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Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889.

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an die Luft gesetzt! Wenn's wenigstens noch
die verrückten Thienwiebels gewesen wären.
Aber die holte ja der Satan nicht! Die hakten
fest wie Kletten an ihr!

Die alte, liebe, gute Frau Wachtel war ganz
ausser sich. Aber sie hatte wirklich Pech mit
ihren Mannsleuten. Der kleine Ole hatte sich
in der That nicht entblödet, ihr mit Hinter¬
lassung einiger alter "Schinken", deren Dar¬
stellungsobjecte es unmöglich zuliessen, dass
man sie sich über's Sopha hing, auszukneifen.

"Solch' eine That, die alle Huld der Sitt¬
samkeit entstellt, die Tugend Heuchler schilt,
die Rosen wegnimmt von unschuldvoller Liebe
schöner Stirn und Beulen hinsetzt . . . Ha!"

Aber der grosse Thienwiebel suchte sich
jetzt vergeblich beliebt zu machen. Seine
"Schmeichelsalb'" zog nicht mehr. Frau Ro¬
sine Wachtel verlangte jetzt energisch ihre
Miethe.

Heut' war der Siebente: wenn ihr bis zum
Vierzehnten nicht alles bezahlt war: -- raus!!

Ja! . . . Sterben -- schlafen -- nichts
weiter! Und zu wissen, dass ein Schlaf das
Herzweh und die tausend Stösse endet, die

an die Luft gesetzt! Wenn's wenigstens noch
die verrückten Thienwiebels gewesen wären.
Aber die holte ja der Satan nicht! Die hakten
fest wie Kletten an ihr!

Die alte, liebe, gute Frau Wachtel war ganz
ausser sich. Aber sie hatte wirklich Pech mit
ihren Mannsleuten. Der kleine Ole hatte sich
in der That nicht entblödet, ihr mit Hinter¬
lassung einiger alter „Schinken“, deren Dar¬
stellungsobjecte es unmöglich zuliessen, dass
man sie sich über's Sopha hing, auszukneifen.

„Solch' eine That, die alle Huld der Sitt¬
samkeit entstellt, die Tugend Heuchler schilt,
die Rosen wegnimmt von unschuldvoller Liebe
schöner Stirn und Beulen hinsetzt . . . Ha!“

Aber der grosse Thienwiebel suchte sich
jetzt vergeblich beliebt zu machen. Seine
„Schmeichelsalb'‟ zog nicht mehr. Frau Ro¬
sine Wachtel verlangte jetzt energisch ihre
Miethe.

Heut' war der Siebente: wenn ihr bis zum
Vierzehnten nicht alles bezahlt war: — raus!!

Ja! . . . Sterben — schlafen — nichts
weiter! Und zu wissen, dass ein Schlaf das
Herzweh und die tausend Stösse endet, die

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[70/0074] an die Luft gesetzt! Wenn's wenigstens noch die verrückten Thienwiebels gewesen wären. Aber die holte ja der Satan nicht! Die hakten fest wie Kletten an ihr! Die alte, liebe, gute Frau Wachtel war ganz ausser sich. Aber sie hatte wirklich Pech mit ihren Mannsleuten. Der kleine Ole hatte sich in der That nicht entblödet, ihr mit Hinter¬ lassung einiger alter „Schinken“, deren Dar¬ stellungsobjecte es unmöglich zuliessen, dass man sie sich über's Sopha hing, auszukneifen. „Solch' eine That, die alle Huld der Sitt¬ samkeit entstellt, die Tugend Heuchler schilt, die Rosen wegnimmt von unschuldvoller Liebe schöner Stirn und Beulen hinsetzt . . . Ha!“ Aber der grosse Thienwiebel suchte sich jetzt vergeblich beliebt zu machen. Seine „Schmeichelsalb'‟ zog nicht mehr. Frau Ro¬ sine Wachtel verlangte jetzt energisch ihre Miethe. Heut' war der Siebente: wenn ihr bis zum Vierzehnten nicht alles bezahlt war: — raus!! Ja! . . . Sterben — schlafen — nichts weiter! Und zu wissen, dass ein Schlaf das Herzweh und die tausend Stösse endet, die

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Zitationshilfe: Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_hamlet_1889/74>, abgerufen am 22.12.2024.