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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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nommen, die es auf 15 bis 20 Jahre
bringen.



Aus dieser Mannichfaltigkeit von
Erfarung lassen sich nun folgende Re-
sultate ziehen:

Die thierische Welt hat im Ganzen
weit mehr innere und äussere Bewegung,
ein weit zusammengesezteres und voll-
kommneres intensives Leben, und also
gewiss mehr Selbstconsumtion als die
Vegetabilische. -- Ferner sind die Or-
gane dieses Reichs weit zarter, ausgebil-
det und mannichfaltiger. Folglich müss-
ten eigentlich Thiere ein kürzeres Leben
haben, als Pflanzen. Dafür aber haben
sie mehr Reichthum und Energie der Le-
benskraft, mehr Berührungspuncte mit
der ganzen sie umgebenden Natur, folg-
lich mehr Zugang und Ersatz von aussen.
-- Es muss also in dieser Klasse zwar

schweh-

nommen, die es auf 15 bis 20 Jahre
bringen.



Aus dieſer Mannichfaltigkeit von
Erfarung laſſen ſich nun folgende Re-
ſultate ziehen:

Die thieriſche Welt hat im Ganzen
weit mehr innere und äuſſere Bewegung,
ein weit zuſammengeſezteres und voll-
kommneres intenſives Leben, und alſo
gewiſs mehr Selbſtconſumtion als die
Vegetabiliſche. — Ferner ſind die Or-
gane dieſes Reichs weit zarter, ausgebil-
det und mannichfaltiger. Folglich müſs-
ten eigentlich Thiere ein kürzeres Leben
haben, als Pflanzen. Dafür aber haben
ſie mehr Reichthum und Energie der Le-
benskraft, mehr Berührungspuncte mit
der ganzen ſie umgebenden Natur, folg-
lich mehr Zugang und Erſatz von auſſen.
— Es muſs alſo in dieſer Klaſſe zwar

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[128/0156] nommen, die es auf 15 bis 20 Jahre bringen. Aus dieſer Mannichfaltigkeit von Erfarung laſſen ſich nun folgende Re- ſultate ziehen: Die thieriſche Welt hat im Ganzen weit mehr innere und äuſſere Bewegung, ein weit zuſammengeſezteres und voll- kommneres intenſives Leben, und alſo gewiſs mehr Selbſtconſumtion als die Vegetabiliſche. — Ferner ſind die Or- gane dieſes Reichs weit zarter, ausgebil- det und mannichfaltiger. Folglich müſs- ten eigentlich Thiere ein kürzeres Leben haben, als Pflanzen. Dafür aber haben ſie mehr Reichthum und Energie der Le- benskraft, mehr Berührungspuncte mit der ganzen ſie umgebenden Natur, folg- lich mehr Zugang und Erſatz von auſſen. — Es muſs alſo in dieſer Klaſſe zwar ſchweh-

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/156>, abgerufen am 23.11.2024.