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Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

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Bar
Fluß Kovv, welche die Natur
durch den Morast befestiget hat.
Sie hat eine Citadelle auff einem
Felsen, wodurch sie kan beschützet
werden.
Bar, Hertzogthum, welches gegen
Osten Lothringen, gegen Norden
Lüxemburg, gegen Westen Cham-
pagne
und gegen Süden die Fran-
che Comte
zu Grentzen hat. Es
wird in vier Aemter getheilet,
nemlich in Bassigni, Bar, S. Michel
und Clermont, und gehöret es dem
Hertzog in Lothringen, ausser der
Festung Longvvy, welche sich der
König in Franckreich durch den
Ryswickischen Frieden vorbe-
halten.
Bar-le-Duc, Barro Ducium, Haupt-
Stadt des Hertzogthums Bar, am
Fluß Ornain. Die Festungs-
Wercke an der Stadt und am
Schloß seynd allesamt geschleif-
fet.
Bar-sur-Aube, mittelmäßige Stadt
am Fluß, Aube in Champagne,
welche des köstlichen Weines we-
gen berühmt ist.
Bar-sur-Seine, Barium ad Sequanam,
wohl-gebauete Stadt in Bur-
gund.
Baraniwar, Haupt-Stadt der
Graffschafft gleiches Nahmens in
Nieder-Ungarn, welche zwischen
der Donau und Sau lieget.
Baranova, kleine Stadt am Fluß
Sluks, in Roth Reußen.
Baraquen, suche Cazernes.
Barato, Porto Barato, Dorff nebst ei-
nem guten Hafen im Fürstenthum
Piombino.
Barbados, eine von den Jnsuln Barlo-
vento,
unter welchen sie diejenige
ist, welche am weitesten gegen O-
sten liegt. Die Engelländer be-
sitzen sie, und haben die Städte
S. Michel, Carelstovv, Jamestovv
und klein Bristol darauff erbauet.
[Spaltenumbruch]
Bar
Sie ist fruchtbar an Tabac, Jng-
ber, Baum-Wolle und Zucker.
Barbados, eine andere von den Jn-
suln Barlovento, welche von der er-
sten weit gegen Norden entfernet
liegt. Sie gehöret gleichfalls
den Engelländern, welche einige
Colonien darauff haben.
Barbaira, ein grosser Strich Landes
auff der Jnsul Sardinien.
Barbancon, Schloß nebst dem Titul
eines Fürstenthums, der Kron
Spanien zugehörig, und im Hen-
negau gelegen.
Barbaren, hierdurch werden insge-
mein die Einwohner der Barba-
rey verstanden.
Barbarey ist ein grosser Theil von
Africa, welcher gegen Osten Egy-
pten, gegen Westen das Atlanti-
sche Meer, gegen Norden das
Mittelländische Meer, und gegen
Süden den Berg Atlas, die Land-
schafft Biledulgerid und die Wü-
sten Barca zu Grentzen hat. Die
Barbarey wird von dreyen der
Mahometanischen Religion zuge-
thanen Nationen, nemlich Ara-
bern, Türcken, und Africanern be-
wohnet, welche letztere gegen die
See-Küsten weiß, in Biledulgerid
aber schwartz seynd. So gibt es
auch viele Jüden darinnen, welche
grösserer Freyheit, als in Europa,
geniessen. Alle Christen aber, so
sich hieselbst befinden, seynd Scla-
ven, ausgenommen wenige Or-
dens-Leute, Handels-Leute, und
die Einwohner von zwey oder
drey Oertern, welche die Spanier
und Portugiesen in der Barbarey
besitzen. Sie bestehet aus sechs
Königreichen, welche seynd Barca,
Tripoli, Tunis, Alger, Fez
und Ma-
rocco.
Die ersten viere seynd der
Ottomannischen Pforte entweder
unterworffen, oder doch zum we-
nigsten unter deroselben Schutz:
Die
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Bar
Fluß Kovv, welche die Natur
durch den Moraſt befeſtiget hat.
Sie hat eine Citadelle auff einem
Felſen, wodurch ſie kan beſchuͤtzet
werden.
Bar, Hertzogthum, welches gegen
Oſten Lothringen, gegen Norden
Luͤxemburg, gegen Weſten Cham-
pagne
und gegen Suͤden die Fran-
che Comté
zu Grentzen hat. Es
wird in vier Aemter getheilet,
nemlich in Basſigni, Bar, S. Michel
und Clermont, und gehoͤret es dem
Hertzog in Lothringen, auſſer der
Feſtung Longvvy, welche ſich der
Koͤnig in Franckreich durch den
Ryswickiſchen Frieden vorbe-
halten.
Bar-le-Duc, Barro Ducium, Haupt-
Stadt des Hertzogthums Bar, am
Fluß Ornain. Die Feſtungs-
Wercke an der Stadt und am
Schloß ſeynd alleſamt geſchleif-
fet.
Bar-ſur-Aube, mittelmaͤßige Stadt
am Fluß, Aube in Champagne,
welche des koͤſtlichen Weines we-
gen beruͤhmt iſt.
Bar-ſur-Seine, Barium ad Sequanam,
wohl-gebauete Stadt in Bur-
gund.
Baraniwar, Haupt-Stadt der
Graffſchafft gleiches Nahmens in
Nieder-Ungarn, welche zwiſchen
der Donau und Sau lieget.
Baranova, kleine Stadt am Fluß
Sluks, in Roth Reußen.
Baraquen, ſuche Cazernes.
Barato, Porto Barato, Dorff nebſt ei-
nem guten Hafen im Fuͤrſtenthum
Piombino.
Barbados, eine von den Jnſuln Barlo-
vento,
unter welchen ſie diejenige
iſt, welche am weiteſten gegen O-
ſten liegt. Die Engellaͤnder be-
ſitzen ſie, und haben die Staͤdte
S. Michel, Carelstovv, Jamestovv
und klein Briſtol darauff erbauet.
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Bar
Sie iſt fruchtbar an Tabac, Jng-
ber, Baum-Wolle und Zucker.
Barbados, eine andere von den Jn-
ſuln Barlovento, welche von der er-
ſten weit gegen Norden entfernet
liegt. Sie gehoͤret gleichfalls
den Engellaͤndern, welche einige
Colonien darauff haben.
Barbaira, ein groſſer Strich Landes
auff der Jnſul Sardinien.
Barbançon, Schloß nebſt dem Titul
eines Fuͤrſtenthums, der Kron
Spanien zugehoͤrig, und im Hen-
negau gelegen.
Barbaren, hierdurch werden insge-
mein die Einwohner der Barba-
rey verſtanden.
Barbarey iſt ein groſſer Theil von
Africa, welcher gegen Oſten Egy-
pten, gegen Weſten das Atlanti-
ſche Meer, gegen Norden das
Mittellaͤndiſche Meer, und gegen
Suͤden den Berg Atlas, die Land-
ſchafft Biledulgerid und die Wuͤ-
ſten Barca zu Grentzen hat. Die
Barbarey wird von dreyen der
Mahometaniſchen Religion zuge-
thanen Nationen, nemlich Ara-
bern, Tuͤrcken, und Africanern be-
wohnet, welche letztere gegen die
See-Kuͤſten weiß, in Biledulgerid
aber ſchwartz ſeynd. So gibt es
auch viele Juͤden darinnen, welche
groͤſſerer Freyheit, als in Europa,
genieſſen. Alle Chriſten aber, ſo
ſich hieſelbſt befinden, ſeynd Scla-
ven, ausgenommen wenige Or-
dens-Leute, Handels-Leute, und
die Einwohner von zwey oder
drey Oertern, welche die Spanier
und Portugieſen in der Barbarey
beſitzen. Sie beſtehet aus ſechs
Koͤnigreichen, welche ſeynd Barca,
Tripoli, Tunis, Alger, Fez
und Ma-
rocco.
Die erſten viere ſeynd der
Ottomanniſchen Pforte entweder
unterworffen, oder doch zum we-
nigſten unter deroſelben Schutz:
Die
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[0066] Bar Bar Fluß Kovv, welche die Natur durch den Moraſt befeſtiget hat. Sie hat eine Citadelle auff einem Felſen, wodurch ſie kan beſchuͤtzet werden. Bar, Hertzogthum, welches gegen Oſten Lothringen, gegen Norden Luͤxemburg, gegen Weſten Cham- pagne und gegen Suͤden die Fran- che Comté zu Grentzen hat. Es wird in vier Aemter getheilet, nemlich in Basſigni, Bar, S. Michel und Clermont, und gehoͤret es dem Hertzog in Lothringen, auſſer der Feſtung Longvvy, welche ſich der Koͤnig in Franckreich durch den Ryswickiſchen Frieden vorbe- halten. Bar-le-Duc, Barro Ducium, Haupt- Stadt des Hertzogthums Bar, am Fluß Ornain. Die Feſtungs- Wercke an der Stadt und am Schloß ſeynd alleſamt geſchleif- fet. Bar-ſur-Aube, mittelmaͤßige Stadt am Fluß, Aube in Champagne, welche des koͤſtlichen Weines we- gen beruͤhmt iſt. Bar-ſur-Seine, Barium ad Sequanam, wohl-gebauete Stadt in Bur- gund. Baraniwar, Haupt-Stadt der Graffſchafft gleiches Nahmens in Nieder-Ungarn, welche zwiſchen der Donau und Sau lieget. Baranova, kleine Stadt am Fluß Sluks, in Roth Reußen. Baraquen, ſuche Cazernes. Barato, Porto Barato, Dorff nebſt ei- nem guten Hafen im Fuͤrſtenthum Piombino. Barbados, eine von den Jnſuln Barlo- vento, unter welchen ſie diejenige iſt, welche am weiteſten gegen O- ſten liegt. Die Engellaͤnder be- ſitzen ſie, und haben die Staͤdte S. Michel, Carelstovv, Jamestovv und klein Briſtol darauff erbauet. Sie iſt fruchtbar an Tabac, Jng- ber, Baum-Wolle und Zucker. Barbados, eine andere von den Jn- ſuln Barlovento, welche von der er- ſten weit gegen Norden entfernet liegt. Sie gehoͤret gleichfalls den Engellaͤndern, welche einige Colonien darauff haben. Barbaira, ein groſſer Strich Landes auff der Jnſul Sardinien. Barbançon, Schloß nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums, der Kron Spanien zugehoͤrig, und im Hen- negau gelegen. Barbaren, hierdurch werden insge- mein die Einwohner der Barba- rey verſtanden. Barbarey iſt ein groſſer Theil von Africa, welcher gegen Oſten Egy- pten, gegen Weſten das Atlanti- ſche Meer, gegen Norden das Mittellaͤndiſche Meer, und gegen Suͤden den Berg Atlas, die Land- ſchafft Biledulgerid und die Wuͤ- ſten Barca zu Grentzen hat. Die Barbarey wird von dreyen der Mahometaniſchen Religion zuge- thanen Nationen, nemlich Ara- bern, Tuͤrcken, und Africanern be- wohnet, welche letztere gegen die See-Kuͤſten weiß, in Biledulgerid aber ſchwartz ſeynd. So gibt es auch viele Juͤden darinnen, welche groͤſſerer Freyheit, als in Europa, genieſſen. Alle Chriſten aber, ſo ſich hieſelbſt befinden, ſeynd Scla- ven, ausgenommen wenige Or- dens-Leute, Handels-Leute, und die Einwohner von zwey oder drey Oertern, welche die Spanier und Portugieſen in der Barbarey beſitzen. Sie beſtehet aus ſechs Koͤnigreichen, welche ſeynd Barca, Tripoli, Tunis, Alger, Fez und Ma- rocco. Die erſten viere ſeynd der Ottomanniſchen Pforte entweder unterworffen, oder doch zum we- nigſten unter deroſelben Schutz: Die

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/66>, abgerufen am 24.11.2024.