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Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

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Opa Ora
Opal, ein Edelgestein von vielen
Farben, darunter man insonder-
heit die Farben des Regenbogens
siehet.
Opatovia, Stadt in der Woywod-
schafft Sendomir.
Opera ist ein musicalisches Schau-
spiel, in Versen bestehend, worbey
insgemein Däntze und kostbare
Machinen vorkommen.
Ophir war zu Salomonis Zeiten
eine Landschafft, deren Lager man
heutiges Tages nicht mehr weiß.
Jedoch ist es vermuthlich, daß
dasselbe in Jndien, und vielleicht
das Königreich Pegu gewesen.
Opolia, Stadt in der Woywod-
schafft Sendomir.
Oppa, Fluß in Schlesien, welcher
sich bey Oderberg in die Oder
ergeust.
Oppeln, Fürstenthum in Ober-
Schlesien, an den Polnischen
Grentzen, dem Käyser als Könige
in Böhmen zugehörig. Die
Haupt-Stadt Oppeln liegt an
der Oder.
Oppenheim, Stadt und Amt in der
Unter-Pfaltz, an einem Hügel
nicht weit vom Rhein, dem Chur-
fürsten zu Pfaltz gehörig.
Oppido, kleine Stadt in Calabria
oltra,
am Apenninischen Gebür-
ge. Sie hat den Titul einer
Graffschafft und ein Bischoff-
thum, welches unter den Ertz-
Bischoff zu Regio gehöret.
Oquela, Festung nebst einem Schloß
im Portugiesischen Estremadura.
Orach, kleine Stadt in Boßnien.
Oraculum war eine insgemein zwey-
deutige und dunckele Antwort,
welche die Heydnische Priester
dem Volck über zukünfftige Din-
ge ertheileten Man nennete
auch also denjenigen Ort, wo
dergleichen Antworten geholet
wurden, wie denn auch der Gö-
[Spaltenumbruch]
Ora
tze, welcher gefraget wurde, die-
sen Nahmen hatte. Das Ora-
culum Apollinis
zu Delphis war
das vornehmste unter allen. Also
wird von einem Menschen, wel-
cher in grossem Credit und Anse-
hen ist, gesaget, daß seine Worte
als Oracula gelten.
Oran, kleine befestigte Stadt im
Königreich Telensin in der Bar-
barey, nebst zwey Citadellen und
einem sehr guten Hafen, den
Spaniern gehörig.
Orange, Oranien, Principatus Arau-
sionensis
,
Fürstenthum in der Pro-
vence,
welches gegen Westen an
die Rhone, sonsten aber überall
an die Graffschafft Venaiscin
grentzet. Nach Absterben Wil-
helm III. Königs in Engelland,
hat sich der Printz von Conti die-
ses Fürstenthums angemaset,
und selbiges nachmahls A. 1703.
dem König in Franckreich abge-
treten. Die Haupt-Stadt Oran-
ge, Orenge, Arausio,
liegt am
kleinen Fluß Aigues, nicht weit
von der Rhone, und hat eine Uni-
versität, wie auch ein Bischoff-
thum, unter den Ertz-Bischoff zu
Arles gehörig. Das befestigte
Schloß aber, welches auf einem
Berge liegt, hat der König in
Franckreich An. 1660. schleiffen,
und An. 1682. die Stadt-Mauren
niederreißen lassen.
Oranien-Baum, ein Lust-Schloß
im Fürstenthum Anhalt, dem
Fürsten zu Deßau gehörig.
Oranienburg, Königl. Preußisches
Schloß an der Havel in der Mit-
tel-Marck.
Oranien-Polder, ein Hafen an der
Maas in Süd-Holland.
Oratorium also nennet man bey den
Römisch-Catholischen eine Haus-
Capelle oder einen im Hause zum
Gebet bestimmeten Ort, allwo
ein
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Opa Ora
Opal, ein Edelgeſtein von vielen
Farben, darunter man inſonder-
heit die Farben des Regenbogens
ſiehet.
Opatovia, Stadt in der Woywod-
ſchafft Sendomir.
Opera iſt ein muſicaliſches Schau-
ſpiel, in Verſen beſtehend, worbey
insgemein Daͤntze und koſtbare
Machinen vorkommen.
Ophir war zu Salomonis Zeiten
eine Landſchafft, deren Lager man
heutiges Tages nicht mehr weiß.
Jedoch iſt es vermuthlich, daß
daſſelbe in Jndien, und vielleicht
das Koͤnigreich Pegu geweſen.
Opolia, Stadt in der Woywod-
ſchafft Sendomir.
Oppa, Fluß in Schleſien, welcher
ſich bey Oderberg in die Oder
ergeuſt.
Oppeln, Fuͤrſtenthum in Ober-
Schleſien, an den Polniſchen
Grentzen, dem Kaͤyſer als Koͤnige
in Boͤhmen zugehoͤrig. Die
Haupt-Stadt Oppeln liegt an
der Oder.
Oppenheim, Stadt und Amt in der
Unter-Pfaltz, an einem Huͤgel
nicht weit vom Rhein, dem Chur-
fuͤrſten zu Pfaltz gehoͤrig.
Oppido, kleine Stadt in Calabria
oltra,
am Apenniniſchen Gebuͤr-
ge. Sie hat den Titul einer
Graffſchafft und ein Biſchoff-
thum, welches unter den Ertz-
Biſchoff zu Regio gehoͤret.
Oquela, Feſtung nebſt einem Schloß
im Portugieſiſchen Eſtremadura.
Orach, kleine Stadt in Boßnien.
Oraculum war eine insgemein zwey-
deutige und dunckele Antwort,
welche die Heydniſche Prieſter
dem Volck uͤber zukuͤnfftige Din-
ge ertheileten Man nennete
auch alſo denjenigen Ort, wo
dergleichen Antworten geholet
wurden, wie denn auch der Goͤ-
[Spaltenumbruch]
Ora
tze, welcher gefraget wurde, die-
ſen Nahmen hatte. Das Ora-
culum Apollinis
zu Delphis war
das vornehmſte unter allen. Alſo
wird von einem Menſchen, wel-
cher in groſſem Credit und Anſe-
hen iſt, geſaget, daß ſeine Worte
als Oracula gelten.
Oran, kleine befeſtigte Stadt im
Koͤnigreich Telenſin in der Bar-
barey, nebſt zwey Citadellen und
einem ſehr guten Hafen, den
Spaniern gehoͤrig.
Orange, Oranien, Principatus Arau-
ſionenſis
,
Fuͤrſtenthum in der Pro-
vence,
welches gegen Weſten an
die Rhone, ſonſten aber uͤberall
an die Graffſchafft Venaiscin
grentzet. Nach Abſterben Wil-
helm III. Koͤnigs in Engelland,
hat ſich der Printz von Conti die-
ſes Fuͤrſtenthums angemaſet,
und ſelbiges nachmahls A. 1703.
dem Koͤnig in Franckreich abge-
treten. Die Haupt-Stadt Oran-
ge, Orenge, Arauſio,
liegt am
kleinen Fluß Aigues, nicht weit
von der Rhone, und hat eine Uni-
verſitaͤt, wie auch ein Biſchoff-
thum, unter den Ertz-Biſchoff zu
Arles gehoͤrig. Das befeſtigte
Schloß aber, welches auf einem
Berge liegt, hat der Koͤnig in
Franckreich An. 1660. ſchleiffen,
und An. 1682. die Stadt-Mauren
niederreißen laſſen.
Oranien-Baum, ein Luſt-Schloß
im Fuͤrſtenthum Anhalt, dem
Fuͤrſten zu Deßau gehoͤrig.
Oranienburg, Koͤnigl. Preußiſches
Schloß an der Havel in der Mit-
tel-Marck.
Oranien-Polder, ein Hafen an der
Maas in Suͤd-Holland.
Oratorium alſo nennet man bey den
Roͤmiſch-Catholiſchen eine Haus-
Capelle oder einen im Hauſe zum
Gebet beſtimmeten Ort, allwo
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[0418] Opa Ora Ora Opal, ein Edelgeſtein von vielen Farben, darunter man inſonder- heit die Farben des Regenbogens ſiehet. Opatovia, Stadt in der Woywod- ſchafft Sendomir. Opera iſt ein muſicaliſches Schau- ſpiel, in Verſen beſtehend, worbey insgemein Daͤntze und koſtbare Machinen vorkommen. Ophir war zu Salomonis Zeiten eine Landſchafft, deren Lager man heutiges Tages nicht mehr weiß. Jedoch iſt es vermuthlich, daß daſſelbe in Jndien, und vielleicht das Koͤnigreich Pegu geweſen. Opolia, Stadt in der Woywod- ſchafft Sendomir. Oppa, Fluß in Schleſien, welcher ſich bey Oderberg in die Oder ergeuſt. Oppeln, Fuͤrſtenthum in Ober- Schleſien, an den Polniſchen Grentzen, dem Kaͤyſer als Koͤnige in Boͤhmen zugehoͤrig. Die Haupt-Stadt Oppeln liegt an der Oder. Oppenheim, Stadt und Amt in der Unter-Pfaltz, an einem Huͤgel nicht weit vom Rhein, dem Chur- fuͤrſten zu Pfaltz gehoͤrig. Oppido, kleine Stadt in Calabria oltra, am Apenniniſchen Gebuͤr- ge. Sie hat den Titul einer Graffſchafft und ein Biſchoff- thum, welches unter den Ertz- Biſchoff zu Regio gehoͤret. Oquela, Feſtung nebſt einem Schloß im Portugieſiſchen Eſtremadura. Orach, kleine Stadt in Boßnien. Oraculum war eine insgemein zwey- deutige und dunckele Antwort, welche die Heydniſche Prieſter dem Volck uͤber zukuͤnfftige Din- ge ertheileten Man nennete auch alſo denjenigen Ort, wo dergleichen Antworten geholet wurden, wie denn auch der Goͤ- tze, welcher gefraget wurde, die- ſen Nahmen hatte. Das Ora- culum Apollinis zu Delphis war das vornehmſte unter allen. Alſo wird von einem Menſchen, wel- cher in groſſem Credit und Anſe- hen iſt, geſaget, daß ſeine Worte als Oracula gelten. Oran, kleine befeſtigte Stadt im Koͤnigreich Telenſin in der Bar- barey, nebſt zwey Citadellen und einem ſehr guten Hafen, den Spaniern gehoͤrig. Orange, Oranien, Principatus Arau- ſionenſis, Fuͤrſtenthum in der Pro- vence, welches gegen Weſten an die Rhone, ſonſten aber uͤberall an die Graffſchafft Venaiscin grentzet. Nach Abſterben Wil- helm III. Koͤnigs in Engelland, hat ſich der Printz von Conti die- ſes Fuͤrſtenthums angemaſet, und ſelbiges nachmahls A. 1703. dem Koͤnig in Franckreich abge- treten. Die Haupt-Stadt Oran- ge, Orenge, Arauſio, liegt am kleinen Fluß Aigues, nicht weit von der Rhone, und hat eine Uni- verſitaͤt, wie auch ein Biſchoff- thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Arles gehoͤrig. Das befeſtigte Schloß aber, welches auf einem Berge liegt, hat der Koͤnig in Franckreich An. 1660. ſchleiffen, und An. 1682. die Stadt-Mauren niederreißen laſſen. Oranien-Baum, ein Luſt-Schloß im Fuͤrſtenthum Anhalt, dem Fuͤrſten zu Deßau gehoͤrig. Oranienburg, Koͤnigl. Preußiſches Schloß an der Havel in der Mit- tel-Marck. Oranien-Polder, ein Hafen an der Maas in Suͤd-Holland. Oratorium alſo nennet man bey den Roͤmiſch-Catholiſchen eine Haus- Capelle oder einen im Hauſe zum Gebet beſtimmeten Ort, allwo ein

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/418>, abgerufen am 22.11.2024.