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Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889.

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Letzte schmerzte den armen kleinen Ole natür¬
lich am meisten. Aber man konnte es der
Kleinen wirklich unmöglich verdenken. Von
aufgeweichten Brotkrusten liess sich nicht satt
werden.

Der alten, lieben, guten Frau Wachtel aber
war damit ein sehr grosser Stein vom Herzen
gefallen. Sie hatte nämlich die niedliche kleine
Mieze einmal dabei ertappt, als sie dem ab¬
scheulichen Ole gerade Modell stand, und da
sie hierfür wirklich auch nicht das mindeste
Verständniss besass, ein gewisses kleines Vor¬
urtheil gegen sie gefasst.

Ihr gutes Herz zu bethätigen hatte sie in
letzter Zeit leider nur wenig Gelegenheit ge¬
habt. Am unzufriedensten aber war sie jeden¬
falls mit den dummen Thienwiebels. Was bei
der alten Schlamperei dort schliesslich raus¬
kommen musste, konnte man sich ja an den
Fingern abzählen.

Der alte, alberne Kerl flözte sich den ganzen
Tag auf dem Sopha rum und trieb Faxen, das
faule, schwindsüchtige Frauenzimmer hatte
nicht einmal Zeit seinem Schreisack das bisschen
blaue Milch zu geben, zu fressen hatten sie

Letzte schmerzte den armen kleinen Ole natür¬
lich am meisten. Aber man konnte es der
Kleinen wirklich unmöglich verdenken. Von
aufgeweichten Brotkrusten liess sich nicht satt
werden.

Der alten, lieben, guten Frau Wachtel aber
war damit ein sehr grosser Stein vom Herzen
gefallen. Sie hatte nämlich die niedliche kleine
Mieze einmal dabei ertappt, als sie dem ab¬
scheulichen Ole gerade Modell stand, und da
sie hierfür wirklich auch nicht das mindeste
Verständniss besass, ein gewisses kleines Vor¬
urtheil gegen sie gefasst.

Ihr gutes Herz zu bethätigen hatte sie in
letzter Zeit leider nur wenig Gelegenheit ge¬
habt. Am unzufriedensten aber war sie jeden¬
falls mit den dummen Thienwiebels. Was bei
der alten Schlamperei dort schliesslich raus¬
kommen musste, konnte man sich ja an den
Fingern abzählen.

Der alte, alberne Kerl flözte sich den ganzen
Tag auf dem Sopha rum und trieb Faxen, das
faule, schwindsüchtige Frauenzimmer hatte
nicht einmal Zeit seinem Schreisack das bisschen
blaue Milch zu geben, zu fressen hatten sie

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[41/0045] Letzte schmerzte den armen kleinen Ole natür¬ lich am meisten. Aber man konnte es der Kleinen wirklich unmöglich verdenken. Von aufgeweichten Brotkrusten liess sich nicht satt werden. Der alten, lieben, guten Frau Wachtel aber war damit ein sehr grosser Stein vom Herzen gefallen. Sie hatte nämlich die niedliche kleine Mieze einmal dabei ertappt, als sie dem ab¬ scheulichen Ole gerade Modell stand, und da sie hierfür wirklich auch nicht das mindeste Verständniss besass, ein gewisses kleines Vor¬ urtheil gegen sie gefasst. Ihr gutes Herz zu bethätigen hatte sie in letzter Zeit leider nur wenig Gelegenheit ge¬ habt. Am unzufriedensten aber war sie jeden¬ falls mit den dummen Thienwiebels. Was bei der alten Schlamperei dort schliesslich raus¬ kommen musste, konnte man sich ja an den Fingern abzählen. Der alte, alberne Kerl flözte sich den ganzen Tag auf dem Sopha rum und trieb Faxen, das faule, schwindsüchtige Frauenzimmer hatte nicht einmal Zeit seinem Schreisack das bisschen blaue Milch zu geben, zu fressen hatten sie

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Zitationshilfe: Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_hamlet_1889/45>, abgerufen am 22.12.2024.