Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Die Familie Selicke. Berlin, 1890.
quent durchführt, und in diesem Sinn der Einheitlichkeit ist sein Stil, den "Magazin". Holmsen valt om zoo te zeggen -- met de deur in het huis, en hij "De Leeswijzer." Die Natürlichkeit wird hier zu Affektion und -- unabweisliche Folge "Frankfurter Ztg.". Es würde nichts nützen, den Gang der Erzählungen hier in Haupt- "Leipziger Tageblatt". Grade wir ... grade wir haben im höchsten Grade die Pflicht, C. Alberti in der "Gesellschaft." Es hat schon mehr als einmal eine Zeit des Realismus gegeben, und "Berl. Börsencourir." Eine merkwürdige Künstlerindividualität, wenn auch G. M. Conrad, ebenfalls in der "Gesellschaft". Allen, die sich die Menschheit und die Poesie verekeln Otto v. Leixner in der "Deutschen Romanztg.".
quent durchführt, und in diesem Sinn der Einheitlichkeit ist sein Stil, den „Magazin“. Holmsen valt om zoo te zeggen — met de deur in het huis, en hij „De Leeswijzer.“ Die Natürlichkeit wird hier zu Affektion und — unabweisliche Folge „Frankfurter Ztg.“. Es würde nichts nützen, den Gang der Erzählungen hier in Haupt- „Leipziger Tageblatt“. Grade wir … grade wir haben im höchsten Grade die Pflicht, C. Alberti in der „Gesellschaft.“ Es hat schon mehr als einmal eine Zeit des Realismus gegeben, und „Berl. Börsencourir.“ Eine merkwürdige Künstlerindividualität, wenn auch G. M. Conrad, ebenfalls in der „Gesellschaft“. Allen, die sich die Menschheit und die Poesie verekeln Otto v. Leixner in der „Deutschen Romanztg.“. <TEI> <text> <front> <div n="1"> <div> <p><hi rendition="#g"><pb facs="#f0021" n="XV"/> quent durchführt</hi>, und in diesem Sinn der Einheitlichkeit ist sein Stil, <hi rendition="#g">den<lb/> die glücklichste Wirkung rechtfertigt</hi>, mit ganzem Recht relativ neu zu<lb/> nennen. Es ist wohl möglich, dass durch die dichte Folge der die Situation fort-<lb/> rückenden Momente hie und da die Darstellung hüpft und dadurch Unklar-<lb/> heiten entstehen, aber dafür reizt dieser Stil, ja zwingt die Phantasie,<lb/> geradezu die entstehenden Lücken durch Mitdichten auszufüllen, <hi rendition="#g">wodurch</hi><lb/> der Leser in die angenehmste Spannung geräth!</p> <p> <hi rendition="#et">„Magazin“.</hi> </p><lb/> <p>Holmsen valt om zoo te zeggen — met de deur in het huis, en hij<lb/> laat zijne personen, alsof het reeds oude bekenden waren, zelfs zoo vlug, d. i.<lb/> zonder nadere aanwijzing, met elkander spreken, dat het vaak moeilijk is,<lb/> hem te volgen. <hi rendition="#g">En toch trekt die vreemde behandeling van zijne<lb/> stof aan, vooral daar zij ook komisch is</hi>.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">„<hi rendition="#g">De Leeswijzer</hi>.“</hi> </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Die Natürlichkeit wird hier zu Affektion und — unabweisliche Folge<lb/> — überschlägt sich in Inhalt und Form derart, <hi rendition="#g">dass an die Stelle des<lb/> auch nur mässigsten Kunstgenusses eine mit Ekel gemischte<lb/> Betäubung tritt</hi>!</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">„<hi rendition="#g">Frankfurter Ztg</hi>.“.</hi> </p><lb/> <p>Es würde nichts nützen, den Gang der Erzählungen hier in Haupt-<lb/> umrissen wiederzugeben. 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Holmsen wird wohl von den Rea-<lb/> listen als einer der Ihren reklamirt, doch er weiss von ihnen so wenig, wie<lb/> die Nachtigall von einer Gesangsschule.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">„<hi rendition="#g">Berl. Börsencourir</hi>.“</hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#g">Eine merkwürdige Künstlerindividualität, wenn auch<lb/> kein Realist in unserem Sinne, ist Holmsen unter allen Um-<lb/> ständen</hi>.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">G. M. <hi rendition="#g">Conrad</hi>, ebenfalls in der „<hi rendition="#g">Gesellschaft</hi>“.</hi> </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#g">Allen, die sich die Menschheit und die Poesie verekeln<lb/> wollen, sei dieses Buch bestens empfohlen</hi>!</p><lb/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Otto v. Leixner</hi> in der „<hi rendition="#g">Deutschen Romanztg</hi>.“.</hi> </p><lb/> </div> </div> </front> </text> </TEI> [XV/0021]
quent durchführt, und in diesem Sinn der Einheitlichkeit ist sein Stil, den
die glücklichste Wirkung rechtfertigt, mit ganzem Recht relativ neu zu
nennen. Es ist wohl möglich, dass durch die dichte Folge der die Situation fort-
rückenden Momente hie und da die Darstellung hüpft und dadurch Unklar-
heiten entstehen, aber dafür reizt dieser Stil, ja zwingt die Phantasie,
geradezu die entstehenden Lücken durch Mitdichten auszufüllen, wodurch
der Leser in die angenehmste Spannung geräth!
„Magazin“.
Holmsen valt om zoo te zeggen — met de deur in het huis, en hij
laat zijne personen, alsof het reeds oude bekenden waren, zelfs zoo vlug, d. i.
zonder nadere aanwijzing, met elkander spreken, dat het vaak moeilijk is,
hem te volgen. En toch trekt die vreemde behandeling van zijne
stof aan, vooral daar zij ook komisch is.
„De Leeswijzer.“
Die Natürlichkeit wird hier zu Affektion und — unabweisliche Folge
— überschlägt sich in Inhalt und Form derart, dass an die Stelle des
auch nur mässigsten Kunstgenusses eine mit Ekel gemischte
Betäubung tritt!
„Frankfurter Ztg.“.
Es würde nichts nützen, den Gang der Erzählungen hier in Haupt-
umrissen wiederzugeben. Das würde auch leicht genug sein, denn nicht um
sonderbare Verknotungen und fremdartige, unerwartete Geschicke handelt es
sich, sondern um alltägliches Menschenelend, aber mit Dichteraugen ge-
schaut und im Dichterherzen nachgefühlt.
„Leipziger Tageblatt“.
Grade wir … grade wir haben im höchsten Grade die Pflicht,
uns gegen unreife Knaben zu wenden, welche den Realismus discreditiren,
indem sie seinen Namen benutzen, um ihre ganz gewöhnliche Unfähigkeit
zu bemänteln, die sich hinter Grotesksprüngen à la Hanswurst versteckt.
Der Realismus ist eine ernste, heilige Sache, aber keine
Löwenhaut, hinter der sich Esel verstecken dürfen … — Wir
müssen auch Herrn Holmsen von unseren Rockschössen ab-
schütteln!
C. Alberti in der „Gesellschaft.“
Es hat schon mehr als einmal eine Zeit des Realismus gegeben, und
immer war sie eine Uebergangszeit. Sie geht der Blüthe der Litteratur
vorauf oder sie folgt ihr, und es kann uns nicht irre machen, dass dem
Realismus eine wüste Schaar von Unfähigkeiten lärmend sich auf-
drängt. Dieser Haufe zerstiebt verdientermaassen wie Spreu,
und wenn er sich für eine Schule hält, weil er sich schülerhaft geberdet, so
wird sein Lärmen doch mit dem Tage vergessen. Aus Sturm und Drang ist
Grosses hervorgegangen, nicht weil Sturm und Drang gross waren, sondern
weil unter den Stürmern und Drängern sich Grosse befanden. Auch jetzt
stehen wir mitten in solchem Sturm und Drang, aber zum
ersten Mal sehen wir in dem Gewimmel, das bisher nur die
Laufgräben der Litteraturfestung mit schlechter Makulatur
füllte, ein starkes Talent, und dieses Talent hat mit jenem
Gewimmel nichts gemein. Bjarne P. Holmsen wird wohl von den Rea-
listen als einer der Ihren reklamirt, doch er weiss von ihnen so wenig, wie
die Nachtigall von einer Gesangsschule.
„Berl. Börsencourir.“
Eine merkwürdige Künstlerindividualität, wenn auch
kein Realist in unserem Sinne, ist Holmsen unter allen Um-
ständen.
G. M. Conrad, ebenfalls in der „Gesellschaft“.
Allen, die sich die Menschheit und die Poesie verekeln
wollen, sei dieses Buch bestens empfohlen!
Otto v. Leixner in der „Deutschen Romanztg.“.
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