Holz, Arno: Phantasus. 2. Heft. Berlin, 1899.Du liest, dass der Herzog von Devonshire jährlich 100,000 Pfund verbraucht, und beneidest ihn um seine Jaspispaläste. Narr! Bekuck dir den braunen, grüngesprenkelten Kattunpuckel deiner alten Zeitungsfrau, horch, was über deinem Fenster die Schwalbe mit ihren Jungen zwitschert, freue dich, wie die wilde Distel, die du nach Hause trugst, nach Honig duftet sauge in dich die Sonne! Jede Sekunde, die du lebst, vergeudet über dich Schätze. Du liest, dass der Herzog von Devonshire jährlich 100,000 Pfund verbraucht, und beneidest ihn um seine Jaspispaläste. Narr! Bekuck dir den braunen, grüngesprenkelten Kattunpuckel deiner alten Zeitungsfrau, horch, was über deinem Fenster die Schwalbe mit ihren Jungen zwitschert, freue dich, wie die wilde Distel, die du nach Hause trugst, nach Honig duftet sauge in dich die Sonne! Jede Sekunde, die du lebst, vergeudet über dich Schätze. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0028"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l rendition="#c">Du liest, dass der Herzog von Devonshire jährlich 100,000 Pfund verbraucht,</l><lb/> <l rendition="#c">und beneidest ihn um seine Jaspispaläste.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l rendition="#c">Narr!</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l rendition="#c">Bekuck dir den braunen, grüngesprenkelten Kattunpuckel deiner alten</l><lb/> <l rendition="#c">Zeitungsfrau,</l><lb/> <l rendition="#c">horch, was über deinem Fenster die Schwalbe mit ihren Jungen zwitschert,</l><lb/> <l rendition="#c">freue dich, wie die wilde Distel, die du nach Hause trugst, nach Honig duftet</l><lb/> <l rendition="#c">sauge in dich die Sonne!</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l rendition="#c">Jede Sekunde, die du lebst, vergeudet über dich Schätze.</l> </lg><lb/> </lg> </body> </text> </TEI> [0028]
Du liest, dass der Herzog von Devonshire jährlich 100,000 Pfund verbraucht,
und beneidest ihn um seine Jaspispaläste.
Narr!
Bekuck dir den braunen, grüngesprenkelten Kattunpuckel deiner alten
Zeitungsfrau,
horch, was über deinem Fenster die Schwalbe mit ihren Jungen zwitschert,
freue dich, wie die wilde Distel, die du nach Hause trugst, nach Honig duftet
sauge in dich die Sonne!
Jede Sekunde, die du lebst, vergeudet über dich Schätze.
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