Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889.Zwölf! Sie hatte ihr Nähzeug wieder fallen lassen. "Halt' ihn! Halt' ihn! Hülfe!! Hülfe!!" Erschreckt war sie zusammengefahren. Sie sah jetzt auf. Ihr schlaffes, weisses Ge¬ "Hierher! Hierher! Hülfe!!" Der gelbe Lichtklex vor ihr liess jetzt das "Hülfe! Hülfe!!" Sie war aufgesprungen und an's Fenster Zwölf! Sie hatte ihr Nähzeug wieder fallen lassen. „Halt' ihn! Halt' ihn! Hülfe!! Hülfe!!“ Erschreckt war sie zusammengefahren. Sie sah jetzt auf. Ihr schlaffes, weisses Ge¬ „Hierher! Hierher! Hülfe!!“ Der gelbe Lichtklex vor ihr liess jetzt das „Hülfe! Hülfe!!“ Sie war aufgesprungen und an's Fenster <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0078" n="74"/> <p>Zwölf!</p><lb/> <p>Sie hatte ihr Nähzeug wieder fallen lassen.<lb/> Ihre Finger waren krumm zusammengezogen,<lb/> sie konnte sie kaum noch aufkriegen. Um<lb/> die Nägel herum waren sie blau angelaufen.<lb/> Sie hauchte jetzt in sie hinein. Ihr Athem<lb/> brodelte sich staubgrau um das kleine, zitternde<lb/> Flämmchen. Eine verspätete Fliege, die dicht<lb/> neben dem schwarzen Docht in den kleinen,<lb/> runden Talgkessel drunter gefallen war, ver¬<lb/> kohlte langsam. Ab und zu knisterte es ..<lb/> . . . . . . . . . . . . . . . . . .<lb/> . . . . . . . . . . . . . . . . . .</p><lb/> <p>„Halt' ihn! Halt' ihn! Hülfe!! Hülfe!!“</p><lb/> <p>Erschreckt war sie zusammengefahren.</p><lb/> <p>Sie sah jetzt auf. Ihr schlaffes, weisses Ge¬<lb/> sicht war noch stupider geworden.</p><lb/> <p>„Hierher! Hierher! Hülfe!!“</p><lb/> <p>Der gelbe Lichtklex vor ihr liess jetzt das<lb/> Zimmer dahinter noch dunkler erscheinen. Nur<lb/> vom Fenster her durch das eckige Loch in der<lb/> Bettdecke, von draussen, das matte Schneelicht.</p><lb/> <p>„Hülfe! Hülfe!!“</p><lb/> <p>Sie war aufgesprungen und an's Fenster<lb/> gestürzt. Das kleine Talglicht hinter ihr war<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [74/0078]
Zwölf!
Sie hatte ihr Nähzeug wieder fallen lassen.
Ihre Finger waren krumm zusammengezogen,
sie konnte sie kaum noch aufkriegen. Um
die Nägel herum waren sie blau angelaufen.
Sie hauchte jetzt in sie hinein. Ihr Athem
brodelte sich staubgrau um das kleine, zitternde
Flämmchen. Eine verspätete Fliege, die dicht
neben dem schwarzen Docht in den kleinen,
runden Talgkessel drunter gefallen war, ver¬
kohlte langsam. Ab und zu knisterte es ..
. . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . .
„Halt' ihn! Halt' ihn! Hülfe!! Hülfe!!“
Erschreckt war sie zusammengefahren.
Sie sah jetzt auf. Ihr schlaffes, weisses Ge¬
sicht war noch stupider geworden.
„Hierher! Hierher! Hülfe!!“
Der gelbe Lichtklex vor ihr liess jetzt das
Zimmer dahinter noch dunkler erscheinen. Nur
vom Fenster her durch das eckige Loch in der
Bettdecke, von draussen, das matte Schneelicht.
„Hülfe! Hülfe!!“
Sie war aufgesprungen und an's Fenster
gestürzt. Das kleine Talglicht hinter ihr war
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