Consumtion wird mit der Regeneration in so gleichem Verhältniss stehen, dass nun der Körper weder zu noch abnimmt. Endlich aber mit Verminderung der Le- benskraft und Abnutzung der Organe wird die Consumtion die Regeneration zu übertreffen anfangen, und es wird Abnahme, Degradation, zulezt gänzliche Auflösung die unausbleibliche Folge seyn. -- Diess ists, was wir auch durchgängig finden. Jedes Geschöpf hat drey Perioden, Wachsthum, Stillestand, Abnahme.
Die Dauer des Lebens hängt also im Allgemeinen von folgenden Puncten ab: 1) zu allererst von der Summe der Le- benskraft, die dem Geschöpf bey- wohnt. Natürlich wird ein grössrer Vor- rath von Lebenskraft länger ausdauern und später consumirt werden, als ein geringer. Nun wissen wir aber aus den vorigen, dass die Lebenskraft zu man- chen Körpern mehr zu andern weniger Verwandschaft hat, manche in grössrer
Conſumtion wird mit der Regeneration in ſo gleichem Verhältniſs ſtehen, daſs nun der Körper weder zu noch abnimmt. Endlich aber mit Verminderung der Le- benskraft und Abnutzung der Organe wird die Conſumtion die Regeneration zu übertreffen anfangen, und es wird Abnahme, Degradation, zulezt gänzliche Auflöſung die unausbleibliche Folge ſeyn. — Dieſs iſts, was wir auch durchgängig finden. Jedes Geſchöpf hat drey Perioden, Wachsthum, Stilleſtand, Abnahme.
Die Dauer des Lebens hängt alſo im Allgemeinen von folgenden Puncten ab: 1) zu allererſt von der Summe der Le- benskraft, die dem Geſchöpf bey- wohnt. Natürlich wird ein gröſsrer Vor- rath von Lebenskraft länger ausdauern und ſpäter conſumirt werden, als ein geringer. Nun wiſſen wir aber aus den vorigen, daſs die Lebenskraft zu man- chen Körpern mehr zu andern weniger Verwandſchaft hat, manche in gröſsrer
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Conſumtion wird mit der Regeneration
in ſo gleichem Verhältniſs ſtehen, daſs
nun der Körper weder zu noch abnimmt.
Endlich aber mit Verminderung der Le-
benskraft und Abnutzung der Organe
wird die Conſumtion die Regeneration
zu übertreffen anfangen, und es wird
Abnahme, Degradation, zulezt gänzliche
Auflöſung die unausbleibliche Folge
ſeyn. — Dieſs iſts, was wir auch
durchgängig finden. Jedes Geſchöpf hat
drey Perioden, Wachsthum, Stilleſtand,
Abnahme.
Die Dauer des Lebens hängt alſo im
Allgemeinen von folgenden Puncten ab:
1) zu allererſt von der Summe der Le-
benskraft, die dem Geſchöpf bey-
wohnt. Natürlich wird ein gröſsrer Vor-
rath von Lebenskraft länger ausdauern
und ſpäter conſumirt werden, als ein
geringer. Nun wiſſen wir aber aus den
vorigen, daſs die Lebenskraft zu man-
chen Körpern mehr zu andern weniger
Verwandſchaft hat, manche in gröſsrer
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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/102>, abgerufen am 21.11.2024.
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