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Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

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Sch
Glogau, Sagan und Croßen,
nebst den freyen Herrschafften
Wartenberg, Militsch
und Tra-
chenberg.
Die Einwohner seynd
theils der Evangelischen, theils
der Römisch-Catholischen Reli-
gion zugethan.
Schleßwig, ein souveraines Her-
tzogthum, sonsten das Süder-
Jütland genant, welches gegen
Norden an das Norder-Jütland,
gegen Süden an das Hertzog-
thum Holstein, |gegen Westen an
das Deutsche Meer und gegen O-
sten an den Sund grentzet. Seine
Länge ist vom Eyder-Strom und
Rendsburg biß Coldingen auf 18.
die Breite aber theils 6. theils 8.
deutsche Meilen. Es gehöret
theils dem König in Dännemarck,
theils dem Hertzog von Holstein-
Gottorp. Die Haupt-Stadt
Schleßwig, welche am Fluß Sley
liegt, ist eine große Handels-
Stadt, und hat einen austrägli-
chen Zoll. Sie gehöret dem Her-
tzog von Holstein-Gottorp.
Schletstadt, befestigte Stadt in der
Land-Voigtey Hagenau, in Nie-
der-Elsaß.
Schleußen ist ein Wasser-Gebäude
von Mäurer-und Zimmer-Arbeit,
welches darzu dienet, daß das
Wasser auffgehalten und erhöhet
werden kan. Absonderlich wird
eine gewisse Art eines Canals also
genennet, welcher oben und unten
mit einer Pforte versehen ist.
Wenn man die untere Pforte mit
ihren beyden Flügeln zuschließet,
so stemmet sich das Wasser, also
daß man den Strom herunter mit
einem Fahr-Zeuge hinein fah-
ren, selbige alsdenn wieder eröff-
nen, und weiter fortschiffen kan.
Kömmet aber ein Schiff den
Strom hinauff, so schiffet man
biß in die Schleuße, thut hernach
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die untere Pforte zu, damit das
hinein lauffende Wasser in die
Höhe steiget, und man also über
das Wehr oder über einen Was-
ser-Fall ungehindert gegen den
Strom fahren kan. Jn den Nie-
derlanden aber seynd Schleußen
verschiedene dicke, große und
starcke Bretter, welche mit star-
cken eysernen Banden zusammen
gefüget seynd. Mit denselben
wird das Wasser gestemmet, wel-
ches sonsten das niedrige Erdreich
überschwemmen würde. Darge-
gen hebet man die Schleußen in
die Höhe, wenn man das Land un-
ter Wasser setzen will.
Schleußingen, Stadt nebst einen
Schloß im Hennebergischen Ge-
biet, am kleinen Fluß Schleußa.
Sie hat ein berühmtes Gymnasi-
um,
und gehöret dem Hertzog zu
Sachsen-Zeitz. Sie liegt 4. Mei-
len von Coburg.
Schlüßelburg, suche Noteburg.
Schlüßelfeld, kleine Stadt im Bi-
schoffthum Würtzburg.
Schmacke, Semaque, Smak-Schip,
ist ein Holländisch Fahr-Zeug,
hinten und forne breit, welches
einen Gabel-Mast und Boeg-
spriet, wie auch auf beyden Sei-
ten Schwerdter führet. Es hat
eine etwas erhöhete Decke, und
hinten einen großen Flaggen-
Stock. Die grösten können 12.
biß 16. die kleinsten aber 2. biß 4.
Lasten laden.
Schmalcalden, suche Smalcalden.
Schmaragd, ein Edelgestein, wel-
ches die schönste grüne Farbe hat,
und von einer sehr reinen, aber
nicht so festen Materie ist, als der
Hyacinth/ Saphyr und Ame-
thyst.
Schmiedeberg, kleine Stadt im
Fürstenthum Jauer unten am
Riesen-Gebürge. Es wird daselbst
viel
K k 4
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Sch
Glogau, Sagan und Croßen,
nebſt den freyen Herrſchafften
Wartenberg, Militſch
und Tra-
chenberg.
Die Einwohner ſeynd
theils der Evangeliſchen, theils
der Roͤmiſch-Catholiſchen Reli-
gion zugethan.
Schleßwig, ein ſouveraines Her-
tzogthum, ſonſten das Suͤder-
Juͤtland genant, welches gegen
Norden an das Norder-Juͤtland,
gegen Suͤden an das Hertzog-
thum Holſtein, |gegen Weſten an
das Deutſche Meer und gegen O-
ſten an den Sund grentzet. Seine
Laͤnge iſt vom Eyder-Strom und
Rendsburg biß Coldingen auf 18.
die Breite aber theils 6. theils 8.
deutſche Meilen. Es gehoͤret
theils dem Koͤnig in Daͤnnemarck,
theils dem Hertzog von Holſtein-
Gottorp. Die Haupt-Stadt
Schleßwig, welche am Fluß Sley
liegt, iſt eine große Handels-
Stadt, und hat einen austraͤgli-
chen Zoll. Sie gehoͤret dem Her-
tzog von Holſtein-Gottorp.
Schletſtadt, befeſtigte Stadt in der
Land-Voigtey Hagenau, in Nie-
der-Elſaß.
Schleußen iſt ein Waſſer-Gebaͤude
von Maͤurer-und Zimmer-Arbeit,
welches darzu dienet, daß das
Waſſer auffgehalten und erhoͤhet
werden kan. Abſonderlich wird
eine gewiſſe Art eines Canals alſo
genennet, welcher oben und unten
mit einer Pforte verſehen iſt.
Wenn man die untere Pforte mit
ihren beyden Fluͤgeln zuſchließet,
ſo ſtemmet ſich das Waſſer, alſo
daß man den Strom herunter mit
einem Fahr-Zeuge hinein fah-
ren, ſelbige alsdenn wieder eroͤff-
nen, und weiter fortſchiffen kan.
Koͤmmet aber ein Schiff den
Strom hinauff, ſo ſchiffet man
biß in die Schleuße, thut hernach
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die untere Pforte zu, damit das
hinein lauffende Waſſer in die
Hoͤhe ſteiget, und man alſo uͤber
das Wehr oder uͤber einen Waſ-
ſer-Fall ungehindert gegen den
Strom fahren kan. Jn den Nie-
derlanden aber ſeynd Schleußen
verſchiedene dicke, große und
ſtarcke Bretter, welche mit ſtar-
cken eyſernen Banden zuſammen
gefuͤget ſeynd. Mit denſelben
wird das Waſſer geſtemmet, wel-
ches ſonſten das niedrige Erdreich
uͤberſchwemmen wuͤrde. Darge-
gen hebet man die Schleußen in
die Hoͤhe, wenn man das Land un-
ter Waſſer ſetzen will.
Schleußingen, Stadt nebſt einen
Schloß im Hennebergiſchen Ge-
biet, am kleinen Fluß Schleußa.
Sie hat ein beruͤhmtes Gymnaſi-
um,
und gehoͤret dem Hertzog zu
Sachſen-Zeitz. Sie liegt 4. Mei-
len von Coburg.
Schluͤßelburg, ſuche Noteburg.
Schluͤßelfeld, kleine Stadt im Bi-
ſchoffthum Wuͤrtzburg.
Schmacke, Semaque, Smak-Schip,
iſt ein Hollaͤndiſch Fahr-Zeug,
hinten und forne breit, welches
einen Gabel-Maſt und Boeg-
ſpriet, wie auch auf beyden Sei-
ten Schwerdter fuͤhret. Es hat
eine etwas erhoͤhete Decke, und
hinten einen großen Flaggen-
Stock. Die groͤſten koͤnnen 12.
biß 16. die kleinſten aber 2. biß 4.
Laſten laden.
Schmalcalden, ſuche Smalcalden.
Schmaragd, ein Edelgeſtein, wel-
ches die ſchoͤnſte gruͤne Farbe hat,
und von einer ſehr reinen, aber
nicht ſo feſten Materie iſt, als der
Hyacinth/ Saphyr und Ame-
thyſt.
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Fuͤrſtenthum Jauer unten am
Rieſen-Gebuͤrge. Es wird daſelbſt
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[0535] Sch Sch Glogau, Sagan und Croßen, nebſt den freyen Herrſchafften Wartenberg, Militſch und Tra- chenberg. Die Einwohner ſeynd theils der Evangeliſchen, theils der Roͤmiſch-Catholiſchen Reli- gion zugethan. Schleßwig, ein ſouveraines Her- tzogthum, ſonſten das Suͤder- Juͤtland genant, welches gegen Norden an das Norder-Juͤtland, gegen Suͤden an das Hertzog- thum Holſtein, |gegen Weſten an das Deutſche Meer und gegen O- ſten an den Sund grentzet. Seine Laͤnge iſt vom Eyder-Strom und Rendsburg biß Coldingen auf 18. die Breite aber theils 6. theils 8. deutſche Meilen. Es gehoͤret theils dem Koͤnig in Daͤnnemarck, theils dem Hertzog von Holſtein- Gottorp. Die Haupt-Stadt Schleßwig, welche am Fluß Sley liegt, iſt eine große Handels- Stadt, und hat einen austraͤgli- chen Zoll. Sie gehoͤret dem Her- tzog von Holſtein-Gottorp. Schletſtadt, befeſtigte Stadt in der Land-Voigtey Hagenau, in Nie- der-Elſaß. Schleußen iſt ein Waſſer-Gebaͤude von Maͤurer-und Zimmer-Arbeit, welches darzu dienet, daß das Waſſer auffgehalten und erhoͤhet werden kan. Abſonderlich wird eine gewiſſe Art eines Canals alſo genennet, welcher oben und unten mit einer Pforte verſehen iſt. Wenn man die untere Pforte mit ihren beyden Fluͤgeln zuſchließet, ſo ſtemmet ſich das Waſſer, alſo daß man den Strom herunter mit einem Fahr-Zeuge hinein fah- ren, ſelbige alsdenn wieder eroͤff- nen, und weiter fortſchiffen kan. Koͤmmet aber ein Schiff den Strom hinauff, ſo ſchiffet man biß in die Schleuße, thut hernach die untere Pforte zu, damit das hinein lauffende Waſſer in die Hoͤhe ſteiget, und man alſo uͤber das Wehr oder uͤber einen Waſ- ſer-Fall ungehindert gegen den Strom fahren kan. Jn den Nie- derlanden aber ſeynd Schleußen verſchiedene dicke, große und ſtarcke Bretter, welche mit ſtar- cken eyſernen Banden zuſammen gefuͤget ſeynd. Mit denſelben wird das Waſſer geſtemmet, wel- ches ſonſten das niedrige Erdreich uͤberſchwemmen wuͤrde. Darge- gen hebet man die Schleußen in die Hoͤhe, wenn man das Land un- ter Waſſer ſetzen will. Schleußingen, Stadt nebſt einen Schloß im Hennebergiſchen Ge- biet, am kleinen Fluß Schleußa. Sie hat ein beruͤhmtes Gymnaſi- um, und gehoͤret dem Hertzog zu Sachſen-Zeitz. Sie liegt 4. Mei- len von Coburg. Schluͤßelburg, ſuche Noteburg. Schluͤßelfeld, kleine Stadt im Bi- ſchoffthum Wuͤrtzburg. Schmacke, Semaque, Smak-Schip, iſt ein Hollaͤndiſch Fahr-Zeug, hinten und forne breit, welches einen Gabel-Maſt und Boeg- ſpriet, wie auch auf beyden Sei- ten Schwerdter fuͤhret. Es hat eine etwas erhoͤhete Decke, und hinten einen großen Flaggen- Stock. Die groͤſten koͤnnen 12. biß 16. die kleinſten aber 2. biß 4. Laſten laden. Schmalcalden, ſuche Smalcalden. Schmaragd, ein Edelgeſtein, wel- ches die ſchoͤnſte gruͤne Farbe hat, und von einer ſehr reinen, aber nicht ſo feſten Materie iſt, als der Hyacinth/ Saphyr und Ame- thyſt. Schmiedeberg, kleine Stadt im Fuͤrſtenthum Jauer unten am Rieſen-Gebuͤrge. Es wird daſelbſt viel K k 4

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/535>, abgerufen am 24.11.2024.