gend selten langes Leben an. Seine Haare nähern sich mehr dem Blonden, als dem Schwarzen, die Haut ist fest aber nicht rauh (den Einfluss der glück- lichen Geburtsstunde werden wir her- nach betrachten). Er hat keinen zu grossen Kopf, grosse Adern an den Ex- tremitäten, mehr gewölbte als flügelför- mig hervorstehende Schultern, keinen zu langen Hals, keinen hervorstehenden Bauch, und grosse aber nicht tief ge- furchte Hände, einen mehr breiten als langen Fuss, fast runde Waden. Dabey eine breite gewölbte Brust, starke Stim- me, und das Vermögen, den Athem lange ohne Beschwehrde an sich zu hal- ten. Ueberhaupt völlige Harmonie in allen Theilen. Seine Sinne sind gut, aber nicht zu fein, der Puls langsam und gleichförmig.
Sein Magen ist vortreflich, der Ap- petit gut, die Verdauung leicht. Die Freuden der Tafel sind ihm wichtig,
gend ſelten langes Leben an. Seine Haare nähern ſich mehr dem Blonden, als dem Schwarzen, die Haut iſt feſt aber nicht rauh (den Einfluſs der glück- lichen Geburtsſtunde werden wir her- nach betrachten). Er hat keinen zu groſsen Kopf, groſse Adern an den Ex- tremitäten, mehr gewölbte als flügelför- mig hervorſtehende Schultern, keinen zu langen Hals, keinen hervorſtehenden Bauch, und groſse aber nicht tief ge- furchte Hände, einen mehr breiten als langen Fuſs, faſt runde Waden. Dabey eine breite gewölbte Bruſt, ſtarke Stim- me, und das Vermögen, den Athem lange ohne Beſchwehrde an ſich zu hal- ten. Ueberhaupt völlige Harmonie in allen Theilen. Seine Sinne ſind gut, aber nicht zu fein, der Puls langſam und gleichförmig.
Sein Magen iſt vortreflich, der Ap- petit gut, die Verdauung leicht. Die Freuden der Tafel ſind ihm wichtig,
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gend ſelten langes Leben an. Seine
Haare nähern ſich mehr dem Blonden,
als dem Schwarzen, die Haut iſt feſt
aber nicht rauh (den Einfluſs der glück-
lichen Geburtsſtunde werden wir her-
nach betrachten). Er hat keinen zu
groſsen Kopf, groſse Adern an den Ex-
tremitäten, mehr gewölbte als flügelför-
mig hervorſtehende Schultern, keinen
zu langen Hals, keinen hervorſtehenden
Bauch, und groſse aber nicht tief ge-
furchte Hände, einen mehr breiten als
langen Fuſs, faſt runde Waden. Dabey
eine breite gewölbte Bruſt, ſtarke Stim-
me, und das Vermögen, den Athem
lange ohne Beſchwehrde an ſich zu hal-
ten. Ueberhaupt völlige Harmonie in
allen Theilen. Seine Sinne ſind gut,
aber nicht zu fein, der Puls langſam
und gleichförmig.
Sein Magen iſt vortreflich, der Ap-
petit gut, die Verdauung leicht. Die
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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/305>, abgerufen am 27.11.2024.
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