Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889.Am 19. December 1860 als der dritte Sohn Aber die Fortschritte des kleinen Bjarne Am 19. December 1860 als der dritte Sohn Aber die Fortschritte des kleinen Bjarne <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0008" n="4"/> <p>Am 19. December 1860 als der dritte Sohn<lb/> eines streng orthodoxen Landpfarrers in Hede¬<lb/> marken geboren, verlebte er seine Kindheit in<lb/> der alten Handelsstadt Bergen. Ein Onkel<lb/> von ihm, ein Bruder seiner Mutter, der dort<lb/> als Rechtsanwalt thätig war, hatte ihn, um<lb/> seinen Eltern, deren Nachwuchs sich unterdess<lb/> noch vergrössert hatte, eine Last abzunehmen,<lb/> zu sich genommen.</p><lb/> <p>Aber die Fortschritte des kleinen Bjarne<lb/> auf der Lateinschule waren sehr mittelmässige.<lb/> Der Onkel erlebte nur wenig Freude an ihm.<lb/> Es schien keine Aussicht vorhanden, dass er<lb/> jemals sein Nachfolger werden würde. Er ist<lb/> es auch in der That nicht geworden. Ob nun<lb/> nur seiner geringen Begabung für die Huma¬<lb/> niora zu Folge, mag freilich dahingestellt bleiben.<lb/> Thatsache jedenfalls ist es, dass der zukünftige<lb/> Autor des „Papa Hamlet“, an dessen grandiosem<lb/> Humor sich die Leser dieses Buches sicher er¬<lb/> quicken werden, in Christiania bereits durch<lb/> sein erstes Examen hoffnungslos durchfiel. Ein<lb/> Band Gedichte, der für die damalige Stimmung<lb/> des jungen Poeten bezeichnend genug „Ein¬<lb/> tagsfliegen“ betitelt war, mochte wohl die<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [4/0008]
Am 19. December 1860 als der dritte Sohn
eines streng orthodoxen Landpfarrers in Hede¬
marken geboren, verlebte er seine Kindheit in
der alten Handelsstadt Bergen. Ein Onkel
von ihm, ein Bruder seiner Mutter, der dort
als Rechtsanwalt thätig war, hatte ihn, um
seinen Eltern, deren Nachwuchs sich unterdess
noch vergrössert hatte, eine Last abzunehmen,
zu sich genommen.
Aber die Fortschritte des kleinen Bjarne
auf der Lateinschule waren sehr mittelmässige.
Der Onkel erlebte nur wenig Freude an ihm.
Es schien keine Aussicht vorhanden, dass er
jemals sein Nachfolger werden würde. Er ist
es auch in der That nicht geworden. Ob nun
nur seiner geringen Begabung für die Huma¬
niora zu Folge, mag freilich dahingestellt bleiben.
Thatsache jedenfalls ist es, dass der zukünftige
Autor des „Papa Hamlet“, an dessen grandiosem
Humor sich die Leser dieses Buches sicher er¬
quicken werden, in Christiania bereits durch
sein erstes Examen hoffnungslos durchfiel. Ein
Band Gedichte, der für die damalige Stimmung
des jungen Poeten bezeichnend genug „Ein¬
tagsfliegen“ betitelt war, mochte wohl die
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