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Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

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Rei
Recht streitig machet. Das Vi-
cariat
des Chur-Fürsten zu Pfaltz
erstrecket sich über diejenigen
Länder, welche sich vor diesem des
Fränckischen Rechtes gebrau-
chet haben, nemlich Schwaben,
Francken, das Ufer der Donau
biß an die Ungarische Grentzen,
nebst Tyrol, Kärndten, Bayern,
Oesterreich, wie auch das gantze
Ufer des Rheines von den Gren-
tzen der Lombardie biß an den
Einfluß des Rheines, wo er sich
in das Meer ergeust, ferner die
Schweitz, Savoyen, Burgund
und das Königreich Arelat dies-
seit der Rhone, sodann Lothrin-
gen und die Niederlande; wie-
wohl dieses Vicariat in denen letzt-
genanten Ländern, seitdem sie
von dem Reiche abgesondert wor-
den, keine Würckung mehr hat.
Das Vicariat des Chur-Fürsten
zu Sachsen erstrecket sich über die-
jenigen Länder, allwo das Säch-
sische Recht vor diesem im
Schwange gienge, nemlich über
Böhmen, Polen, die Fürsten in
Schlesien, die Marggraffen zu
Brandenburg, ferner über die
Lausitz, Mähren, Meißen, Thü-
ringen biß an die Fränckische
Grentzen, Ober- und Nieder-
Sachsen, die Hertzoge von
Braunschweig und über den O-
ber-Sächsischen Kreiß; iedoch
hat es hierbey mit verschiedenen
Ländern eben eine solche Be-
wandtniß, wie beym Chur-Pfäl-
tzischen Vicariat erinnert worden.
Was aber Jtalien anbelanget, so
ist daselbst der Hertzog von Sa-
voyen ein immerwährender Vi-
carius
des Heil. Röm. Reichs.
Reide-Schans, Festung in der Pro-
vintz Gröningen am Dollert.
Reiderland, Reideria, kleine Land-
chafft in der Graffschafft Embden.
[Spaltenumbruch]
Rei
Reifferscheid, Graffschafft in der
Eiffel, den Graffen von Salm
und Reifferscheid gehörig.
Reigelsberg, Herrschafft im Würtz-
burgischen Gebiet, den Frey-
herren von Schönborn zugehö-
rig.
Reihe, File, ist eine gerade Linie,
welche die Soldaten machen,
wenn einer hinter dem andern
stehet. Hieraus entstehet die
Höhe des Bataillons, welche ins-
gemein bey dem Fuß-Volck 6.
Mann, und bey der Reuterey 3.
Mann ist. Das douppliren der
Reihen geschiehet, wenn man die-
selben länger, die Glieder aber
schmäler machet.
Reims, suche Rheims.
Reinbeck, kleine Stadt am kleinen
Fluß Bille, in der Landschafft
Stormarn. Sie gehöret dem
Hertzoge zu Holstein-Gottorp.
Reineck, Graffschafft in Francken,
zwischen dem Ertz-Stifft Mayntz,
dem Stifft Würtzburg, der Abtey
Fulda und der Graffschafft Ha-
nau. Sie gehöret den Graffen
von Nostitz. Die Haupt-Stadt
Reineck liegt am Fluß Syn.
Reinertz, auff Böhmisch Dusnick, ei-
ne Stadt in der Graffschafft Glatz
in Böhmen.
Reinfrevv, Renfrona, Herrschafft
und kleine Stadt in der Graff-
schafft Cuningham in Schottland,
am Fluß Cluyd.
Reis, suche Rais.
Reis Effendi oder Reis-Kitab ist am
Türckischen Hof der Cantzler, o-
der, wie ihn andere nennen, der
vornehmste Staats-Secretarius.
Reisvvick, Rysvvick, ein Dorff und
schönes Schloß in der Graffschafft
Holland, nicht weit vom Haag,
auff welchem der Friede An. 1697.
zwischen der Kron Franckreich
und denen wieder dieselbe Alliir-
ten
[Spaltenumbruch]
Rei
Recht ſtreitig machet. Das Vi-
cariat
des Chur-Fuͤrſten zu Pfaltz
erſtrecket ſich uͤber diejenigen
Laͤnder, welche ſich vor dieſem des
Fraͤnckiſchen Rechtes gebrau-
chet haben, nemlich Schwaben,
Francken, das Ufer der Donau
biß an die Ungariſche Grentzen,
nebſt Tyrol, Kaͤrndten, Bayern,
Oeſterreich, wie auch das gantze
Ufer des Rheines von den Gren-
tzen der Lombardie biß an den
Einfluß des Rheines, wo er ſich
in das Meer ergeuſt, ferner die
Schweitz, Savoyen, Burgund
und das Koͤnigreich Arelat dieſ-
ſeit der Rhone, ſodann Lothrin-
gen und die Niederlande; wie-
wohl dieſes Vicariat in denen letzt-
genanten Laͤndern, ſeitdem ſie
von dem Reiche abgeſondert wor-
den, keine Wuͤrckung mehr hat.
Das Vicariat des Chur-Fuͤrſten
zu Sachſen erſtrecket ſich uͤber die-
jenigen Laͤnder, allwo das Saͤch-
ſiſche Recht vor dieſem im
Schwange gienge, nemlich uͤber
Boͤhmen, Polen, die Fuͤrſten in
Schleſien, die Marggraffen zu
Brandenburg, ferner uͤber die
Lauſitz, Maͤhren, Meißen, Thuͤ-
ringen biß an die Fraͤnckiſche
Grentzen, Ober- und Nieder-
Sachſen, die Hertzoge von
Braunſchweig und uͤber den O-
ber-Saͤchſiſchen Kreiß; iedoch
hat es hierbey mit verſchiedenen
Laͤndern eben eine ſolche Be-
wandtniß, wie beym Chur-Pfaͤl-
tziſchen Vicariat erinnert worden.
Was aber Jtalien anbelanget, ſo
iſt daſelbſt der Hertzog von Sa-
voyen ein immerwaͤhrender Vi-
carius
des Heil. Roͤm. Reichs.
Reide-Schans, Feſtung in der Pro-
vintz Groͤningen am Dollert.
Reiderland, Reideria, kleine Land-
chafft in der Graffſchafft Embden.
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Rei
Reifferſcheid, Graffſchafft in der
Eiffel, den Graffen von Salm
und Reifferſcheid gehoͤrig.
Reigelsberg, Herrſchafft im Wuͤrtz-
burgiſchen Gebiet, den Frey-
herren von Schoͤnborn zugehoͤ-
rig.
Reihe, File, iſt eine gerade Linie,
welche die Soldaten machen,
wenn einer hinter dem andern
ſtehet. Hieraus entſtehet die
Hoͤhe des Bataillons, welche ins-
gemein bey dem Fuß-Volck 6.
Mann, und bey der Reuterey 3.
Mann iſt. Das douppliren der
Reihen geſchiehet, wenn man die-
ſelben laͤnger, die Glieder aber
ſchmaͤler machet.
Reims, ſuche Rheims.
Reinbeck, kleine Stadt am kleinen
Fluß Bille, in der Landſchafft
Stormarn. Sie gehoͤret dem
Hertzoge zu Holſtein-Gottorp.
Reineck, Graffſchafft in Francken,
zwiſchen dem Ertz-Stifft Mayntz,
dem Stifft Wuͤrtzburg, der Abtey
Fulda und der Graffſchafft Ha-
nau. Sie gehoͤret den Graffen
von Noſtitz. Die Haupt-Stadt
Reineck liegt am Fluß Syn.
Reinertz, auff Boͤhmiſch Duſnick, ei-
ne Stadt in der Graffſchafft Glatz
in Boͤhmen.
Reinfrevv, Renfrona, Herrſchafft
und kleine Stadt in der Graff-
ſchafft Cuningham in Schottland,
am Fluß Cluyd.
Reis, ſuche Rais.
Reis Effendi oder Reis-Kitab iſt am
Tuͤrckiſchen Hof der Cantzler, o-
der, wie ihn andere nennen, der
vornehmſte Staats-Secretarius.
Reiſvvick, Ryſvvick, ein Dorff und
ſchoͤnes Schloß in der Graffſchafft
Holland, nicht weit vom Haag,
auff welchem der Friede An. 1697.
zwiſchen der Kron Franckreich
und denen wieder dieſelbe Alliir-
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[0484] Rei Rei Recht ſtreitig machet. Das Vi- cariat des Chur-Fuͤrſten zu Pfaltz erſtrecket ſich uͤber diejenigen Laͤnder, welche ſich vor dieſem des Fraͤnckiſchen Rechtes gebrau- chet haben, nemlich Schwaben, Francken, das Ufer der Donau biß an die Ungariſche Grentzen, nebſt Tyrol, Kaͤrndten, Bayern, Oeſterreich, wie auch das gantze Ufer des Rheines von den Gren- tzen der Lombardie biß an den Einfluß des Rheines, wo er ſich in das Meer ergeuſt, ferner die Schweitz, Savoyen, Burgund und das Koͤnigreich Arelat dieſ- ſeit der Rhone, ſodann Lothrin- gen und die Niederlande; wie- wohl dieſes Vicariat in denen letzt- genanten Laͤndern, ſeitdem ſie von dem Reiche abgeſondert wor- den, keine Wuͤrckung mehr hat. Das Vicariat des Chur-Fuͤrſten zu Sachſen erſtrecket ſich uͤber die- jenigen Laͤnder, allwo das Saͤch- ſiſche Recht vor dieſem im Schwange gienge, nemlich uͤber Boͤhmen, Polen, die Fuͤrſten in Schleſien, die Marggraffen zu Brandenburg, ferner uͤber die Lauſitz, Maͤhren, Meißen, Thuͤ- ringen biß an die Fraͤnckiſche Grentzen, Ober- und Nieder- Sachſen, die Hertzoge von Braunſchweig und uͤber den O- ber-Saͤchſiſchen Kreiß; iedoch hat es hierbey mit verſchiedenen Laͤndern eben eine ſolche Be- wandtniß, wie beym Chur-Pfaͤl- tziſchen Vicariat erinnert worden. Was aber Jtalien anbelanget, ſo iſt daſelbſt der Hertzog von Sa- voyen ein immerwaͤhrender Vi- carius des Heil. Roͤm. Reichs. Reide-Schans, Feſtung in der Pro- vintz Groͤningen am Dollert. Reiderland, Reideria, kleine Land- chafft in der Graffſchafft Embden. Reifferſcheid, Graffſchafft in der Eiffel, den Graffen von Salm und Reifferſcheid gehoͤrig. Reigelsberg, Herrſchafft im Wuͤrtz- burgiſchen Gebiet, den Frey- herren von Schoͤnborn zugehoͤ- rig. Reihe, File, iſt eine gerade Linie, welche die Soldaten machen, wenn einer hinter dem andern ſtehet. Hieraus entſtehet die Hoͤhe des Bataillons, welche ins- gemein bey dem Fuß-Volck 6. Mann, und bey der Reuterey 3. Mann iſt. Das douppliren der Reihen geſchiehet, wenn man die- ſelben laͤnger, die Glieder aber ſchmaͤler machet. Reims, ſuche Rheims. Reinbeck, kleine Stadt am kleinen Fluß Bille, in der Landſchafft Stormarn. Sie gehoͤret dem Hertzoge zu Holſtein-Gottorp. Reineck, Graffſchafft in Francken, zwiſchen dem Ertz-Stifft Mayntz, dem Stifft Wuͤrtzburg, der Abtey Fulda und der Graffſchafft Ha- nau. Sie gehoͤret den Graffen von Noſtitz. Die Haupt-Stadt Reineck liegt am Fluß Syn. Reinertz, auff Boͤhmiſch Duſnick, ei- ne Stadt in der Graffſchafft Glatz in Boͤhmen. Reinfrevv, Renfrona, Herrſchafft und kleine Stadt in der Graff- ſchafft Cuningham in Schottland, am Fluß Cluyd. Reis, ſuche Rais. Reis Effendi oder Reis-Kitab iſt am Tuͤrckiſchen Hof der Cantzler, o- der, wie ihn andere nennen, der vornehmſte Staats-Secretarius. Reiſvvick, Ryſvvick, ein Dorff und ſchoͤnes Schloß in der Graffſchafft Holland, nicht weit vom Haag, auff welchem der Friede An. 1697. zwiſchen der Kron Franckreich und denen wieder dieſelbe Alliir- ten

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/484>, abgerufen am 22.11.2024.