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Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811.

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chen Nebengebäuden umgeben. Da muß man
gastfreundlich aufgenommen werden, sagt mir
der Anblick, hier blickt so viel Wohlstand hervor,
daß der Gast nicht lästig seyn kann, und nichts ist
hier so prächtig, daß es den Fremdling verschüch-
tern könnte. Jetzt fahre ich auf einer mit Back-
steinen gepflasterten Straße durch ein Dorf --
und da mag der Wagen seinen Weg fahren, ich
beschreibe euch ein Bauerhaus, wie ich es täglich
in der Gegend von Woerden und Oudewater be-
suche.

Die ganze Wohnung ist von einem mit Back-
steinen gepflasterten Platze umgeben, der so eben,
so rein ist, daß er meiner Leidenschaft für dünne
seidne Schuhe nie im Wege stünde. Aus eben der
Ursache kann aber der hiesige Landmann auch höl-
zerne Schuhe tragen, denen die holperichen Stein-
wege abgeneigt sind, weil sie bald darauf zer-
springen würden. Beiher gesagt hat man von
einem Dorf zum andern, von einer Stadt zur an-
dern immer einen Sommer, und einen Winterweg.
Der erste ist ein bloßer geebenter Feldweg, der an-
dere ist mit Sand beschüttet, und festgestampft.
In den bloßen Feldwegen bleibt man nach einigen
Regentagen ohne Umstände stecken, da aber die

chen Nebengebaͤuden umgeben. Da muß man
gaſtfreundlich aufgenommen werden, ſagt mir
der Anblick, hier blickt ſo viel Wohlſtand hervor,
daß der Gaſt nicht laͤſtig ſeyn kann, und nichts iſt
hier ſo praͤchtig, daß es den Fremdling verſchuͤch-
tern koͤnnte. Jetzt fahre ich auf einer mit Back-
ſteinen gepflaſterten Straße durch ein Dorf —
und da mag der Wagen ſeinen Weg fahren, ich
beſchreibe euch ein Bauerhaus, wie ich es taͤglich
in der Gegend von Woerden und Oudewater be-
ſuche.

Die ganze Wohnung iſt von einem mit Back-
ſteinen gepflaſterten Platze umgeben, der ſo eben,
ſo rein iſt, daß er meiner Leidenſchaft fuͤr duͤnne
ſeidne Schuhe nie im Wege ſtuͤnde. Aus eben der
Urſache kann aber der hieſige Landmann auch hoͤl-
zerne Schuhe tragen, denen die holperichen Stein-
wege abgeneigt ſind, weil ſie bald darauf zer-
ſpringen wuͤrden. Beiher geſagt hat man von
einem Dorf zum andern, von einer Stadt zur an-
dern immer einen Sommer, und einen Winterweg.
Der erſte iſt ein bloßer geebenter Feldweg, der an-
dere iſt mit Sand beſchuͤttet, und feſtgeſtampft.
In den bloßen Feldwegen bleibt man nach einigen
Regentagen ohne Umſtaͤnde ſtecken, da aber die

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[261/0275] chen Nebengebaͤuden umgeben. Da muß man gaſtfreundlich aufgenommen werden, ſagt mir der Anblick, hier blickt ſo viel Wohlſtand hervor, daß der Gaſt nicht laͤſtig ſeyn kann, und nichts iſt hier ſo praͤchtig, daß es den Fremdling verſchuͤch- tern koͤnnte. Jetzt fahre ich auf einer mit Back- ſteinen gepflaſterten Straße durch ein Dorf — und da mag der Wagen ſeinen Weg fahren, ich beſchreibe euch ein Bauerhaus, wie ich es taͤglich in der Gegend von Woerden und Oudewater be- ſuche. Die ganze Wohnung iſt von einem mit Back- ſteinen gepflaſterten Platze umgeben, der ſo eben, ſo rein iſt, daß er meiner Leidenſchaft fuͤr duͤnne ſeidne Schuhe nie im Wege ſtuͤnde. Aus eben der Urſache kann aber der hieſige Landmann auch hoͤl- zerne Schuhe tragen, denen die holperichen Stein- wege abgeneigt ſind, weil ſie bald darauf zer- ſpringen wuͤrden. Beiher geſagt hat man von einem Dorf zum andern, von einer Stadt zur an- dern immer einen Sommer, und einen Winterweg. Der erſte iſt ein bloßer geebenter Feldweg, der an- dere iſt mit Sand beſchuͤttet, und feſtgeſtampft. In den bloßen Feldwegen bleibt man nach einigen Regentagen ohne Umſtaͤnde ſtecken, da aber die

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Zitationshilfe: Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/275>, abgerufen am 23.12.2024.