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Horner, Heinrich [d. i. Heinrich Homberger]: Der Säugling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 211–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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gethan! In meiner Freude, daß du endlich Einen nehmen wolltest, dachte ich an nichts weiter. Und doch hätte es mir einfallen sollen, daß er ein Ausländer ist, und daß die hier es nimmermehr leiden würden. Haben sie nicht Recht? Wo, an welchem Orte der Welt wäre es je erlebt worden, daß man ein schönes Mädchen ruhig und ungehindert hätte in die Fremde heirathen lassen? Wenn sie nicht eifersüchtig deinethalben wären, es würde dir nicht zur Ehre gereichen. Aber nun -- welch ein Durcheinander! welch eine Verlegenheit! wenn du nun den Maso heirathest, so wirst du keinen Schritt mehr hierher in dein Vaterland thun können, sie möchten dir was zu Leide thun, und wenn ich dich, meine Tochter, sehen will, so muß ich zu dir nach Valtella kommen.

Was schreit Ihr so, Mamma, ohne alle Noth! erwiderte Gigia. Hab' ich nicht gleich dem Agenore geantwortet, daß es mit Maso nichts sei? Agenore ist ein Wütherich, der wäre im Stande mich umzubringen -- hast du gesehen, wie seine Augen rollten? Um das viele Gequäl loszuwerden, sagte ich dem Maso zu, aber wahrhaftig nicht, um nicht mehr des Lebens sicher zu sein. O ich Arme! wessen Frieden hab' ich je gestört, und gegen mich fuhren Alle Krieg. Aber sprecht, Mamma, wen schicken wir am besten nach Valtella, um dem Maso zu sagen, daß er sich nicht weiter um mich kümmern solle?

Ich will selbst gehen.

Was fällt Euch ein? Damit Ihr Red' und Ant-

gethan! In meiner Freude, daß du endlich Einen nehmen wolltest, dachte ich an nichts weiter. Und doch hätte es mir einfallen sollen, daß er ein Ausländer ist, und daß die hier es nimmermehr leiden würden. Haben sie nicht Recht? Wo, an welchem Orte der Welt wäre es je erlebt worden, daß man ein schönes Mädchen ruhig und ungehindert hätte in die Fremde heirathen lassen? Wenn sie nicht eifersüchtig deinethalben wären, es würde dir nicht zur Ehre gereichen. Aber nun — welch ein Durcheinander! welch eine Verlegenheit! wenn du nun den Maso heirathest, so wirst du keinen Schritt mehr hierher in dein Vaterland thun können, sie möchten dir was zu Leide thun, und wenn ich dich, meine Tochter, sehen will, so muß ich zu dir nach Valtella kommen.

Was schreit Ihr so, Mamma, ohne alle Noth! erwiderte Gigia. Hab' ich nicht gleich dem Agenore geantwortet, daß es mit Maso nichts sei? Agenore ist ein Wütherich, der wäre im Stande mich umzubringen — hast du gesehen, wie seine Augen rollten? Um das viele Gequäl loszuwerden, sagte ich dem Maso zu, aber wahrhaftig nicht, um nicht mehr des Lebens sicher zu sein. O ich Arme! wessen Frieden hab' ich je gestört, und gegen mich fuhren Alle Krieg. Aber sprecht, Mamma, wen schicken wir am besten nach Valtella, um dem Maso zu sagen, daß er sich nicht weiter um mich kümmern solle?

Ich will selbst gehen.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T12:13:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T12:13:28Z)

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Zitationshilfe: Horner, Heinrich [d. i. Heinrich Homberger]: Der Säugling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 211–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/horner_saeugling_1910/35>, abgerufen am 03.12.2024.