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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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zollte von Station zu Station seine
Grüsse."

"Ihr, die ihr diesen wunderlichen
Alten belacht, lasst denkenden Ernst auf
eure Stirne treten, und ahmt ihm nach!
Durch diese täglichen Uebungen brachte
er sein Leben auf 96 Jahre. Er war ein
Vater dem Betrübten, ein Tröster dem
Leidenden, dem Dürftigen ein Stab --
der beste gutmütigste Mensch der ganzen
Gegend. Stets froh in sich selber, suchte
er auch über Andere Frohsinn zu ver-
breiten, und achtete kein Opfer zu gross.
Den Unglücklichen widmete er die Ga-
ben, welche Andere an lose Vergnügun-
gen verschwenden, und bekam ihr seg-
nendes Lächeln und ihr Gebet zum Loh-
ne. Mag der Sturm seine Asche ver-
streuen, das Andenken an sein Herz
wird ewig unter diesen Menschen le-
ben."

"Die, so ihn blos sahen, liebten den
Mann wegen seiner Eigenheiten; die sei-

zollte von Station zu Station ſeine
Grüſse.“

„Ihr, die ihr dieſen wunderlichen
Alten belacht, laſst denkenden Ernſt auf
eure Stirne treten, und ahmt ihm nach!
Durch dieſe täglichen Uebungen brachte
er ſein Leben auf 96 Jahre. Er war ein
Vater dem Betrübten, ein Tröſter dem
Leidenden, dem Dürftigen ein Stab —
der beſte gutmütigſte Menſch der ganzen
Gegend. Stets froh in ſich ſelber, ſuchte
er auch über Andere Frohſinn zu ver-
breiten, und achtete kein Opfer zu groſs.
Den Unglücklichen widmete er die Ga-
ben, welche Andere an loſe Vergnügun-
gen verſchwenden, und bekam ihr ſeg-
nendes Lächeln und ihr Gebet zum Loh-
ne. Mag der Sturm ſeine Aſche ver-
ſtreuen, das Andenken an ſein Herz
wird ewig unter dieſen Menſchen le-
ben.“

„Die, ſo ihn blos ſahen, liebten den
Mann wegen ſeiner Eigenheiten; die ſei-

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[181/0209] zollte von Station zu Station ſeine Grüſse.“ „Ihr, die ihr dieſen wunderlichen Alten belacht, laſst denkenden Ernſt auf eure Stirne treten, und ahmt ihm nach! Durch dieſe täglichen Uebungen brachte er ſein Leben auf 96 Jahre. Er war ein Vater dem Betrübten, ein Tröſter dem Leidenden, dem Dürftigen ein Stab — der beſte gutmütigſte Menſch der ganzen Gegend. Stets froh in ſich ſelber, ſuchte er auch über Andere Frohſinn zu ver- breiten, und achtete kein Opfer zu groſs. Den Unglücklichen widmete er die Ga- ben, welche Andere an loſe Vergnügun- gen verſchwenden, und bekam ihr ſeg- nendes Lächeln und ihr Gebet zum Loh- ne. Mag der Sturm ſeine Aſche ver- ſtreuen, das Andenken an ſein Herz wird ewig unter dieſen Menſchen le- ben.“ „Die, ſo ihn blos ſahen, liebten den Mann wegen ſeiner Eigenheiten; die ſei-

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/209>, abgerufen am 21.11.2024.