen
Durch Widerstand sie enden. Sterben — schlafen —
Nichts weiter! —“
Vor dem Fenster konnte er sich jetzt wie¬
der nicht versagen eine kleine Pause zu
machen.
Die Sonne draussen ging gerade unter.
Die Dächer sahen fuchsroth aus. Aber ein
Blick auf seinen alten, abgenutzten Schlafrock
unten liess ihn sich wieder zusammennehmen
und seinen Monolog von neuem beginnen.
„Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage:
Ob's edler im Gemüth . . .
Ä, Quatsch!!“
Mit einem Ruck war jetzt der Shakespeare,
den er sich eben aus seiner Schlafrocktasche
gerissen, auf den Tisch geflogen, wo er die
Gesellschaft einer Spirituskochmaschine, eines
braunirdenen Milchtopfs ohne Henkel, eines
alten, berussten Handtuchs, einer Glaslampe
und einer Photographie des grossen Thien¬
wiebel in Morarahmen vorfand.
„He! Horatio! Horatio!! . . . Nicht zu Hause!
Nicht zu Hause . . .“
2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/holz_hamlet_1889 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/holz_hamlet_1889/21 |
Zitationshilfe: | Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_hamlet_1889/21>, abgerufen am 16.07.2024. |