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Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

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Spa
der Armee Dienste thun. Jhre
Zahl bestehet aus 12000. Mann,
und ihre Waffen seynd ein Sebel
nebst einer Lantze, welche sie Mis-
rak
nennen. Einige führen eine
gewisse Art Pfeile oder Wurff-
Spiese, Gerit genant, welche 2.
Schue lang und an dem einen
Ende mit Eisen beschlagen seynd.
Sie haben auch einen Degen,
Nahmens Caddareh, welcher kurtz
und von einer sehr breiten und
geraden Klinge ist. Jhr Sold
ist unterschiedlich, und steiget
insgemein von 12. biß auf 100.
Aspres vor einen Tag. Wenn
der Groß-Sultan persönlich zu
Felde gehet, schencket er jedem
Spahi 5000. Aspres. Jedoch ist
ihre Armee im Kriege nichts an-
ders, als ein verwirreter Hauffe,
und marschiren sie ohne Qrd-
nung.
Spalatro, Spalatum, große Stadt in
Dalmatien, welche ihrer Lage we-
gen feste ist, indem sie auf einer
kleinen Halb-Jnsul liegt, die ver-
mittelst einer schmalen Erd-
Zunge an dem festen Lande hen-
get, und allwo nur ein enger
Paß ist, den eine Festung, einen
Musqveten-Schuß von der Stadt
gelegen, bedecket. Auf zwey
Spitzen der Halb-Jnsul seynd
noch 2. Schantzen, und die Stadt
an sich selbst hat gute Bastionen.
Sie gehöret den Venetianern.
Spalding, Stadt in Lincolnshire.
Spalt, kleine Stadt, Schloß und
Amt im Bischoffthum Aichstädt.
Spandau, Stadt und berühmte Fe-
stung am Fluß Havel, nebst einer
festen Citadelle, in der Mittel-
Marck.
Spanheim, Sponheim, Graffschafft
in der Unter-Pfaltz. Gegen O-
sten grentzet sie an die Chur-Pfäl-
zische Länder, gegen Norden an
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Spa
das Ertz-Stifft Maintz, gegen
Westen an das Trierische, und ge-
gen Süden an die Hertzogthümer
Lothringen und Zweybrück. Sie
wird eingetheilet in die fördere
und hintere Graffschafft. Von
der förderen besitzet der Chur-
fürst von Pfaltz 3. Fünfftheile
nebst der Haupt-Stadt Creutz-
nach,
die Marggraffen von Ober-
Baden aber besitzen die übrigen
beyden Theile, welchen auch ein
Antheil an dem Schloß zu Creutz-
nach gehöret. Die hintere Graff-
schafft gehöret diesen Marggraf-
fen zum halben Theil, die andere
Helffte aber den Pfaltzgraffen
von Birckenfeld.
Spanien, Spagna, Espagne, Hispa-
nia,
ist eine große Halb-Jnsul in
Europa, welche gegen Nord-Ost
von Franckreich durch das Pyre-
näische Gebürge abgesondert
wird, sonsten aber an den Ocea-
num,
das Stretto di Gibraltar und
das Mittelländische Meer gren-
tzet. Die Lufft darinnen ist warm,
das Erdreich aber so wohl wegen
des Sandes und der Gebürge,
als auch wegen Nachläßigkeit der
Einwohner an Getreyde nicht
fruchtbar. Jedoch wachsen viele
Baum-Früchte an, Sinesischen
Aepffeln, Pomerantzen, Citronen,
Oliven u. d. m. auch ist die Wolle
daselbst sehr gut. Diese Halb-
Jnsul bestehet aus Castilien, Ara-
gonien
und Portugal, unter wel-
chen das letztere seinen besondern
König hat, die beyde erstere aber
dasjenige Reich seynd, welches
man in besonderem Verstande
das Königreich Spanien nen-
net, und welches in die Länge wie
auch in die Breite ungefehr 150.
Deutsche Meilen hält. Die Ein-
wohner dieses männlichen Erb-
Königreichs, welches eine pure
Mo-
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Spa
der Armee Dienſte thun. Jhre
Zahl beſtehet aus 12000. Mann,
und ihre Waffen ſeynd ein Sebel
nebſt einer Lantze, welche ſie Mis-
rak
nennen. Einige fuͤhren eine
gewiſſe Art Pfeile oder Wurff-
Spieſe, Gerit genant, welche 2.
Schue lang und an dem einen
Ende mit Eiſen beſchlagen ſeynd.
Sie haben auch einen Degen,
Nahmens Caddareh, welcher kurtz
und von einer ſehr breiten und
geraden Klinge iſt. Jhr Sold
iſt unterſchiedlich, und ſteiget
insgemein von 12. biß auf 100.
Aſpres vor einen Tag. Wenn
der Groß-Sultan perſoͤnlich zu
Felde gehet, ſchencket er jedem
Spahi 5000. Aſpres. Jedoch iſt
ihre Armee im Kriege nichts an-
ders, als ein verwirreter Hauffe,
und marſchiren ſie ohne Qrd-
nung.
Spalatro, Spalatum, große Stadt in
Dalmatien, welche ihrer Lage we-
gen feſte iſt, indem ſie auf einer
kleinen Halb-Jnſul liegt, die ver-
mittelſt einer ſchmalen Erd-
Zunge an dem feſten Lande hen-
get, und allwo nur ein enger
Paß iſt, den eine Feſtung, einen
Musqveten-Schuß von der Stadt
gelegen, bedecket. Auf zwey
Spitzen der Halb-Jnſul ſeynd
noch 2. Schantzen, und die Stadt
an ſich ſelbſt hat gute Baſtionen.
Sie gehoͤret den Venetianern.
Spalding, Stadt in Lincolnshire.
Spalt, kleine Stadt, Schloß und
Amt im Biſchoffthum Aichſtaͤdt.
Spandau, Stadt und beruͤhmte Fe-
ſtung am Fluß Havel, nebſt einer
feſten Citadelle, in der Mittel-
Marck.
Spanheim, Sponheim, Graffſchafft
in der Unter-Pfaltz. Gegen O-
ſten grentzet ſie an die Chur-Pfaͤl-
ziſche Laͤnder, gegen Norden an
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Spa
das Ertz-Stifft Maintz, gegen
Weſten an das Trieriſche, und ge-
gen Suͤden an die Hertzogthuͤmer
Lothringen und Zweybruͤck. Sie
wird eingetheilet in die foͤrdere
und hintere Graffſchafft. Von
der foͤrderen beſitzet der Chur-
fuͤrſt von Pfaltz 3. Fuͤnfftheile
nebſt der Haupt-Stadt Creutz-
nach,
die Marggraffen von Ober-
Baden aber beſitzen die uͤbrigen
beyden Theile, welchen auch ein
Antheil an dem Schloß zu Creutz-
nach gehoͤret. Die hintere Graff-
ſchafft gehoͤret dieſen Marggraf-
fen zum halben Theil, die andere
Helffte aber den Pfaltzgraffen
von Birckenfeld.
Spanien, Spagna, Eſpagne, Hiſpa-
nia,
iſt eine große Halb-Jnſul in
Europa, welche gegen Nord-Oſt
von Franckreich durch das Pyre-
naͤiſche Gebuͤrge abgeſondert
wird, ſonſten aber an den Ocea-
num,
das Stretto di Gibraltar und
das Mittellaͤndiſche Meer gren-
tzet. Die Lufft darinnen iſt warm,
das Erdreich aber ſo wohl wegen
des Sandes und der Gebuͤrge,
als auch wegen Nachlaͤßigkeit der
Einwohner an Getreyde nicht
fruchtbar. Jedoch wachſen viele
Baum-Fruͤchte an, Sineſiſchen
Aepffeln, Pomerantzen, Citronen,
Oliven u. d. m. auch iſt die Wolle
daſelbſt ſehr gut. Dieſe Halb-
Jnſul beſtehet aus Caſtilien, Ara-
gonien
und Portugal, unter wel-
chen das letztere ſeinen beſondern
Koͤnig hat, die beyde erſtere aber
dasjenige Reich ſeynd, welches
man in beſonderem Verſtande
das Koͤnigreich Spanien nen-
net, und welches in die Laͤnge wie
auch in die Breite ungefehr 150.
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wohner dieſes maͤnnlichen Erb-
Koͤnigreichs, welches eine pure
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[0564] Spa Spa der Armee Dienſte thun. Jhre Zahl beſtehet aus 12000. Mann, und ihre Waffen ſeynd ein Sebel nebſt einer Lantze, welche ſie Mis- rak nennen. Einige fuͤhren eine gewiſſe Art Pfeile oder Wurff- Spieſe, Gerit genant, welche 2. Schue lang und an dem einen Ende mit Eiſen beſchlagen ſeynd. Sie haben auch einen Degen, Nahmens Caddareh, welcher kurtz und von einer ſehr breiten und geraden Klinge iſt. Jhr Sold iſt unterſchiedlich, und ſteiget insgemein von 12. biß auf 100. Aſpres vor einen Tag. Wenn der Groß-Sultan perſoͤnlich zu Felde gehet, ſchencket er jedem Spahi 5000. Aſpres. Jedoch iſt ihre Armee im Kriege nichts an- ders, als ein verwirreter Hauffe, und marſchiren ſie ohne Qrd- nung. Spalatro, Spalatum, große Stadt in Dalmatien, welche ihrer Lage we- gen feſte iſt, indem ſie auf einer kleinen Halb-Jnſul liegt, die ver- mittelſt einer ſchmalen Erd- Zunge an dem feſten Lande hen- get, und allwo nur ein enger Paß iſt, den eine Feſtung, einen Musqveten-Schuß von der Stadt gelegen, bedecket. Auf zwey Spitzen der Halb-Jnſul ſeynd noch 2. Schantzen, und die Stadt an ſich ſelbſt hat gute Baſtionen. Sie gehoͤret den Venetianern. Spalding, Stadt in Lincolnshire. Spalt, kleine Stadt, Schloß und Amt im Biſchoffthum Aichſtaͤdt. Spandau, Stadt und beruͤhmte Fe- ſtung am Fluß Havel, nebſt einer feſten Citadelle, in der Mittel- Marck. Spanheim, Sponheim, Graffſchafft in der Unter-Pfaltz. Gegen O- ſten grentzet ſie an die Chur-Pfaͤl- ziſche Laͤnder, gegen Norden an das Ertz-Stifft Maintz, gegen Weſten an das Trieriſche, und ge- gen Suͤden an die Hertzogthuͤmer Lothringen und Zweybruͤck. Sie wird eingetheilet in die foͤrdere und hintere Graffſchafft. Von der foͤrderen beſitzet der Chur- fuͤrſt von Pfaltz 3. Fuͤnfftheile nebſt der Haupt-Stadt Creutz- nach, die Marggraffen von Ober- Baden aber beſitzen die uͤbrigen beyden Theile, welchen auch ein Antheil an dem Schloß zu Creutz- nach gehoͤret. Die hintere Graff- ſchafft gehoͤret dieſen Marggraf- fen zum halben Theil, die andere Helffte aber den Pfaltzgraffen von Birckenfeld. Spanien, Spagna, Eſpagne, Hiſpa- nia, iſt eine große Halb-Jnſul in Europa, welche gegen Nord-Oſt von Franckreich durch das Pyre- naͤiſche Gebuͤrge abgeſondert wird, ſonſten aber an den Ocea- num, das Stretto di Gibraltar und das Mittellaͤndiſche Meer gren- tzet. Die Lufft darinnen iſt warm, das Erdreich aber ſo wohl wegen des Sandes und der Gebuͤrge, als auch wegen Nachlaͤßigkeit der Einwohner an Getreyde nicht fruchtbar. Jedoch wachſen viele Baum-Fruͤchte an, Sineſiſchen Aepffeln, Pomerantzen, Citronen, Oliven u. d. m. auch iſt die Wolle daſelbſt ſehr gut. Dieſe Halb- Jnſul beſtehet aus Caſtilien, Ara- gonien und Portugal, unter wel- chen das letztere ſeinen beſondern Koͤnig hat, die beyde erſtere aber dasjenige Reich ſeynd, welches man in beſonderem Verſtande das Koͤnigreich Spanien nen- net, und welches in die Laͤnge wie auch in die Breite ungefehr 150. Deutſche Meilen haͤlt. Die Ein- wohner dieſes maͤnnlichen Erb- Koͤnigreichs, welches eine pure Mo-

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/564>, abgerufen am 24.11.2024.