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Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

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Gen
Gengenbach, kleine freye Reichs-
Stadt in der Ortenau in Schwa-
ben am Fluß Kinzig, 3. Meilen
von Straßburg.
Gensui, grosser Fluß in Natolien,
welcher sich in den Euphrat er-
geust.
Gens d' Armes von der Königlichen
Garde in Franckreich ist eine Com
pagnie
zu Pferd von 200. Mann,
welche einander alle Viertel-Jah-
re in den Diensten ablösen. Bey
der Armee seynd auch Gens d' Ar-
mes,
welche aber nicht zur Wache
der Person des Königs bestellet
eynd.
Gent, Gand, Gandavum, Haupt-
Stadt der Graffschafft Flandern,
wo die Flüsse Lis, Lieve, und Moe-
re
in die Schelde fallen. Sie ist
eine der grösten Städte in Eu-
ropa, und die Flüsse, welche hin-
durch lauffen, nebst den Canälen,
theilen sie in 26. Jnsuln ab. Sie
ist einigermasen befestiget, hat ei-
ne Citadelle, und gehöret der Kron
Spanien. Das Ouartier von
Gent
ist eines von den vier Thei-
len von Flandern, und begreiffet
die Castellaney Gent, das Land
von Waes, die Castellaneyen Au-
denarde
und Courtray, und die
Graffschafft Alost. Der Bischoff
zu Gent gehöret unter den Ertz-
Bischoff zu Mecheln.
Genua, Haupt-Stadt der Republic
dieses Namens, an der Küste des
Mittelländischen oder, wie es in
derselben Gegend genennet wird,
des Ligustischen Meeres. Sie ist
im Umfang 6. Welsche Meilen
groß, wird ihrer prächtigen Ge-
bäude wegen Genua la superba ge-
nannt, und ist sehr volckreich.
Der Doge oder Hertzog behält sei-
ne Würde nicht länger als zwey
Jahre, und residiret in dem. Pa-
last der Republic. Jhr Gebiet
[Spaltenumbruch]
Ger
grentzet gegen Osten an Toscana,
den Marquisat Fosdinovo und das
Hertzogthum Massa, gegen We-
sten an Monaco und Nizza, ge-
gen Süden an das Mittelländi-
sche Meer, und gegen Norden
an das Apenninische Gebürge.
Am Meer ist es fruchtbar und
wohl augebauet, mitten in dem
Lande aber gebürgig. Seine
Länge erstrecket sich über 160.
Welsche Meilen, die Breite aber
nicht über 25000. Schritte.
Geomantie, ist eine Art der Verkün-
digung zukünfftiger Dinge, und
geschiehet vermittelst vieler klei-
nen Puncte, welche man ohne Be-
dacht, und ohne selbige zu zehlen,
auff ein papier oder sonsten wohin
entwirffet. Aus den letzten Pun-
cten nun an jeder Linie wollen die
Abergläubische ein Urtheil von
zukünfftigen Dingen oder von al-
lerhand Fragen stellen.
Geometrie, ist eine Wissenschafft,
welche lehret/ wie man einen gros-
sen oder kleinen Cörper nach sei-
ner Länge, Breite und Höhe ab-
messen soll.
Georgien, Gurgistan, grosse Land-
schafft in Asien, welche gegen
Norden an Circaßien, gegen Sü-
den an Turcomanien und Erivan,
gegen Osten an Scirvan, und ge-
gen Westen an das schwartze
Meer grentzet. Sie wird in
zwey Theile abgesondert, deren
der Oestliche den Persianern, der
Westliche aber den Türcken tri-
butbar ist. Die Einwohner seynd
der Griechischen Religion zuge-
than, und das Land ist reich an
köstlichem Wein und Seyde.
Gera, Fluß, welcher nicht weit
von der Stadt Jlmenau in der ge-
fürsteten Graffschafft Henneberg
entspringet, und sich in die Un-
strut ergeust.
Gera,
[Spaltenumbruch]
Gen
Gengenbach, kleine freye Reichs-
Stadt in der Ortenau in Schwa-
ben am Fluß Kinzig, 3. Meilen
von Straßburg.
Genſui, groſſer Fluß in Natolien,
welcher ſich in den Euphrat er-
geuſt.
Gens d’ Armes von der Koͤniglichen
Garde in Franckreich iſt eine Com
pagnie
zu Pferd von 200. Mann,
welche einander alle Viertel-Jah-
re in den Dienſten abloͤſen. Bey
der Armee ſeynd auch Gens d’ Ar-
mes,
welche aber nicht zur Wache
der Perſon des Koͤnigs beſtellet
eynd.
Gent, Gand, Gandavum, Haupt-
Stadt der Graffſchafft Flandern,
wo die Fluͤſſe Lis, Lieve, und Mœ-
re
in die Schelde fallen. Sie iſt
eine der groͤſten Staͤdte in Eu-
ropa, und die Fluͤſſe, welche hin-
durch lauffen, nebſt den Canaͤlen,
theilen ſie in 26. Jnſuln ab. Sie
iſt einigermaſen befeſtiget, hat ei-
ne Citadelle, und gehoͤret der Kron
Spanien. Das Ouartier von
Gent
iſt eines von den vier Thei-
len von Flandern, und begreiffet
die Caſtellaney Gent, das Land
von Waes, die Caſtellaneyen Au-
denarde
und Courtray, und die
Graffſchafft Aloſt. Der Biſchoff
zu Gent gehoͤret unter den Ertz-
Biſchoff zu Mecheln.
Genua, Haupt-Stadt der Republic
dieſes Namens, an der Kuͤſte des
Mittellaͤndiſchen oder, wie es in
derſelben Gegend genennet wird,
des Liguſtiſchen Meeres. Sie iſt
im Umfang 6. Welſche Meilen
groß, wird ihrer praͤchtigen Ge-
baͤude wegen Genua la ſuperba ge-
nannt, und iſt ſehr volckreich.
Der Doge oder Hertzog behaͤlt ſei-
ne Wuͤrde nicht laͤnger als zwey
Jahre, und reſidiret in dem. Pa-
laſt der Republic. Jhr Gebiet
[Spaltenumbruch]
Ger
grentzet gegen Oſten an Toſcana,
den Marquiſat Fosdinovo und das
Hertzogthum Maſſa, gegen We-
ſten an Monaco und Nizza, ge-
gen Suͤden an das Mittellaͤndi-
ſche Meer, und gegen Norden
an das Apenniniſche Gebuͤrge.
Am Meer iſt es fruchtbar und
wohl augebauet, mitten in dem
Lande aber gebuͤrgig. Seine
Laͤnge erſtrecket ſich uͤber 160.
Welſche Meilen, die Breite aber
nicht uͤber 25000. Schritte.
Geomantie, iſt eine Art der Verkuͤn-
digung zukuͤnfftiger Dinge, und
geſchiehet vermittelſt vieler klei-
nen Puncte, welche man ohne Be-
dacht, und ohne ſelbige zu zehlen,
auff ein papier oder ſonſten wohin
entwirffet. Aus den letzten Pun-
cten nun an jeder Linie wollen die
Aberglaͤubiſche ein Urtheil von
zukuͤnfftigen Dingen oder von al-
lerhand Fragen ſtellen.
Geometrie, iſt eine Wiſſenſchafft,
welche lehret/ wie man einen groſ-
ſen oder kleinen Coͤrper nach ſei-
ner Laͤnge, Breite und Hoͤhe ab-
meſſen ſoll.
Georgien, Gurgiſtan, groſſe Land-
ſchafft in Aſien, welche gegen
Norden an Circaßien, gegen Suͤ-
den an Turcomanien und Erivan,
gegen Oſten an Scirvan, und ge-
gen Weſten an das ſchwartze
Meer grentzet. Sie wird in
zwey Theile abgeſondert, deren
der Oeſtliche den Perſianern, der
Weſtliche aber den Tuͤrcken tri-
butbar iſt. Die Einwohner ſeynd
der Griechiſchen Religion zuge-
than, und das Land iſt reich an
koͤſtlichem Wein und Seyde.
Gera, Fluß, welcher nicht weit
von der Stadt Jlmenau in der ge-
fuͤrſteten Graffſchafft Henneberg
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Gera,
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[0248] Gen Ger Gengenbach, kleine freye Reichs- Stadt in der Ortenau in Schwa- ben am Fluß Kinzig, 3. Meilen von Straßburg. Genſui, groſſer Fluß in Natolien, welcher ſich in den Euphrat er- geuſt. Gens d’ Armes von der Koͤniglichen Garde in Franckreich iſt eine Com pagnie zu Pferd von 200. Mann, welche einander alle Viertel-Jah- re in den Dienſten abloͤſen. Bey der Armee ſeynd auch Gens d’ Ar- mes, welche aber nicht zur Wache der Perſon des Koͤnigs beſtellet eynd. Gent, Gand, Gandavum, Haupt- Stadt der Graffſchafft Flandern, wo die Fluͤſſe Lis, Lieve, und Mœ- re in die Schelde fallen. Sie iſt eine der groͤſten Staͤdte in Eu- ropa, und die Fluͤſſe, welche hin- durch lauffen, nebſt den Canaͤlen, theilen ſie in 26. Jnſuln ab. Sie iſt einigermaſen befeſtiget, hat ei- ne Citadelle, und gehoͤret der Kron Spanien. Das Ouartier von Gent iſt eines von den vier Thei- len von Flandern, und begreiffet die Caſtellaney Gent, das Land von Waes, die Caſtellaneyen Au- denarde und Courtray, und die Graffſchafft Aloſt. Der Biſchoff zu Gent gehoͤret unter den Ertz- Biſchoff zu Mecheln. Genua, Haupt-Stadt der Republic dieſes Namens, an der Kuͤſte des Mittellaͤndiſchen oder, wie es in derſelben Gegend genennet wird, des Liguſtiſchen Meeres. Sie iſt im Umfang 6. Welſche Meilen groß, wird ihrer praͤchtigen Ge- baͤude wegen Genua la ſuperba ge- nannt, und iſt ſehr volckreich. Der Doge oder Hertzog behaͤlt ſei- ne Wuͤrde nicht laͤnger als zwey Jahre, und reſidiret in dem. Pa- laſt der Republic. Jhr Gebiet grentzet gegen Oſten an Toſcana, den Marquiſat Fosdinovo und das Hertzogthum Maſſa, gegen We- ſten an Monaco und Nizza, ge- gen Suͤden an das Mittellaͤndi- ſche Meer, und gegen Norden an das Apenniniſche Gebuͤrge. Am Meer iſt es fruchtbar und wohl augebauet, mitten in dem Lande aber gebuͤrgig. Seine Laͤnge erſtrecket ſich uͤber 160. Welſche Meilen, die Breite aber nicht uͤber 25000. Schritte. Geomantie, iſt eine Art der Verkuͤn- digung zukuͤnfftiger Dinge, und geſchiehet vermittelſt vieler klei- nen Puncte, welche man ohne Be- dacht, und ohne ſelbige zu zehlen, auff ein papier oder ſonſten wohin entwirffet. Aus den letzten Pun- cten nun an jeder Linie wollen die Aberglaͤubiſche ein Urtheil von zukuͤnfftigen Dingen oder von al- lerhand Fragen ſtellen. Geometrie, iſt eine Wiſſenſchafft, welche lehret/ wie man einen groſ- ſen oder kleinen Coͤrper nach ſei- ner Laͤnge, Breite und Hoͤhe ab- meſſen ſoll. Georgien, Gurgiſtan, groſſe Land- ſchafft in Aſien, welche gegen Norden an Circaßien, gegen Suͤ- den an Turcomanien und Erivan, gegen Oſten an Scirvan, und ge- gen Weſten an das ſchwartze Meer grentzet. Sie wird in zwey Theile abgeſondert, deren der Oeſtliche den Perſianern, der Weſtliche aber den Tuͤrcken tri- butbar iſt. Die Einwohner ſeynd der Griechiſchen Religion zuge- than, und das Land iſt reich an koͤſtlichem Wein und Seyde. Gera, Fluß, welcher nicht weit von der Stadt Jlmenau in der ge- fuͤrſteten Graffſchafft Henneberg entſpringet, und ſich in die Un- ſtrut ergeuſt. Gera,

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/248>, abgerufen am 24.11.2024.